Hat der Euro bei 1,0420 Franken seine Krise überstanden?
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Hat der Euro bei 1,0420 Franken seine Krise überstanden?

Angetrieben von einem robusten Wirtschaftsaufschwung in Deutschland und besseren Konjunkturdaten aus Frankreich klettert der Euro über 1,05 Franken. Das Sechswochentief vom Vortag rückt auch in die Ferne, weil sich die Lage im Schweizer Einzelhandel wegem verstärktem Einkaufstourismus verschlechtert. Schuld ist die Aufgabe des Euro-Mindestkurses bei 1,20. Die Europäische Zentralbank (EZB) zeigt derweil der griechischen Regierung, wo es lang geht.

Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich den fünften Monat in Folge verbessert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex kletterte von 106,8 Punkte im Februar auf 107,9 Zähler im März, wie das Forschungsinstitut in München mitteilte. Volkswirte hatten den Index, der auf einer Umfrage unter 7.000 Unternehmen beruht, bei 107,4 Punkten erwartet. Vieles spricht dafür, dass die deutsche Wirtschaft, anders als in den Vorjahren, auch im zweiten Quartal kräftig wachsen dürfte.

Auch in Frankreich, der zweitgrößten Volkswirtschaft Europas, verbessern sich die Wachstumsperspektiven. Ein von Analysten eng verfolgter Indikator für das Geschäftsvertrauen französischer Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe hat sich verbessert. Der Aufschwung geht allerdings langsamer vonstatten als in Deutschland.

EUR/CHF-Kurs

Am Devisenmark klettert der EUR/CHF-Wechselkurs auf 1,0510, nachdem er zuvor durch einen Rückfall auf 1,0420 das Nervenkostüm von Franken-Kreditnehmern und der Schweizerische Nationalbank (SNB) testete. Forciert wird der Anstieg von einem Aufwärtsdrang des EUR/USD-Wechselkurs, den es auf 1,10 zieht - nach 1,0460 vor zwei Wochen.

"Die schlechtere Stimmung der Detailhändler nach Aufgabe des Mindestkurses erweist sich als Last", berichtet die UBS. "Wahrscheinlich drückt die Frankenaufwertung nach Aufgabe der EUR/CHF-Untergrenze den Detailhändlern aufs Gemüt. Um einem verstärkten Einkaufstourismus ins Ausland entgegenzusteuern, haben viele Detailhändler Rabattaktionen eingeführt." Neben dem Exportindustrie und dem Tourismus leidet der Schweizer Einzelhandel am stärksten unter der Frankenstärke.

Indes weist die bei der Europäische Zentralbank (EZB) angesiedelte Bankenaufsicht die griechischen Geschäftsbanken an, keine weiteren Staatsanleihen zu zeichnen, die von der Tsipras-Regierung ausgegeben werden. Damit wächst der Druck auf Athen eine Vereinbarung mit den in der Eurogruppe versammelten Geldgebern zu finden. Neuesten Meldungen zufolge soll Athen noch bis zum 20. April ohne Hilfsgelder über die Runden kommen.
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