Hält sich der Euro bei 1,0870 Franken? Ein Pro und Contra
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Hält sich der Euro bei 1,0870 Franken? Ein Pro und Contra

Der Euro nähert sich der Marke bei 1,10 Franken. Mit 1,0870 kostete er aktuell so viel wie vor fünfeinhalb Monaten. Vor der Frankreich-Wahl krebste der Wechselkurs bei 1,0660 herum. Kann die Gemeinschaftswährung die Gewinne in Höhe von 2% verteidigen oder vielleicht sogar ausbauen? Oder geht es demnächst wieder bergab?

Pro:

Spekulanten strecken die Waffen. Put-Optionen auf den EUR/CHF-Kurs sind erneut günstiger geworden, wie der Anstieg des Risk Reversal zeigt. Das ist ein Indiz dafür, dass Marktteilnehmer eine Neubewertung vornehmen.

Den Schweizer Franken als sicheren Hafen braucht es momentan nicht, weil in Frankreich und den Niederlanden die Populisten in der Wählergunst sinken und aus Deutschland diesbezüglich kaum Gefahr droht.


Die Rallye an den Aktienmärkten geht in die nächste Runde. Im Gegensatz zu den USA haben die europäischen Börsen (mit Ausnahme der in Deutschland) viel aufzuholen. Vor allem Frankreich, wo die Stimmung in der Industrie laut einer aktuellen Erhebung so gut ist wie seit sechs Jahren nicht mehr, könnte Portfolioinvestitionen wie ein Magnet anziehen, was den Euro stärken sollte.

Contra:

Der Euro müsse schon mehrere Handelstage am Stück Schlusskurse über 1,0820 Franken (besser noch über 1,0850 Franken) hinlegen, damit man von einem Stimmungsumschwung sprechen könnte. Der Abwärtstrend des EUR/CHF-Kurses der letzen 15 Monate ist immer noch intakt

Die EZB-Leute sind ein Risikofaktor. Auf der anstehenden Notenbanksitzung werden sie trotz anhaltend guter Konjunkturdaten wieder einmal ein Ende der ultralockeren Geldpolitik weit von sich schieben. Das hängt auch damit zusammen, dass die EZB nicht wie eine Notenbank, sondern wie ein Mini-Parlament funktioniert.

Für die meisten EZB-Mitglieder ist es völlig normal, dass eine Notenbank den Finanzministern unter die Arme greift, obwohl ein solches Geschäftsmodell gemäß den Euro-Verträgen verboten ist.
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