Euro-Stützungskäufe bahnen sich an
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Euro-Stützungskäufe bahnen sich an

Die Achterbahnfahrt des Euro-Franken-Kurses geht in die nächste Runde. Der Eurokurs sinkt unter 1,05 Franken, während die Schweizerische Nationalbank (SNB) das Geheimnis der plötzlichen Mindestkurs-Aufhebung lüftet. Wer sich Hoffnung auf einen neuen Stützkurs macht, muss den Kopf nicht in den Sand stecken. Die SNB steht schon bereit.

Der Eurokurs sank zu Wochenbeginn von 1,0601 Franken auf 1,0423 Franken. Es folgte eine Erholung auf 1,0545 sowie der aktuelle Rückgang mit einem vorläufigen Tief bei 1,0463. Entscheidend ist die Zone bei 1,0400-1,0410. Sollte diese charttechnische Unterstützung reißen, wäre Platz bis auf 1,0150.


"Ein Hinauszögern des Aufhebens des Mindestkurses wäre nur auf Kosten einer unkontrollierbaren Ausdehnung der Bilanz um mehrere 100 Mrd. Franken – potenziell um ein Mehrfaches des schweizerischen Bruttoinlandprodukts – möglich gewesen", begründet die SNB in ihrem Quartalsheft die plötzliche Franken-Freigabe.

In ihrem ebenfalls heute veröffentlichten Geschäftsbericht für 2014 heißt es: "Bei einer späteren Aufhebung des Mindestkurses nach massiven zusätzlichen Interventionen wären die Verwerfungen an den Finanzmärkten nicht weniger heftig und die Verluste in der Bilanz der Nationalbank exorbitant gewesen."

"Die Kosten eines weiteren Festhaltens am Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro wären in keinem Verhältnis zu dessen Nutzen für die Wirtschaft gestanden", schlussfolgert die SNB.

Wenn der Nutzen für die Schweizer Wirtschaft wieder größer ist, könnte es demzufolge zu erneuten Devisenmarktinterventionen kommen. Es wird bereits darüber spekuliert, dass die SNB ein Absinken des Euros unter 1,04 Franken nicht zulassen wird. Die Schadwirkung für die Schweizer Wirtschaft wäre bei Überschreiten dieses Punktes zu groß.

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