Bares Geld sparen: Starker CHF senkt hohe Euro-Preise ab
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Bares Geld sparen: Starker CHF senkt hohe Euro-Preise ab

Der starke Schweizer Franken ist eine Offerte der Schweiz an die Menschen in Österreich und Deutschland bares Geld zu sparen. Alles was man tun muss, ist beim Bezahlen im Supermarkt, auf Reisen, beim Online-Shopping den CHF herzunehmen.

Vor zwei Jahren gibt es für 1 Euro 1,11 Schweizer Franken (CHF). Wer 5.000 Euro auf ein CHF-Fremdwährungskonto bringt, spart bares Geld. Er schlägt dem heute bei 0,99 CHF stehenden Eurokurs ein Schnippchen. Ein Fremdwährungskonto lohnt sich, wenn es...

  1. sicher ist.
  2. niedrige Bankgebühren hat.
zu 1) Sicherheit

Bei einer Bank in Österreich oder Deutschland ein CHF-Fremdwährungskonto zu eröffnen, ist kein Problem. Es stellt sich allerdings dann die brennende Frage: Wie sieht es mit der Einlagensicherung aus? Denn die 100.000 Euro der gesetzlichen Einlagensicherung gelten natürlich erst einmal nur für Einlagen in Euro.

Angenommen eine Euroraum-Bank oder ein mit ihr verbundener Broker geht "Hops", da er oder sie sich am gewerblichem Immobilienmarkt verspekuliert hat: Was geschieht mit den CHF-Einlagen? Werden sie von der EZB-Bankenaufsicht auf null gesetzt, so wie das gerade mit den AT1-Anleihen der Credit Suisse passiert ist?

Gut möglich, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ein Exempel statuiert: Ihr ist ein Dorn im Auge, wenn Bürgerinnen und Bürger aus dem Euroraum in den Schweizer Franken wechseln und dank moderner (fast gebührenfreier) Zahlungsinfrastruktur den CHF für tägliche Einkäufe nutzen.

Dem lässt sich entgegenhalten: Die Euro-Währungshüter sind selbst daran Schuld, dass es soweit gekommen ist: Der Euro ist keine Hartwährung mehr, der Schweizer Franken schon.

Weiterlesen: Schweizer Franken steht vor massiver Aufwertung

Was haben die auf null gesetzten AT1-Anleihen der Credit Suisse mit einer Einlage auf einem CHF-Konto gemein? Beides ist für die Bank Fremdkapital und sollte bei einer Pleite besser geschützt sein als Eigenkapital (Aktien). Die Schweizer Behörden haben sich allerdings an diese Rangordnung nicht gehalten und damit einen gefährlichen Präzedenzfall geschaffen.

Wenn auf die Schweiz kein Verlass ist, wäre es töricht anzunehmen, EZB und die auf sie einwirkenden Politiker werden sich bei einer Notrettung am Wochenende an die Spielregeln halten. Viel wahrscheinlicher: Auch die für den Euroraum zuständigen Behörden werden im "grauen" Bereich handeln. Die Neuordnung des Bankensystems in Zypern im Jahr 2013 hat das bereits vor Augen geführt.

zu 2) niedrige Bankgebühren

Bei von Banken in Deutschland und Österreich angebotenen CHF-Fremdwährungskonten sind die Gebühren so hoch, dass sich der Umtausch von Summen unter 10.000 Euro nicht lohnt. Oft sind diese Gebühren im Umrechnungskurs versteckt. Die Kontoführung ist nur auf dem Papier gebührenfrei. Alsbald man umwechselt, zahlt man jedoch die Gebühr.

Zurück zum Beispiel:

Wer vor zwei Jahren 5.000 Euro zu einem Kurs von 1,11 umwechselte, erhielt 5.550 CHF. Weil der EUR/CHF-Kurs aktuell bei 0,99 ist, sind diese 5.550 Franken heute 5.606 Euro wert. Der CHF hat pro Jahr 6% aufgewertet und bietet damit Schutz vor den saftigen Preisanstiegen in Supermärkten und anderenorts.

Der Butterpreis ist zwar zuletzt in Deutschland (weniger in Österreich) merklich gefallen. Eine Trendwende hin zu sinkenden Preisen ist das allerdings nicht. Einer Umfrage des ifo-Instituts zufolge planen viele Lebensmittelhändler sogar, die Kunden wieder stärker zur Kasse zu bitten.

Wer im Supermarkt für 50 Euro einkauft und per Karte zahlt (die mit seinem CHF-Fremdwährungskonto verbunden ist) werden 49,50 CHF in Rechnung gestellt. Für diese 49,50 CHF hat er vor zwei Jahren allerdings nur 44,60 Euro bezahlt.

50 Euro minus 44,60 Euro = 5,40 Euro bares Geld gespart
5,40 Euro geteilt 50 Euro = 10,8% Ersparnis

Wegen des anhaltenden Abwärtstrends des EUR/CHF-Kurses könnte der Euro in den kommenden zwei Jahren um weitere 9% auf 0,90 CHF abwerten. Wer heute 5.000 Euro zum EUR/CHF-Kurs von 0,99 umtauscht, bekommt 4.950 CHF.

2025 gibt es für 1 Euro 0,90 CHF. Ein 50-Euro-Einkauf schlägt dann mit 45 Franken zu buche. Diese 45 Franken hat man aber 2023 für 45,45 Euro bekommen.

50 Euro minus 45,45 Euro = 4,55 Euro bares Geld gespart
4,55 Euro geteilt 50 Euro = 9,1% Ersparnis

Fazit:

Wer die Kaufkraft seiner hart verdienten Euros bewahren will, kann sich mit einem CHF-Fremdwährungskonto, welches man für die täglichen Einkäufe nutzt, vortasten. So lassen sich wichtige Erfahrungen im Umgang mit Fremdwährungen sammeln.

Gebührenfreie Fremdwährungskonten mit korrekten Wechselkursen bei Kartenzahlung werden von Revolut und Wise angeboten. Für sie gilt die Euro-Einlagensicherung von 100.000 Euro ebenso viel oder wenig wie für eine gestandene deutsche oder österreichische Geschäftsbank.

Hohe Summen in die Schweiz

Bis zu 10.000 Euro kann man auf ein CHF-Konto der Neobanken legen. Für größere Summen muss man in die Schweiz und bei einer dort ansässigen Bank ein Konto eröffnen. Dann ist das Gesparte von der Schweizer Einlagensicherung zu 100% geschützt, und damit auch vor den langen Armen der Eurozone.

Es gibt die Möglichkeit ein Sparkonto bei der Schweizer Bank Swissquote zu eröffnen. Man erhält eine Schweizer IBAN, auf die man per Banküberweisung zunächst in Euro überweist. Der Betrag wird auf dem Konto bei Swissquote in Euro ausgewiesen.

Nun kann man diese Euro im Online-Banking in CHF umwechseln. Allerdings ist der Wechselkurs von Swissquote weit vom Marktkurs entfernt. Damit verdient die Bank die Kosten für Kontoeröffnung und Kontoführung zurück. Im Gegenzug bekommt man ein "bombensicheres" Konto mit Schweizer Einlagensicherung, das sich Online eröffnen lässt. Das Vorsprechen bei eine Schweizer Kantonalbank entfällt.

Swissquote Online Screenshot Umrechnungskurs Euro in CHF

Fairer Marktkurs Euro zu CHF auf schweizer-franken.eu

Es empfiehlt sich das Geld in CHF zu tauschen und danach für längere Zeit (>1 Jahr) nicht anzurühren. Es gibt kleine Guthabenzinsen in CHF, die dem Finanzamt in Deutschland oder Österreich gemeldet werden (insofern sie den Freibetrag übersteigen). Dann ist alles im grünen Bereich.

Bares Geld sparen

Der große Vorteil von Revolut und Wise liegt im Bezahlen in fremden Währungen zum jeweils gültigen Marktkurs. Anders als die meisten Geschäftsbanken stellen sie keine unlauteren Wechselkurse (Schattenkurse), um Geld zu verdienen. Stattdessen wird eine akzeptable Umtauschgebühr von 0,7% berechnet.

Beispiel: Urlaub in Ungarn. Einkauf im Interspar für 30.000 Forint (HUF) mit Kartzenzahlung.

30.000 Forint geteilt durch aktuellen EUR/HUF-Kurs von 374,79 = 80,04 Euro
0,7% Umtauschgebühr von 80,04 Euro = 0,56 Euro
Gesamt: 80,04 Euro + 0,56 Euro = 80,60 Euro

Eine Geschäftsbank "berechnet" bei Kartenzahlung im Ausland ihren Schattenkurs. Beispielsweise legt sie in ihrem Kleingedruckten fest, dass der Wechselkurs drei Prozent vom Marktkurs entfernt ist:

0,03% von 374,79 = 11,24
374,79 - 11,24 = 363,55
30.000 Forint geteilt durch EUR/HUF-Kurs von 363,55 = 82,52 Euro
82,52 Euro - 80,60 Euro = 1,92 Euro
Der Einkauf ist um 1,92 Euro teurer

1,92 Euro an Gebühren streicht die Bank mithilfe des Schattenkurses ein.

Bares Geld sparen beim Einsatz von Fremdwährungen lässt sich auch bei Hotelbuchungen. Auf der Plattform von Agoda ist man gut beraten sich die Preise in lokaler Währung, wie z. B. Schwedischer Krone, Forint etc. anzeigen zu lassen – und nicht umgerechnet in Euro.

Man bezahlt dann auch in Fremdwährung mit der Karte von Revolut/Wise und des dreistelligen Sicherheitscodes auf der Rückseite.

Es gibt unzählige weitere Beispiele. Oft sind Abonnements für Internetdienstleistungen in Ländern mit Weichwährungen günstiger. Wer Geld sparen will, installiert eine Chrome-Extension, um eine IP-Adresse aus dem Weichwährungsland zu bekommen.

Abrakadabra: Es werden die tieferen Preise des Weichwährungslandes in lokaler Währung anstatt die hohen Preise in Euro oder CHF angezeigt.


Hinweis:

Um Objektivität zu gewährleisten, wurde auf den Einsatz von Affiliate-Links zu den genannten Banken verzichtet. Überdies ist der Beitrag werbefrei. Es werden auch keine von Google Analytics oder anderen Dienstleistern erhobenen Daten über die Besucher analysiert.

Der Zeitaufwand für die Recherchen (auch im Kleingedruckten der Banken) ist nicht von der Hand zu weisen. Künftig wird es eine Gegenfinanzierung benötigen, um weitere Beiträge zu erstellen, die konkret zeigen, wo man klicken muss und wie man alles richtig ausfüllt.

Die Leserinnen und Leser werden dadurch in die Lage versetzt, bares Geld zu sparen. Oft können das hunderte Euros sein.

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