Schweizer Notenbanker mit Latein am Ende
Home » » Schweizer Notenbanker mit Latein am Ende

Schweizer Notenbanker mit Latein am Ende

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) geht in die Offensive. Augenscheinlich ist man in Zürich enttäuscht darüber, dass der Eurokurs unlängst seinen Anstieg bei 1,08 Franken abbrach. Statt auf 1,10 zu klettern, segelt der Wechselkurs des Euros derzeit Richtung 1,04 Franken.

"Der Franken ist insgesamt deutlich überbewertet und sollte sich über die Zeit abschwächen", sagte SNB-Direktor Fritz Zurbrügg am Donnerstagabend am Geldmarkt-Apéro in Zürich. Zum Zeitpunkt seiner Einlassungen notierte der Euro-Franken-Kurs zwischen 1,0450 und 1,0500. Die SNB werde bei Bedarf auch künftig am Devisenmarkt aktiv sein, so Zurbrügg.

Von einer "erheblichen Überbewertung" des Frankens sprach dann das stellvertretende Direktoriumsmitglied der SNB, Dewet Moser. Wie sein Vorgesetzter Zurbrügg lieferte Moser eine Prognose mit: "Wir erwarten, dass sich der Franken über die Zeit deutlich abschwächen wird."

Weiterlesen: Befangene Schweizer Notenbank eifert Münchhausen nach

Dass die SNB mitunter lügt, bis sich die Balken biegen, ist spätestens seit der Aufgabe Mindestkurses bekannt. Die Wahrscheinlichkeit ist somit hoch, dass bei Zurbrüggs und Mosers prognostizierter Franken-Abwertung der Wunsch der Vater des Gedanken war.

Eine alte Binsenweisheit von Börsenlegende Jim Rogers könnte sich wieder einmal bewahrheiten:

"Wer auf die Analysen und Prognosen einer Zentralbank vertraut, wird früher oder später pleite gehen."

Die Schweizerische Nationalbank versucht den Euro-Franken-Kurs anzuheben, weil sich mit der Aufgabe des Mindestkurses der Wert ihrer Euro-Devisenreserven um etwa 20-30 Milliarden Franken verringert hat. Den Verlust will sie bis zum Ende des Jahres unbedingt aus den Büchern haben. Fast jedes Mittel scheint recht, um dieses Ziel zu erreichen.

Zum Thema:
Schweizer Notenbank bereitet nächsten Paukenschlag vor