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Eurokurs CHF erneut am sinken - sagt Ade 1,00

Der Devisenmarkt toleriert einen schwächeren Schweizer Franken nicht, und so sinkt der EUR/CHF-Kurs unter 0,97. Weil der Euro eine Steilvorlage ungenutzt lässt, wird er vom Abwärtskanal in die Tiefe gezogen.

Um Haaresbreite hat der Eurokurs dieses Kaufsignal verpasst. Das Tageshoch vom Montag war 0,9718 CHF und damit ein Hauch unter dem Tageshoch vom Freitag bei 0,9719.

Dafür kassierte der Euro umgehend die Quittung. Er wird nun wieder von dem Abwärtskanal (Channel) runter gezogen. Es ist ein Rückfall unter 0,9680, dem 7-Monatstief der letzten Woche, angezeigt.

Die Euro-Franken-Rate ist dabei einen weiteren Kontaktpunkt mit der unteren Linie des Channels herzustellen. Sie dürfte daher bis diesen Donnerstag oder Freitag auf 0,9620-0,9630 fallen.

Anschließend könnte der Euro erneut probieren, eine Trendwende hin zu höheren Kursen einzuleiten. Allerdings müsste er nun von einem Anstieg auf 0,9950-1,00, dem Ausgangspunkt des Channel, Abstand nehmen.

EUR/CHF Kerzenchart Analyse Channel Erholung

Geht der Schmierstoff aus, wird auch der Franken knapp

Der Schweizer Franken reagiert mit prompter Aufwertung bei einem US-Zahlungsausfall. Längerfristig hat der Euro das größere Potenzial. Kommt es zu einer Achterbahnfahrt des EUR/CHF-Kurses?

US-Staatsanleihen (Treasuries) sind der Schmierstoff des globalen Finanzsystem. In Amerika ansässige Geschäftsbanken hinterlegen die Papiere als Sicherheit (Collateral) bei "ihrer Fed" (der US-Notenbank), um Zentralbankgeld zu ziehen.

Auch Banken im Ausland können Treasuries bei ihrer Notenbank in der Regel hinterlegen. Das ist ein Grund, warum die Papiere trotz der massiven Verschuldung des US-Bundeststaates (130% des BIP) so beliebt sind.

Bei einem Zahlungsausfall wäre die Dominanz von Treasuries dahin. Die USA würden sich zwei Eigentore hintereinander schießen. Denn auch ihre Leitwährung, der US-Dollar, bekäme eine richtige Abreibung.

Der Schweizer Franken dürfte dann seinen Anteil an den weltweiten Währungsreserven von aktuell 0,21% verdoppeln. Mehr wäre nicht drin. Die Schweiz ist zu klein, der Markt für eidgenössische Bundesobligationen winzig.

Der Euro kommt auf 19%, der US-Dollar auf 54%. Bei einem US-Zahlungsausfall dürfte der Euro seinen Anteil wieder Richtung 30% steigern. Der US-Dollar würde unter 50% abrutschen. Für solche Veränderungen braucht es allerdings Jahre.

Säulendiagramm Euro-Anteil an weltweiten Devisenreserven

EUR/CHF-Prognose: Kurs steigt langsam, im Juni schneller

Der Euro-Franken-Kurs ist darauf gerichtet, um 3% zu steigen. Die Befestigung ist bereits gelungen. Für Ende Mai kündigt sich ein Anstieg des Euro an, der sich im Juni mit beschleunigtem Tempo fortsetzt.

Für die nächsten zwei Wochen ist ein zweiteiliger Anstieg, unterbrochen von einer Gegenbewegung (Pullback), angezeigt. Zunächst gilt es für den Euro das Tageshoch vom Freitag bei 0,9718 CHF knacken.

Bereits eine Bewegung auf 0,9720 genügt, um hinter dem Euro neue Käuferschichten zu versammeln. Damit wäre das von dem höheren Tief (HT) ausgehende Kaufsignal in trockenen Tüchern.

Der Eurokurs ist aktuell bei 0,9708 CHF und damit nur einen Steinwurf entfernt. Die Trendwende hin zu höheren Kursen kam spät, aber sie kam noch. Im europäischen Handel am Freitagmittag sank der Euro zunächst auf 0,9688 CHF.

Zunächst sah es so aus, als ob das 7-Monatstief vom Montag bei 0,9780 unterboten wird. Doch dann kam die Trendwende, und so kletterte die Euro-Franken-Rate zurück über 0,98.

Parität

Nach dem zweiteiligen Anstieg auf 0,98 muss es das noch nicht gewesen sein. Der Ausgangspunkt des Abwärtskanals (Channels) bei 1,00 wäre nun nächstes Kursziel bis Jahresmitte.

Kerzenchart EUR/CHF-Entwicklung mit Pfeil Prognose