EZB sieht die Wende, EUR/CHF nicht
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EZB sieht die Wende, EUR/CHF nicht


Der Euro-Franken-Kurs klettert auf ein 2-Wochenhoch bei 1,0448, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) einen Silberstreif am Horizont ausmacht. Noch ist unklar, ob es sich bei dem steilen Anstiegs des Euros um eine Eintagsfliege oder etwas Substanzielles handelt. Der Kapitalzufluss in die Schweiz ist laut Medienberichten ungebrochen hoch.

Beim Kreditwachstum und der Geldmenge sei im Euroraum ein "klarer Wendepunkt" erreicht, sagt EZB-Chefvolkswirt Peter Praet bei einer Veranstaltung in Luxemburg. Von "ermutigenden Signalen" spricht der Belgier, der als glühender Verfechter des Ankaufs von Staatsanleihen gilt. Die Inflation dürfte noch für einige Monate negativ bleiben, und dann ab dem dritten Quartal 2015 wieder steigen.

Das rosige Konjunkturbild Praet's, der als Chefvolkswirt nach Mario Draghi den zweitwichtigsten Posten bei der EZB inne hat, hilft dem Euro verlorenen Boden gutzumachen. Der Euro-Franken-Kurs braucht aber offenbar mehr Fakten, um weiter zu steigen, zumal viele amerikanische und europäische Top-Ökonomen sagen, dass die Anleihekäufe der EZB nicht viel bringen werden.

Am Devisenmarkt fällt der Eurokurs nach einem kurzen Ausflug auf 1,0448 Franken auf 1,0353 zurück. Händlern zufolge sei die Gefahr groß, dass sich die Schuldenkrise wegen Griechenlands neuer Regierung wieder verschärfe. Mit einem möglichen Veto gegen die Sanktionen gegen Russland weite sich die Krise zu einer EU-Krise aus.