Euro reagiert wohlwollend auf Banken-Blamage
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Euro reagiert wohlwollend auf Banken-Blamage

Der Euro schaltet zwischen den Jahren einen Gang hoch, und so klettert der EUR/CHF-Kurs auf 1,0755. Jetzt sind es schon 8,8 Milliarden Euro, die Monte Paschi vom Steuerzahler braucht. Vor einer Woche hieß es noch, mit 5 Milliarden Euro käme die italienische Krisenbank zurande. Je mehr Geld in den Bankensektor der Eurozone fließt, umso besser ist das in der kurzen Sicht für den Euro.

So etwas kommt heraus, wenn man an die Spitze einer wachsweichen Bankenaufsicht nach italienischem Vorbild eine Super-Funktionären aus Frankreich stellt: Man wird den Eindruck nicht los, dass die von Danièle Nouy geführte EZB-Bankenaufsicht die Bevölkerung für dumm verkaufen wird. Beiläufig lässt Nouy nun mitteilen, dass Monte Paschi 3,8 Milliarden Euro mehr brauche.

Blamage

Die große Banken-Schande geht weiter: In Hollywood hätte man kein besseres Drehbuch für die Rettung von Monte Paschi schreiben können. Es war alles so geplant. Wolfgang Schäuble und Jens Weidmann haben in den letzten Wochen brav mitgespielt und damit eine wichtige Regeln, dass es nämlich keine Bankenrettungen mehr auf Steuerzahlers Kosten geben soll, über Bord geworfen.

Was Angela Merkel und ihre Entourage nun mitangerichtet haben, ist mit Blick auf die Schadwirkung in der langen Sicht vergleichbar mit 2003, als Ex-Kanzler Gerhard Schröder den Euro-Stabilitätspakt aufweichte. Damals sollte es sieben Jahre dauern, bis die gelockerten Schuldenregeln zu einer Euro-Staatsschuldenkrise führten. Diesmal könnte es viel schneller gehen.

Die Banken verdienen nicht mehr so viel mit Zinsmargen wie früher. Das gleichen sie damit aus, mehr Kredite zu vergeben. Die Schuldner sind aber vor allem in Süden Europas bonitätsschwach, wie die hohen Arbeitslosigkeiten signalisieren. Es ist somit nur eine Frage der Zeit, bis massenhaft faule Kredite aus Draghis Billiggeldflutung auftauchen und die EZB diese einfältige Infografik von ihrer Webseite nimmt.