Euro-Abstieg auf 1,08 Franken bis September 2019
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Euro-Abstieg auf 1,08 Franken bis September 2019

Der Schweizer Franken gewinnt das Tauziehen, und so startet der Euro-Franken-Kurs bei 1,1250 ins Jahr 2019. Die Freunde des Euros hätten ein Jahresschluss von mindestens 1,1350 gebraucht, um mit Trendlinien-Support optimistisch in die Zukunft blicken zu können. Nach langem Schweigen beginnen die erstem bedeutenden Vermögensverwalter ihren Anlegern reinen Wein einzuschenken. Die EUR/CHF-Prognostiker dürften folgen.

Noch ignorieren die Banken den Regime-Change, der beim Euro-Franken-Kurs in den letzten Wochen vonstatten ging. Man tut so, als wäre die Aufwärtsbewegung weiter intakt. Dass die dazugehörige Trendlinie im Dezember 2018 zum ersten Mal seit knapp vier Jahren gerissen wurde, interessieren UBS, DZ Privatbank und viele andere Auguren herzlich wenig. Sie rechnen weiter mit einer Rückkehr auf 1,20.

Das aus charttechnischer Sicht wahrscheinlichste Szenario ist bis Ende Februar 2019 ein Rückgang des Euros auf 1,1050-1,1100 Franken. Sodann könnte es bis Ostern zu einer Gegenbewegung kommen, in deren Verlauf der Euro von unten kommend an die Trendlinie kurz anklopft, diese aber nicht erneut überspringt. Nun läge ein bestätigtes Verkaufsignal vor. Man müsste mit einem Rückfall des Euros auf 1,08 Franken bis zum Spätsommer 2019 rechnen.


Der EZB könnte es möglicherweise nicht gelingen, ihre Geldpolitik zu normalisieren, bevor die nächste Rezession da ist, meint Andrew Bosomworth vom Vermögensverwalter Pimco. "Anleihenkaufprogramme und negative Zinssätze würden zu einem quasi-permanenten Bestandteil der europäischen Finanzlandschaft werden", zitiert "Fonds Online" den Experten.

Das wurde auch einmal Zeit, dass es ein bedeutender Player an den Finanzmärkten einmal ausspricht: Die anderen Vermögensverwalter halten mit ihrer Meinung oft hinter dem Berg. Ein Grund für ihre Kritiklosigkeit: Sie haben Angst von der EZB nicht mehr regelmäßig konsultiert zu werden. Und diesen privilegierten Zugang zur Euro-Notenbank will man natürlich nur sehr ungern aufgeben.

Die Monetarisierung der Staatsschulden in der Eurozone wird also zum Dauerzustand. Vor 20 Jahren bei der Einführung des Euro steckten in ihm noch 80% Deutsche Mark. Inzwischen ist der DM-Anteil auf 20% geschrumpft. Auf 80% kommen jetzt italienische Lira, französischer Franc und spanische Peseta. Diese lateinischen Euro-Vorgängerwährungen waren stets chancenlos gegenüber dem Schweizer Franken.