Am Devisenmarkt erreicht der Euro gegenüber dem Schweizer Franken ein neues Rekordtief. Der Euro CHF Kurs fällt auf 1,1874 und hat damit das bisherige 13-Jahrestief bei 1,1946 vom 16. Juni 2011 deutlich unterboten. Die eidgenössische Währung schreibt Geschichte und verteuert sich auf 84,22 Euro-Cents.
Schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone untermauern die negative Euro Kursentwicklung. So fallen die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für das verarbeitende Gewerbe schlechter aus als prognostiziert für den Berichtsmonat Juni 2011. Der PMI für die Eurozone verringert sich von 54,6 auf 52,0 Punkte, in Deutschland sinkt der Index von 57,7 auf 54,9 Zähler, während die Stimmung der französischen Einkaufsmanager von 54,9 auf 52,5 Punkte zurück geht.
Analysten befürchten ein Übergreifen der Staatsschuldenprobleme im Euroraum auf die Realwirtschaft. So haben sich bereits die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) gefragt Finanzmarktexperten besorgt geäußert über eine Ausweitung der Schuldenkrise im Euroraum. Der ZEW-Index für die Konjunkturerwartungen in Deutschland fiel von +3,1 auf -9,1 Punkte im Juni 2011 im Vergleich zum Vormonat.
Unterdessen hat der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean Claude Trichet, eine eindringliche Warnung ausgesprochen vor dem heute und morgen stattfindenden EU-Gipfel in Brüssel. Die Alarmleuchten würden rot blinken in Bezug auf die Finanzmarktstabilität im Euroraum. Die Schuldenkrise drohe Banken zu infizieren, sagte Trichet.
Die Kommentare des EZB-Chefs geben Devisenhändler einen weiteren Grund den Euro zum Schweizer Franken zu verkaufen und wirken wie einen Katalysator auf den bereits fallenden Euro CHF Kurs. Trichet hat den EU-Politikern klar signalisiert, dass es Zeit sei zu handeln, um Schlimmeres zu verhindern.
