EZB hält Euro an kurzer Leine - EUR/CHF-Liveticker KW 36/2017
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EZB hält Euro an kurzer Leine - EUR/CHF-Liveticker KW 36/2017

Samstag, 9. September 2017

EUR/CHF-Wochenausblick: Jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht

Nordkorea und Hurrikan Irma haben die Kauflaune gedämpft. Der Euro sinkt auf 1,1360 Franken. Er ist damit 1,05% schwächer als am Donnerstagnachmittag, als er kurz auf 1,1480 Franken kletterte. Der EUR/CHF-Kurs ist aktuell in einer Seitwärtsbewegung, die durch einen Widerstand bei 1,1470 und einer Unterstützung bei 1,1260 gebildet wird.

Ein wahrscheinliches Szenario besteht darin, dass der Euro auf 1,1260 Franken sinkt. Am Donnerstag, wenn die Schweizerische Nationalbank (SNB) tagt ("Der Franken ist immer noch überbewertet"), kommt es zu einer Entscheidung: Entweder der Eurokurs prallt sodann zurück und unternimmt einen neuen Versuch auf 1,15 Franken zu steigen. Oder es geht in den Bereich 1,10-1,12 abwärts.



Freitag, 8. September 2017

Der Euro schnellt noch einmal in die Höhe

Der Euro will es noch einmal wissen. Er steigt trotz eines Safe-Haven-Wochenendes, wie es Buche steht, auf 1,1435 Franken. Ob er sich in Anbetracht weiterer "Gift Packages" aus Nordkorea und dem Hurrikan Irma dort halten kann, bleibt abzuwarten.

"Die jüngsten Verteidigungsmaßnahmen meines Landes, der DPRK (Demokratische Volksrepublik Korea), sind ein Geschenkpaket (Gift Package) adressiert an keinen anderen als die USA." Das sagte Nordkoreas US-Botschafter Han Tae Song am Dienstag in Genf. Die USA könnten mit weiteren "Gift Packages" rechnen, da sie Nordkorea provozierten.

"EUR/CHF steht unter Druck wegen der anhaltenden Spannungen zwischen Nordkorea und dem Rest der Welt. Der CHF gilt als „safehaven“-Währung und ist daher bei Investoren in unsicheren Zeiten stark gefragt", erläutert die St.Galler Kantonalbank. Gemäß ihren Prognosen wird sich der Euro in den kommenden zwei Monaten in einem Wechselkursband zwischen 1,08 und 1,13 Franken einrichten.



Donnerstag, 7. September 2017

Die Gemeinschaftswährung als eierlegende Wollmilchsau

Die Anleihenkäufe der EZB sind eine eierlegende Wollmilchsau, die Euro-Inflation wird 2020 nahe 2% sein, der Euro-Wechselkurs ist zwar kein Ziel, trotzdem reden alle über ihn. Das sind die Kernaussagen der EZB-Pressekonferenz mit Mario Draghi.

Der EUR/CHF-Kurs macht einen kurzen Ausflug auf 1,1480. Er erreicht den höchsten Stand seit einem Monat, nachdem Draghi für die Notenbanksitzung Ende Oktober Entscheidungen über die Höhe und Dauer der Anleihenkäufe in 2019 ankündigt. Weniger später sinkt er auf 1,1430.

19 Länder haben den Euro, und alle hätten vom Gelddrucken mit der Notenpresse profitiert, erklärt Draghi. In Anbetracht dieser Aussage ist es nur logisch, an dem Programm so lange wie möglich festzuhalten. Denn die Inflation wird laut den EZB-Prognosen noch jahrelang deutlich unter 2% bleiben.

Zum Euro-Wechselkurs will sich Draghi nicht äußern. Er weigert sich die Aufwertung um 14% gegen den US-Dollar zu kommentieren. Indirekt tut er es dann aber doch. Bei den Negativzinsen gebe es zwar Verlierer. Aber auch hier überwiegen die positiven Effekte sehr stark, lobt Draghi das von ihm installierte Strafzins-Regime.

Fazit:
Draghi ist ein Geld-Gott. Er sollte seine Amtszeit wie Merkel auf 16 Jahre verlängern.


EUR/CHF-Kurs mit guter Miene zum bösen Spiel

  • Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sieht derzeit keine Veranlassung den Euro vis-à-vis den Schweizer Franken aufzupäppeln. Dies zeigen Statistiken der Devisenreserven. Ende 2016 und Anfang 2017 war das noch anders. Der von der SNB in Ruhe gelassene EUR/CHF-Kurs hat sich den letzten Wochen bei 1,14 eingekeilt.
  • Zinsfutures auf Eonia-Geldmarktsätze für den Euroraum zeigen aktuell, dass die EZB erst im Frühjahr 2019 beginnen wird, die Leitzinsen zu erhöhen. Selbige Zinsfutures, von denen Analysten die Wahrscheinlichkeit für Zinsschritte ableiten, signalisierten noch im Juli 2017, dass die EZB ab Mitte 2018 zweimal den Einlagenzins (aktuell: -0,40%) erhöhen würde. Bei dieser Annahme handelte es sich um ein Luftschloss.
  • "Ich bin überzeugt, dass die EZB jetzt den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik sehr geordnet planen müsste", sagt der frühere Bundesbankchef und heutige UBS-Verwaltunsratsvorsitzender, Axel Weber. Die EZB sei "eher hinter der Kurve als vor der Kurve. Die EZB muss sich aus dem Kauf von Anleihen zurückziehen."

"Ich mal mir die Welt, wie sie mir gefällt" - Schweizerische Nationalbank zwischen Schmutzigem Floating und Freiem Floating


Mittwoch, 6. September 2017

Was hinter der Nordkorea-Krise wirklich steckt

Man wird den Eindruck nicht los, dass der Westen die Situation in Nordkorea ausnutzt, um China eins reinzureiben. Die Berichterstattung westlicher Medien über den Tibet-Konflikt vor neun Jahren war ähnlich gestrickt. Damals hatten sich RTL, Bild-Zeitung und viele andere theatralischen Fotos bedient, die überhaupt nicht aus Tibet stammten.



Die USA sagen, China müsse mit noch mehr Sanktionen Nordkorea zur Vernunft bringen. Das ist aus US-Sicht die bequemste Variante. Denn an den Verhandlungstisch wollen die Amerikaner bisher ganz offensichtlich nicht. Dann müsste Washington über einen Friedensvertrag reden (bisher gibt es nur einen Waffenstillstand zwischen Nordkorea, China und den USA aus dem Jahr 1953).

Es würden Dinge zu Tage treten, die in Amerika niemand hören will. Zum Beispiel der Bombenkrieg: Über Nordkorea hatten die Amerikaner 20-mal so viele Bomben abgeworfen wie während des Zweiten Weltkriegs. Der befehlshabende US-General MacArthurs beantragte bei US-Präsident Truman, Atombomben über chinesischen Städten abzuwerfen, weil die Soldaten der Volksbefreiungsarmee gegen US-Einheiten in Korea kämpften.

Kim Jong-un bettelt förmlich um Krieg", sagt die UN-Botschafterin der USA Nikki Haley nach dem jüngsten Test einer Wasserstoffbombe in Nordkorea. Man könnte auch zu dem Ergebnis kommen: Die USA betteln förmlich um möglichst viel Unruhe in der Region, um Chinas Aufstieg zur größten Wirtschaftsnation der Welt zu verzögern.


Vorsicht, Crashgefahr: EUR/CHF-Kurs vor herbstlicher Unruhe

Wann ist Herbstanfang? Wer das weiß, weiß auch, wann es beim EUR/CHF-Kurs zur Sache geht. Die Devisennotierung kommt seit Wochen nicht vom Fleck. 1 Euro ist mit 1,14 Franken genauso viel wert Ende Juli.

Mario Draghi hat angekündigt, dass sein EZB-Rat im Herbst über eine Eindämmung der ultralockeren Geldpolitik (Tapering) die Beratungen aufnehmen wird. Meteorologischer Herbstanfang ist der 1. September, kalendarischer der 22. September.

Ob die EZB auf ihrer bereits laufenden Sitzung, die Draghi morgen mit der üblichen Pressekonferenz abschließen wird, etwas in Sachen Tapering unternimmt, ist somit völlig offen.

Wegen dem zuletzt wieder stark gesunkenen Zins auf 10-jährige Bundesanleihen und Gegenwind für den Euro vom Optionsmarkt, besteht das Risiko eines Rückfalls des EUR/CHF-Kurses. Denn die EZB-Tauben könnten darauf bestehen, dass der Herbst erst in gut zwei Wochen beginnt.


Dienstag, 5. September 2017

Franken-Abschwächung über die Brexit-Schiene (15:50 Uhr)

Wird das Britische Pfund attraktiver, könnte das Anleger aus dem Schweizer Franken weglocken, nicht zuletzt weil die Zinsen in Großbritannien höher sind.

Premierministerin Theresa May kündigt für Ende September (voraussichtlicher Termin 21.09.17) eine Grundsatzrede zum Brexit an. Darin könnte sie von einem harten Brexit, der ihr eine dicke Wahlschlappe bescherte, Abstand nehmen. May will bei der nächsten Wahl erneut antreten.

Die britische Regierung wird es wohl pragmatisch durchgerechnet haben: Bei einem harten Brexit geht es in Richtung 1 Euro = 1 Pfund, was die Brexit-Rechnung in die Höhe triebe. Bei einem weichen Brexit gewinnt das Pfund an Stärke, es wird also etwas billiger.

May war letzte Woche zu Besuch bei Japans Premier Shinzo Abe. Investitionen von japanischen Firmen sind eine ganz wichtige Größe für die britische Wirtschaft. Abe dürfte May dazu angehalten haben, wenn schon Brexit, dann bitte die weiche Variante.

Früher oder später wird es irgendwo in der Eurozone wegen Reformuntätigkeit erneut scheppern. Dann wäre das Britische Pfund gefragt, zumal es darauf hinausläuft, dass Brüssel und London langjährige Übergangsfristen vereinbaren.


EZB missachtet Regeln, Schweiz verfehlt Wachstum (10:40 Uhr)

  • Der Euro klettert von 1,1366 auf 1,1420 Franken. Der Anstieg findet im Lichte höhere Aktienkurse und eines sinkenden Goldpreises statt. Die Risikobereitschaft an den Finanzmärkten könnte vor einem Comeback stehen.
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  • Die EZB hat im August mehr Staatsanleihen aus Frankreich und Italien gekauft, als die Quoten für diese Länder vorsehen. Gleichzeitig wurden weniger deutsche Staatsanleihen erworben.
  • "Eine Änderung der (Kauf-)Parameter, über die meiner Meinung nach teilweise recht leichtfertig diskutiert wird, wäre aus meiner Sicht mit erheblichen negativen Folgen verbunden", warnte vor kurzem Bundesbankchef Jens Weidmann (ℹ Börsen-Zeitung).
  • Die Schweizer Wirtschaft ist im 1. Vierteljahr 2017 lediglich um 0,1% gewachsen. Bisher ging das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) von 0,3% aus. Auch die Rate für das 2. Vierteljahr von 0,3% verfehlte die Erwartungen. Ökonomen hatten wegen des robusten Aufschwungs in der Eurozone mit einem Plus von 0,5% gerechnet.


Montag, 4. September 2017

Schweiz will Druck aus dem Kessel nehmen (13:35 Uhr)

Die Schweiz möchte zwischen den USA und Nordkorea vermitteln. "Wir brauchen einen Ort, an dem sich die Außenminister (der USA und Nordkorea) treffen können", sagt Bundespräsidentin Doris Leuthard laut einer Reuters-Meldung:
  • Die Soldaten der neutralen Schweiz überwachen bereits den Waffenstillstand zwischen Nord- und Südkorea.
  • Nordkoreas Diktator Kim Jong Un besuchte in der Schweiz für einige Jahre die Schule.


Euroland boomt, Schweiz schließt auf (12:30 Uhr)

Die Anlegerstimmung in der Eurozone steigt. Der Sentix-Frühindikator-Index steigt im September um 0,5 Zähler auf 28,2 Punkte. Gemäß dem Beratungsunternehmen befindet sich die Konjunktur in der Eurozone seit acht Monaten in einer Boomphase. Inzwischen boomt auch die Schweizer Wirtschaft, die sich zuvor in einem Aufschwung befand. Dadurch wird es für den Euro schwerer, Kursgewinne gegen den Schweizer Franken zu erzielen.


EUR/CHF-Kurs beginnt sich an Nordkorea zu gewöhnen (10:40 Uhr)

Die große Panik an den Finanzmärkten nach dem Atomtest in Nordkorea bleibt aus. Der EUR/CHF-Kurs sinkt zwar von 1,1440 auf 1,1390. Als die Nordkorea-Krise losging und US-Präsident Donald Trump von "Fire und Fury" sprach, war die Devisennotierung allerdings auf 1,1260 abgesackt.

Ausblick
  • Südkoreas Verteidigungsministerium erwartet als nächstes den Test einer Interkontinentalrakete, die das Regime in Pjöngjang in den Pazifik schießen könnte.
  • Auf China und Russland wird der Druck größer Kim Jong Un den Ölhahn zuzudrehen. Im Gegensatz zu bisherigen Sanktionen würde ein Stopp der Öllieferungen Nordkorea nach Einschätzung des amerikanischen Think Tank Eurasia Group sehr hart treffen.


Sonntag, 3. September 2017

Schäubles Wackelbanken tauchen auf Radarschirm auf (20:55 Uhr)

  • Die Deutsche Bank (Aktienkurs -31% in 6 Monaten) ist nur die Spitze des Eisbergs. Deutschland hat einen der ineffizientesten Bankensektoren, wenn nicht sogar den Ineffizientesten, der Eurozone.
  • 5% der kleinen- und mittelgroßen Banken sind an einem Stresstest von Bundesbank und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) gescheitert. Ursache: Zu wenig Eigenkapital.
  • "Ich glaube, es gibt einige Bankenprobleme in Deutschland", sagt Italiens Finanzminister Pier Carlo Padoan im Gespräch mit CNBC. Deutschland habe als die Regeln noch anders waren Hunderte an Milliarden Euro in seinen Bankensektor gepumpt.
  • Finanzminister Wolfgang Schäuble blockiert Konsolidierungen. Er hält an einem sehr starren 3-Säulen-System aus Privatbanken, genossenschaftlichen Geldhäusern und Sparkassen fest. Experten sagen: Es müsse beispielsweise die Möglichkeit für eine private Geschäftsbank geben eine Sparkasse zu übernehmen. Das ist bisher strikt verboten.
  • Der Chef der Stadtsparkasse Düsseldorf wurde letztes Jahr auf Betreiben des Oberbürgermeister entlassen, weil er sich weigerte Geld an die Stadt auszuschütten. Er wollte das Geld lieber für den Notfall zurücklegen.

Nordkorea heizt Franken-Nachfrage an (10:20 Uhr)

Nordkorea hat eine Wasserstoffbombe getestet, deren Explosion ein Erdbeben in der Region auslöste. Die Explosion soll sechsmal stärker gewesen sein als vor einem Jahr, als das Regime in Pjöngjang eine Atombombe getestet hatte.

"Eine große Bedrohung wäre eine Rückkehr der massiven Risikoaversion (...) – zum Beispiel wegen einer geopolitischen oder terroristischen Entwicklung", sagt Thomas Jordan, Chef der Schweizerischen Nationalbank (SNB) der Zeitung Finanz und Wirtschaft. "Ein solches Ereignis würde unsere Arbeit massiv erschweren."

Tatsächlich besteht wegen den Ereignissen in Nordkorea die Gefahr, dass der Schweizer Franken zum Handelsauftakt in Asien stärker wird. Dies würde die Arbeit der SNB, die ihre eigene Währung schwächen will, nicht zuletzt um die heimische Inflation anzuheizen, erschweren.



Samstag, 2. September 2017

Schweizer Notenbank: Franken-Abschwächung nicht abgeschlossen (11:30 Uhr)

  • Der Franken habe sich gegenüber dem Euro zwar etwas abgeschwächt, doch gleichzeitig habe er zum Dollar aufgewertet, stellt SNB-Präsident Thomas Jordan im Gespräch mit der Zeitung "Finanz und Wirtschaft" fest.
  • "Wir können sicher feststellen, dass die Entwicklung der letzten Wochen zu einem Abbau der deutlichen Überbewertung beiträgt." Aber dieser Prozess sei noch nicht abgeschlossen, so der höchste Schweizer Währungshüter.
  • Die Situation am Devisenmarkt seit fragil. "Es können rasch Gegenbewegungen auftreten, wie wir beim Anstieg der Spannungen um Nordkorea gesehen haben."


EUR/CHF-Ausblick: Helaba rechnet mit Rückfall auf 1,10 (10:55 Uhr)

Die Stimmung gegenüber dem Euro habe sich deutlich aufgehellt, analysiert die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Das werde aber nicht helfen. "Mit weniger Euro- bzw. EZB-Optimismus dürfte der Euro-Franken-Kurs wieder Richtung 1,10 nachgeben". Auf diesem Kursniveau werde der Wechselkurs dann bis Mitte 2018 ausharren, prognostiziert die Bank aus Frankfurt.


Euro igelt sich bei 1,14 Franken ein - EUR/CHF-Liveticker KW 35/2017