Die Schweiz macht große Fortschritte Geldwertstabilität zur Gänze herzustellen. Infolge wertet der Franken auf ein Rekordstand auf. 1 Euro wird zu 0,96 Franken gehandelt. Tendenz weiter sinkend: Es geht auf 0,94, bevor die Frankenstärke abklingt.
Als Gründe des sinkenden Euro-Franken-Kurses würden Ukraine-Krieg, zögerliche EZB-Zinswende und die tiefe Inflation in der Schweiz genannt, berichtet der "Blick" vom Devisenmarkt.
Die für die Schweizer Teuerung wichtigen Produzenten- und Importpreise sind überraschend gefallen. Im Juli gab es ein Rückgang um 0,1% gegenüber dem Vormonat. Analysten hatten mit einem Anstieg um 0,4% gerechnet.
Die nachlassende Teuerung auf Gewerbeebene wird sich auf die Entwicklung der Konsumentenpreise auswirken. Die Inflation in der Schweiz ist im internationalen Vergleich mit 3,4% bereits niedrig. Sie dürfte nun rascher auf und unter 2% fallen.
Damit wäre das Preisstabilitätsmandat der Schweizerischen Nationalbank (SNB) erfüllt. Laut der mit der Paukenschlag-Zinserhöhung zusammen getroffenen SNB-Inflationsprognose wird die Teuerung im Jahr 2023 auf 1,9% sinken.
Die rückläufigen Erzeugerpreise sind ein Indiz, dass es schneller und tiefer unter die 2-Prozentmarke gehen könnte. Dieses Mehr am Preisstabilität erhöht die Attraktivität des Schweizer Franken.
Wo ist der Tiefpunkt
Der Franken ist auf Kurs sich auf 0,94 per 1 Euro aufzuwerten. Über dieses Kursziel mag der ein oder andere vor wenigen Wochen noch geschmunzelt haben. Doch es das, worauf es hinauslaufen dürfte.
Ein weiteres Indiz dafür ist ein erneuter Schwächeanfall des Euro gegenüber dem US-Dollar. Es zeichnet sich ab, dass es bei einem einmaligen Abstecher unter die Parität nicht bleiben wird.
Mitte Juli war der Euro mit 0,9950 Dollar auf den tiefsten Stand seit dem Euro-Bargeldeinführungsjahr 2002 abgesackt. Das Tief wird aller Voraussicht nach noch einmal angesteuert, wahrscheinlich sogar unterboten.