Franken macht die Wirtschaft schwach
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Franken macht die Wirtschaft schwach

Der hohe Schweizer Franken Kurs verhagelt zunehmend die wirtschaftliche Expansion. So fällt das KOF Konjunkturbarometer von 2,23 auf 2,04 Punkte im Juli 2011. Aufgrund des starken Rückgangs liegt der Wirtschaftsindikator für die Eidgenossenschaft so niedrig wie zuletzt im April 2009. Die Wachstumsdynamik verringere sich, teilte die Konjunkturforschungsstelle von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) mit. Jedoch bleibe das gesamtwirtschaftliche Wachstum intakt.

Beim UBS Konsumindikator kann eine ähnliche Entwicklung beobachtet werden. Der im Vergleich zum Konjunkturbarometer weniger aktuelle Index fällt von 1,88 auf 1,48 Punkte. Analysten rechneten mit einem geringeren Rückgang für den Berichtsmonat Juni 2011. Eine immer größere Rolle spiele laut UBS, dass der starke Franken die Schweizerinnen und Schweizer zu einem erhöhten Konsum im Ausland animiere. Dazu gehören neben dem Kauf von Waren und Dienstleistungen auch Urlaubsbuchungen.

Aktuell ist der Franken im Gange dem Euro neue Rekorde abzujagen. In den letzten vier Handelstagen fällt der Eurokurs von 1,1890 auf 1,1570 CHF. Das Rekordtief bei EUR/CHF 1,1402 vom 18. Juli 2011 befindet sich in unmittelbarer Schlagdistanz. Trotz eines zweiten Rettungspakets für Griechenland in Höhe von 109 Milliarden Euro und dem Ausbau des 750 Milliarden Euro Rettungsschirms zu einem europäischen Währungsfonds, bleibt das Misstrauen gegenüber der Gemeinschaftswährung hoch.


Unterdessen kann der Schweizer Franken auch gegenüber dem Dollar einen Zahn zulegen. Die eidgenössische Währung verteuert sich auf 1,2508 US-Dollar (USD/CHF 0,7995). Der Schuldenstreit in den USA droht zu eskalieren. Mit jedem Tag ohne Verhandlungsergebnis zwischen Demokraten und Republikaner wird ein Zahlungsausfall wahrscheinlicher. Das US-Finanzministerium ist der Meinung ohne eine Erhöhung der Schuldengrenze bis zum 2. August 2011 zahlungsunfähig zu sein. Analysten haben errechnet, dass die liquiden Mittel durchaus noch bis Mitte August 2011 reichen könnten.