Schuldenpoker und Zypern-Krise belasten
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Schuldenpoker und Zypern-Krise belasten

Der Sturzflug beim Wechselkurs des Euro gegenüber dem Schweizer Franken geht in die nächste Runde. So fällt der Eurokurs auf 1,1421 CHF während des europäischen Devisenhandels. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis das Rekordtief bei EUR/CHF 1,1402 vom 18. Juli 2011 fällt. Ein Aufflammen der Euro-Krise in Zypern sowie der Schuldenstreit in den USA machen den Franken als Fluchtwährung attraktiv.

Zypern ist derzeit der heißeste Kandidat für den 750 Milliarden Euro Rettungsschirm (EFSF). Die Ratingagentur Moody’s Investor Service verringerte die Kreditwürdigkeit von zypriotischen Staatsanleihen von „A2“ auf „Baa1“. Der Schritt wurde notwendig, nachdem ein Elektrizitätswerk zerstört wurde und die Folgekosten auf bis zu 15 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) geschätzt werden. Darüber hinaus ist Zyperns Wirtschaft und Finanzsystem eng mit Griechenland verstrickt.

Währungsstrategen sind jedoch der Meinung, dass Zypern lediglich einen psychologischen Effekt habe, da es das dritt-kleinste Euroland ist. Allerdings wäre es der vierte Staat von 17 Euro-Staaten, welcher externe Finanzhilfe benötigen würde. Damit befänden sich de facto 23,53 Prozent der Euroländer unter dem Rettungsschirm.

Härter als Gold

Mittlerweile ist der Schweizer Franken härter als Gold. Das offizielle Zahlungsmittel der Eidgenossenschaft verteuert sich von 80,17 auf 87,56 Euro-Cents (+9,22 Prozent) zwischen dem 3. Januar und dem 28. Juli 2011. Die Goldpreisentwicklung fällt im gleichen Zeitraum von 1.322,35 auf 1.299,02 CHF (-1,76 Prozent). Der Eurokurs für Gold kann mit einem Anstieg von 1.063,25 auf 1.132,50 Euro (+6,51 Prozent) ebenfalls nicht mithalten.

Nachdem der US-Schuldenstreit immer mehr die Aktienkurse in die Tiefe reißt, dürfte die Kompromissbereitschaft einiger republikanischer Abgeordneter steigen. So sollte sich der Druck aus den Wahlkreisen erhöhen, weil viele Anleger derzeit Geld verlieren an den Kapitalmärkten. Eine ähnliche Situation hatte auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Herbst 2008 Staatsgelder für US-Banken in Höhe von 700 Milliarden Dollar freigemacht.
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