Finger weg vom Aristokraten-Euro!
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Finger weg vom Aristokraten-Euro!

Wie in ein Fels in der Brandung steht der Euro nicht, weil Frankreich einen Ärztesohn, den Mama und Papa auf die besten Schulen des Landes geschickt haben, als Präsidenten bekommt. Der EUR/CHF-Kurs entfernt sich von einem 5-Monatshoch bei 1,0870. Aktuell notiert die Devisennotierung bei 1,0830. Schließen die Bären nun die Riesen-Lücke in der Kursentwicklung?

Wirtschaftliche Reformen ja, aber bitte nicht innerhalb den Landesgrenzen der Grande Nation. Das ist die Meinung eines großer Teils des französischen Stimmvolkes. Man darf nicht vergessen, dass Marine Le Pen, Jean-Luc Melenchon und andere Betonköpfe, die sich wirtschaftlichen Realitäten konsequent verweigern (so wie man es derzeit auch wieder im Nachbarland bei Alitalia sieht) etwa 50% der Stimmen bekamen.

35-Stunden-Woche, ein im Vergleich zu anderen Euroländern überbordender Staats- und Bürokratieapparat und Sozialhilfe ohne Gegenleistung (bedingungsloses Grundeinkommen) wollen sich die Franzosen nicht nehmen lassen. Dieses System lässt sich auf lange Sicht im Prinzip nur dann finanzieren, wenn man Frankreich von Zinsdienst auf seine Schulden befreit. Und genau das macht die EZB ja bereits weitgehend.


Es ist gut möglich, dass der steile Anstieg des EUR/CHF-Kurses rückabgewickelt wird. Das große Loch, das die Kursentwicklung in den Devisenchart gerissen hat, könnte recht schnell gefüllt werden. Der Euro würde dann wieder unter 1,07 Franken sinken. Sollte der EUR/CHF-Kurs hingegen die Marke bei 1,0870 knacken, wäre der Weg aus charttechnischer Sicht frei für 1,10er-Kurse.