Euro verharrt mit Italien Abstufungsangst unter 1,22 Franken
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Euro verharrt mit Italien Abstufungsangst unter 1,22 Franken

Der Euro kommt am Ostermontag nicht auf die Beine. Gegenüber dem Schweizer Franken notiert die Gemeinschaftswährung zum Wochenauftakt bei 1,2165 Franken. Das Tief vom Gründonnerstag bei 1,2153 bleibt in Reichweite. Italien soll wegen der politischen Unsicherheit eine Abstufung seiner Kreditwürdigkeit kassieren.

Es gibt hartnäckige Gerüchte, dass die Ratingagentur Moody's kurz davor stehe Italiens Bonitätsnote zu senken, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Staatsanleihen des Stiefel-Staates befinden sich derzeit zwei Stufen über dem "Ramschniveau", was auch der politischen Unsicherheit geschuldet ist.

Die Geduld der Ratingagenturen mit der italienischen Politik könnte allmählich zu Ende gehen. Im Dezember wurde der Reformprozess angehalten. Festgefahrene Strukturen auf dem Arbeitsmarkt und ein extrem großer- und ineffizienter Verwaltungs- und Bürokratieapparat verhindern Wirtschaftswachstum.

Italien ist wie kein anderes Land in der Eurozone auf Wachstum angewiesen, weil es sonst seinen Schuldenberg in Höhe von 130 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) niemals in den Griff bekommen wird. An dieser Stelle greifen die Ratingagenturen ein. Die Italien-Wahl zeigt, dass die Bevölkerung Reformen, die zu mehr Wachstum führen, in einer überwältigenden Mehrheit ablehnt.

Staatspräsident Giorgio Napolitano setzt derweil zwei Arbeitskreise unabhängiger Experten ein, die Reformvorschläge in den Bereichen "politisch-institutionell" und "wirtschaftlich-sozial" ausarbeiten sollen. Ob die Parteien von Bersani, Berlusconi und Grillo solchen Veränderungen zustimmen werden, ist sehr unwahrscheinlich, weil ihnen der Wähler dafür kein Mandat übertragen hat.