Schweizer Franken Kredit 2030: Aussitzen oder Aussteigen?

Ist es möglich, dass der Eurokurs bis 2030 über 1,00 Franken steigt und so den Rückzahlungsbetrag eines endfälligen Schweizer Franken Kredits verkleinert?

Antwort: Es ist sehr gut möglich, dass der Euro-Franken-Kurs über 1,00 steigt. Gemäß einer einer auf der Price Action basierende Wechselkursprognose ist bis zum 3. Quartal 2024 ein Anstieg auf 1,01 drin.

Gemäß einer auf langfristigen Devisenzyklen basierende Prognose ist bis 2030 sogar eine Anstieg des Euro auf 1,05-1,10 drin.

Weiterlesen: EUR/CHF-Ausblick 2025-2030

Für einen Franken-Fremdwährungskreditnehmer mit einem im Jahr 2030 endfälligen Darlehen kann dennoch nicht geraten werden, bis 2030 Auszusitzen.

Besser ist Folgendes zu tun:

"Geh bei einem Anstieg der Euro-Franken-Rate über 1,00 (oder jetzt schon) zu deiner Bank und konvertiere in einen fixverzinslichen Euro-Abstattungskredit."

Diesen Gang scheuen viele auch, weil die Euro-Zinsen gegenüber dem letzten Jahrzehnt, als sie ultratief waren, deutlich gestiegen sind.

Was man nicht tun sollte, ist doppelt mit einem Franken-Kredit zu spekulieren: Einmal auf einen Anstieg des Euro-Franken-Kurses.

Ein zweiter Mal auf ein Rückgang der Euro-Zinsen, um vor der Endfälligkeit 2030 vielleicht doch noch zu Konvertieren.

Wenn die Euro-Zinsen sinken, sinkt auch der Euro-Franken-Kurs, zeigt die Entwicklung seit 1999.

Schweiz steht 1,10 bis 2030 im Weg

Ferner gilt es folgenden Aspekt zu berücksichtigt: Toleriert die Schweiz überhaupt einen sehr viel schwächeren Schweizer Franken?

Schaut man sich die Aussagen von Vertretern der Schweizerischen Nationalbank (SNB) an, ist dies zu verneinen.

Als die Inflation in der Schweiz 2022-2023 über 2% war, zeigten sich SNB-Währungshütern alarmiert.

Der Franken war ihnen zu weich. Dies führte dazu, dass man eine aus der Eurozone importierte Inflation hatte.

In der Langfristprognose, die den Euro bei 1,05-1,10 CHF sieht im Jahr 2030 sind zu viele inzwischen überholte Annahme.

Diese Prognose geht bis 1970 zurück und beruht damit zu einem großen Teil auf dem der Deutschen Bundesbank und ihrem Erbe.

Die Bundesbank hatte bis 2010 mit ihrer auf tiefen Inflation pochenden Geldpolitik den europäischen Devisenmarkt dominiert.

Diese Position musste sie aufgeben, um den Euro zu retten. Das Ergebnis ist ein weicherer Euro, als die Auswertung der Daten zwischen 1970 bis 2010 nahelegen.

Fazit und Ausblick

Der Euro hat in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 um 6% gegenüber dem Schweizer Franken aufgewertet.

Daraus sollte man nicht schließen, dass es ewig so weiter geht, und schon gar nicht bis 2030.

Der Schweizer Franken wieder die Muskeln spielen lassen. Die Toleranz gegenüber der Geldentwertung (Inflation) in der Schweiz winzig im Vergleich zu den meisten Euroländern.

Und dann noch ein Hinweis in eigener Sache: Ich schreibe diesen Blog noch, bis der Eurokurs auf 0,88 CHF fällt.

Im Grunde genommen wurde alles, was wichtig zum Kursverlauf Euro - Schweizer Franken. bereits hier gesagt.

Kernaussagen

Die Südländer plus Frankreich haben den Euro seit der Finanzkrise und Euro-Schuldenkrise aufgeweicht.

Der Euro hätte aber auch ohne ihr Zutun gegenüber dem Schweizer Franken abgewertet.

Selbst Deutsche Mark und Schilling hatten bereits zum Franken abgewertet, nur eben nicht so stark wie Lira oder französischer Franc.

Der Schweizer Franken ist seit über einem Jahrhundert die stärkste Währung der Welt.

Externer Link:
🔗Schweizer Franken ist seit 125 Jahren die stärkste Währung der Welt, blick.ch