Schweizer-Franken.eu ⑇ Prognose / Kurs Euro Entwicklung CHF

Der Schweizer Franken ist eine Wagniswährung

Die Kursgewinne des Euro sind die größten seit acht Jahren. Der Schweizer Franken ist eine Währung mit Abwertungsrisiko. Dazu passend sind die Chancen, dass der EUR/CHF-Kurs die Null als erste Vorkommastelle durch eine Eins ersetzt, hoch.

Plötzlich setzt der Eurokurs den Aufwärtstrend fort und steigt auf 0,99 CHF. Damit hat er seit Ende Dezember 2023 um 6,5 Prozent gegenüber dem Schweizer Franken aufgewertet.

Eine solch starke Anstiegsphase hatte es zuletzt 2017/18 gegeben. Sie unterstreicht den Stimmungswandel zu Gunsten des Euro. Die neu entfachte Kursdynamik zeigt an, dass die Aufwertung der Gemeinschaftswährung erst einmal weiter gehen wird.

Liniendiagramm Anstieg EUR/CHF-Kurs Entwicklung Parität

⚡Eurokurs fährt in die Höhe: Jetzt wird's spannend

Eine Trading Range unter sich lassend, steigt der Euro-Franken-Kurs auf ein Hoch bei 0,9855. Zwischenhoch muss man wohl sagen. Der Breakout hat genügend Kraft, um ein ausgewogenes Kräfteverhältnis zwischen Euro und Schweizer Franken herzustellen (1 € = 1 CHF).

Angekommen auf dem höchsten Stand seit zwölf Monaten, dürfte der Euro-Franken-Rate weiter steigen. Antriebsfeder ist der Breakout, Rechengrundlage die Trading Range. Dadurch entsteht ein neues Kursziel von 1,00 CHF oder sogar etwas darüber. 

Die Trading Range begann bei 0,9680, endete bei 0,9840: Sie hat eine Höhe von 1,6 Rappen. Diese 1,6 Rappen werden 0,9840 hinzuaddiert (Measured Move). Damit ergibt sich das Kursziel von 1,00. Man kann auch von 0,9680 bis 0,9850 rechnen, womit sich ein Kursziel von 1,0020 ergibt.

Die im EUR/CHF-Tageschart eingezeichnete Measured-Move-Projektion für die Zeitachse, die das Erreichen der Parität auf den 14. Juni 2024 datiert, ist im Gegensatz zum Kursziel ein Richtwert.

Measured Move Euro CHF Anstieg auf Parität startet

EUR/CHF-Ausblick

Es werden weitere Daten, in der Form von Tageskerzen benötigt, um einzustufen, wie stark der Breakout ist. Bisher sieht es nach einem kräftigen Breakout aus. Die ersten Momentum-Trader haben den Euro bereits zum gestrigen Schlusskurs gekauft. Aus ihrer Sicht ist ein weiterer Anstieg unausweichlich.

Andere warten ab. Sie wollen, dass der Euro seine Stärke mit einem Anstieg in den nächsten Tagen auf knapp 0,99 CHF untermauert. Danach kalkulieren sie mit einem Rücksetzer auf den Breakout-Punkt (Pullback). Jetzt muss der Euro erneut eine Trendkerze gewinnen, erst dann kaufen sie.

Bleibt der Pullback aus, haben die Vorsichtigen ein Problem, als sie unbedingt zu Kursen unter 1,00 kaufen wollen. Sie müssen dem Anstieg hinterherrennen, schütteln ihre vorsichtige Haltung ab und kaufen überhastet. Dies führt zu einem Overshooting, der Euro-Franken-Kurs würde bereits Anfang Juni auf 1,00 hochschießen.


Euro überrumpelt CHF: Was ist da los?

Der Euro bringt sich mit einem Zwillings-Double-Top kopfüber in Stellung brüsk auf 0,99 CHF zu steigen. Das ist eine völlig neue Entwicklung.

Der Schweizer Franken verfolgt seit Wochen das Ziel, den Aufwärtstrend des Euro zu beenden und den Kursverlauf zu einer Seitwärtsentwicklung (Trading Range) auszurichten.

Bislang sah es so, dass ihm das auch gelingt. Doch nun blinken plötzlich die Alarmsignale. Der Euro steht vor einem Aufwärts-Stoß (Spike).

Double Top Twin zeigt im EUR CHF Candlestick-Chart Anstieg auf 0,99 an

Heutige Kerze 2 und gestrige Kerze 1 haben zwei identische Hochs: 0,9825. Sie bilden ein Zwillings-Double-Top. Das ist eine extrem gefährliche Formation für Devisenmarktakteure, die auf einen fallenden EUR/CHF-Kurs setzen (Bären).

Morgen wäre dann der große Tag für den Euro: Er knackt den Widerstand bei 0,9825 CHF. Dadurch wird ein Kaufsignal ausgelöst. Der Eurokurs steigt auf ein neues Jahreshoch bei 0,9860 CHF - möglicherweise sogar noch höher.


Euro mit hohem Tagesgewinn

Ein Double Top ignorierend steigt der EUR/CHF-Kurs hurtig auf 0,9805. Es ist das größte Tagesplus in diesem Monat.

Fällt das schlechte Abschneiden des Euro gegenüber dem Schweizer Franken dieses Jahr aus?

Die große Trendkerze 2 zeigt, dass der Euro den Handelstag klar gewonnen hat. Einen so hohen Tagesgewinn hatte er zuletzt am 30. April erzielt.

Der EUR/CHF-Kurs ist allerdings nicht länger in einem Aufwärtstrend, sondern in einer Trading Range. Eine eingestreute Trendkerze in einer Trading Range sagt nicht viel aus.

Kursentwicklung

Zuvor wurde ein Euro-Verkaufsignal aus einem Double Top nicht ausgelöst. Das Tief von Kerze 2 ist identisch mit dem Tief von Kerze 1 (0,9758). Das Verkaufsignal wäre bei 0,9757 ausgelöst worden.

Zieht man einen Wechselkurs mit fünf Nachkommastellen heran, ist das Tief von Kerze 2 sogar etwas höher. 

Für das Kurspotenzial des Euro wäre es besser gewesen, kurz auf 0,9757 oder etwas tiefer zu sinken, und erst danach über 0,98 zu steigen.

Dadurch hätte er die Bären in der Falle. Deren Stop-Loss wären ausgelöst worden. Sie wären vorsichtiger und würden abwarten, bevor sie erneut auf einen fallenden EUR/CHF-Kurs wetteten.

Der EUR CHF Kurs ist in einer Trading Range im Mai 2024

Ausblick

Trotz des hohen Tagesgewinns steigen die Chancen für den Euro, einen Aufwärtstrend anzufangen, nicht. Die meisten solcher Breakout-Versuche scheitern.

Wahrscheinlicher ist ein Zurückfallen an das untere Ende der Trading Range bei 0,9730. Auch hier dürfte ein Versuch, noch tiefer zu fallen, scheitern.


Wo geht der Schweizer Franken hin?

Der Schweizer Franken verfolgt das Ziel per Double Top und Breakout Pullback Short den Euro unter 0,97 zu drücken.

Weil der EUR/CHF-Kurs in einer engen Trading Range ist, spielt sich die Price Action im Mikrobereich ab: Die schwarzen Kerzen 1 und 2 sanken per Breakout unter eine Aufwärtstrendlinie .

Nach diesem Breakout kam es zu einem leichten Gegenanstieg auf 0,9780 (Pullback). Die Bären verteidigten verteidigten erfolgreich ihre Stop-Loss (siehe unten).

Ein Breakout-Pullback-Verkaufsignal wird ausgelöst, wenn der EUR/CHF-Kurs unter 0,9750 sinkt. Dadurch wäre ein Rückgang auf 0,9690 angezeigt.

Breakout Pullback Short Setup eingezeichnet auf EUR/CHF Candlestick

CHF muss sich gedulden

Der Euro ist dabei die Aufwärtsdynamik zu erhöhen. Ziel ist es denen auf einen fallenden EUR/CHF-Kurs setzenden Marktakteuren (Bären) per Breakout Test eins auszuwischen.

In den letzten beiden Handelstagen hat der Euro etwas aufgewertet. Dem Schweizer Franken ist es nicht gelungen, das Euro-Verkaufsignal bei 0,9727 zu aktivieren. Er ist in der Defensive.

Breakout Test Breakeven Stops EUR/CHF-Kurs Linienchart

Euro Franken Entwicklung / CHF Prognose September 2024

Der Euro ist tonangebend, und so steigt der EUR/CHF-Kurs auf 0,9805. Befestigt er sich über 0,98 Schweizer Franken, gibt es eine reelle Chance die Eins als erste Vorkommastelle zu holen.

Seit einem Monat ist der Euro-Franken-Kurs wieder am steigen. Der aktuelle Anstieg ist von Rücksetzern (Pullbacks) unterlaufen. Es geht langsamer nach oben als zwischen Januar und April.

Gelingt dem Euro am Ende der Handelswoche einen Schlusskurs über 0,98 CHF auszuweisen, nimmt der Druck auf den Schweizer Franken, den Weg auf 1,00 freizumachen, zu.

Der Linienchart ist prima für den Euro. Problematisch ist jedoch, das er zu viele Information ausblendet. Wird die Kursentwicklung auf einem detaillierten Kerzencharts abgebildet, kommt der Euro nicht so gut weg.

Der Linienchart zeigt zur Mitte von Kalenderwoche 20 einen Eurokurs von 0,9803 an. Dieser Kurs löst sich in Luft auf, sollte der Euro beispielsweise bis zum Wochenende auf 0,9760 fallen.

Der EUR/CHF-Kurs ist in einem verlangsamten Aufwärtstrend

EUR/CHF: Sinkende Pfeile und ein letzter steigender

Update/Korrektur

"Der Euro hat die Inside-Kerze 4 gewonnen. Er verhinderte damit, dass das mächtige Verkaufsignal aus Double Top, Test des horizontalen Widerstands und Breakout Pullback bei 0,9825 ausgelöst wurde."

Der richtige Kurs für das Auslösen des Verkaufsignals ist 0,9725, ein Pip unter dem Tief von Kerze 3. Im EUR/CHF-Chart war der Kurs korrekt eingezeichnet (orangefarbene Linie). 


Die Price Action ist dabei eine Handelsempfehlung auf einen bis August sinkenden EUR/CHF-Kurs auszusprechen. Der Euro will das Triggern des finalen Verkaufsignals in letzter Minute mit einer Fortsetzung des Aufwärtstrends abwenden.

Ein Zusammenfluss von drei so klaren Signalen, die eine Abwertung des Euro gegenüber dem Schweizer Franken anzeigen, ist selten:

  1. Kerze 1 und Kerze 2 sind zusammen ein Double Top. Dieses Double Top ist zugleich ein Low-2-Verkaufsignal am oberen Ende einer Trading Range, in der der EUR/CHF-Kurs seit Ende März 2024 pendelt.

  2. Ein horizontaler Widerstand bei 0,9840 wurde in den letzten sechs Wochen dreimal getestet. Dadurch stufen nun auch die skeptischsten Marktakteure, den Test als erfolgreich ein. Für sie liegt ein erfolgreicher Test eines horizontalen Widerstandes, auf den ein Rückgang folgt, erst dann vor, wenn bei dem Test der Widerstand etwas überschossen wird (Overshooting). Genau das hat Kerze 1 getan.

  3. Die Aufwärtstrendlinie wurde Mitte April durchbrochen. Auf den Breakout folgte ein erneuter Anstieg. Das ist ein Pullback. Der Pullback wurde mit dem Hoch von Kerze 3 beendet. Damit wird ein Breakout-Pullback-Verkaufsignal beim Unterschreiten des Tiefs von Kerze 3, bei 0,9825, ausgelöst.

Der Euro hat die Inside-Kerze 4 gewonnen. Er verhinderte damit, dass das mächtige Verkaufsignal aus Double Top, Test des horizontalen Widerstands und Breakout Pullback bei 0,9725 ausgelöst wurde.

Allerdings bleibt der Euro in der Gefahrenzone, als er mit seinem aktuellem Kurs von 0,9760 nahe am Trigger sitzt.

Die auf einen steigenden EUR/CHF-Kurs positionierten Akteure (Bullen) wischenden den Zusammenfluss der drei Verkaufsignale vom Tisch. Aus ihrer Sicht ist der Euro weiter in einem Aufwärtstrend.

Dass der Aufwärtstrend stockt, ist für sie kein Problem, als der Rückgang und Seitwärtsverlauf nach Kerze 1 eine bullische Flagge ist.

Die bullische Flagge wird enden. Anschließend steigt der EUR/CHF-Kurs Richtung 1,00, so das Kalkül.

Price Action Analyse mit Prognose Pfeilen bis August 2024 auf EUR/CHF-Wochenchart

Was die Bullen zu einem Umdenken veranlassen würde, wäre ein tieferes Hoch (TH) zusammen mit einem gescheitertes High-2-Kaufsignal. Das High 2 wird über dem Hoch von Kerze 4, bei 0,9781, ausgelöst.

Können die Bullen mit diesem High 2 kein neues Swing Hoch über 0,9850 ernten, weil der Anstieg zwischen 0,9810-0,9840 hängen bleibt, würden sie zu einem tieferen Hoch (TH) Euro verkaufen.

Zusammen mit den Bären, aus deren Sicht der Aufwärtstrend abgereift ist, hätten die Euro-Verkäufer jetzt klar die Oberhand. Ein zweistufiger Rückgang des EUR/CHF-Kurses auf 0,96 bis August 2024 wäre am wahrscheinlichsten.

Zusammenfassung

Es ist heikel, eine Prognose gegen einen Aufwärtstrend zu treffen, als man stets Gefahr läuft, von der Trägheit des Devisenmarktes eines Besseren belehrt zu werden. Diese Trägheit würde beim EUR/CHF-Kurs bedeuten, damit weiterzumachen, womit er sich in den ersten vier Monaten beschäftigte, also zu steigen.

Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt allerdings aktuell nur bei 40%. Es gibt zwei Pfade für eine Trendumkehr, die auf 60% kommen. Der Schweizer Franken hat gewissermaßen damit aufgehört, generös zu sein. Er gönnt dem Euro keine Kursgewinne. Das war zu Jahresbeginn noch völlig anders.

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