EUR/CHF wackelt: Neuer Ärger mit Banken-Räubern
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EUR/CHF wackelt: Neuer Ärger mit Banken-Räubern

Hiobsbotschaften aus dem Bankensektor drücken den Euro immer wieder auf ein 6-Monatstief bei 1,0680 Franken. Es folgt dann oft ein kurzlebiger Anstieg auf 1,07. Dahinter kann eigentlich nur der mit Abstand größte Euro-Käufer, die Schweizerische Nationalbank (SNB), stecken. Sie hat offenbar eine rote Linie gezogen. Ohne jeden roten Faden, auf Harakiri-Kurs, sind die Bankenaufseher in der Eurozone unterwegs.

Das Geld von Monte Paschi reicht nur noch für vier Monate. Bisher ging man davon aus, dass genügend Liquidität für elf Monate vorhanden ist. Es ist ein weiterer Akt in dem Drama um die Krisenbank. Die Funktionäre aus der Eurozone müssen eine Krisenstimmung aufbauen, um das italienische Geldhaus entgegen des gültigen Regelwerkes auf Steuerzahlers Kosten möglichst unbemerkt über Weihnachten zu retten.

Das ist ein starkes Stück: Monte Paschi hat nämlich nur noch gut 10 Milliarden Euro. Rechnet man proportional auf der Zeitachse zurück, behauptete die Bank zuvor, es wären mehr als 20 Milliarden Euro. Der eigentliche Skandal ist, dass die wachsweiche EZB-Bankenaufsicht solchen Spielchen einfach tatenlos zusieht.

Spaniens Banken verlieren 4 Milliarden Euro. Hintergrund ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) über rechtswidrige Zinsklauseln bei Hypothekenkrediten. Die spanischen Geldhäuser haben ihren Kunden niedrige Zinsen rechtswidrig vorenthalten und müssen nun entschädigen. Das Urteil des EuGH könnte wegweisend für Österreich sein, wo die Banken ähnlich vorgingen.

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Summiert man Italien und Spanien zusammen, dann sind das 14 Milliarden Euro an zusätzlichen Belastungen für den Bankensektor. Ein Ende der Hiobsbotschaften ist nicht in Sicht. Es gibt bereits erste Meldungen, dass die italienischen Regierung mit den geplanten 20 Milliarden Euro zur Rettung von Monte Paschi und Co. nicht zu Rande kommen wird.

Der Euro sinkt im Lichte der Bankenprobleme in den letzten zwei Tagen viermal auf 1,0680 Franken, um dann wie von magischer Hand wieder etwas anzusteigen. Das ist ein klares Indiz dafür, dass die Schweizerische Nationalbank mit Euro-Stützungskäufen aktiv ist. Die Notenbank scheint den Euro bis Jahresende bei 1,07 Franken einigermaßen stabil halten zu wollen.