Trotz Frankenstärke sprudeln die Schweizer Exportüberschüsse
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Trotz Frankenstärke sprudeln die Schweizer Exportüberschüsse

Eine beachtliche Zunahme des schweizerischen Außenhandels reportiert die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV). Die Stärke des Schweizer Frankens treibt die Innovationsfähigkeit der eidgenössischen Unternehmen offenbar an. Da könnte sich Frankreich eine Scheibe abschneiden. Paris verliert sein Spitzenrating auch, weil es den französischen Firmen an Innovationen mangele, wie die Ratingagentur Moody’s gestern Abend mitteilte.

Die Schweizer Wirtschaft exportierte im Oktober Waren im Wert von 18,6 Milliarden Franken. Importiert wurden Güter im Wert von 15,8 Milliarden Franken, wodurch sich ein Außenhandelsüberschuss von 2,8 Milliarden Franken ergab. Dank zwei Arbeitstagen mehr gegenüber dem Vorjahresmonat fällt die Statistik überdurchschnittlich positiv aus.

Mit dem Euro Mindestkurs sei es der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gelungen, dass die Exportwirtschaft wieder Tritt fasste, sagte SNB-Präsident Thomas Jordan letzten Freitag in Zürich. Weil die Außenhandelsbranche guter Dinge ist, wäre es doch an der Zeit die Untergrenze aufzugeben, würden Kritiker der Deviseninterventionen sagen.

Ganz so einfach ist es aber nicht. Die Exportunternehmen haben in ihre Finanzplanung mit einem Eurokurs von 1,20 CHF kalkuliert. Käme es zum Ende des Untergrenze und einem Absturz des Euros auf 1,01 wie im August 2011 würde die Unsicherheit schlagartig steigen und die Exportperspektiven eingetrübt werden.

Maßgeblich für viele Firmen ist nicht, ob der Eurokurs bei 1,15, 1,20 oder 1,25 CHF steht. Vielmehr steht die Verlässlichkeit im Vordergrund. Große Wechselkursschwankungen sind fast allen Notenbanken ein Dorn im Auge. Aus diesem Grund dürfte die SNB das Ende des Mindestkurses von langer Hand planen und kommunizieren. Derzeit sieht es so aus, dass die Untergrenze auf jeden Fall bis Ostern 2013 Bestand haben sollte.