Eine Trading Range unter sich lassend, steigt der Euro-Franken-Kurs auf ein Hoch bei 0,9855. Zwischenhoch muss man wohl sagen. Der Breakout hat genügend Kraft, um ein ausgewogenes Kräfteverhältnis zwischen Euro und Schweizer Franken herzustellen (1 € = 1 CHF).
Angekommen auf dem höchsten Stand seit zwölf Monaten, dürfte der Euro-Franken-Rate weiter steigen. Antriebsfeder ist der Breakout, Rechengrundlage die Trading Range. Dadurch entsteht ein neues Kursziel von 1,00 CHF oder sogar etwas darüber.
Die Trading Range begann bei 0,9680, endete bei 0,9840: Sie hat eine Höhe von 1,6 Rappen. Diese 1,6 Rappen werden 0,9840 hinzuaddiert (Measured Move). Damit ergibt sich das Kursziel von 1,00. Man kann auch von 0,9680 bis 0,9850 rechnen, womit sich ein Kursziel von 1,0020 ergibt.
Die im EUR/CHF-Tageschart eingezeichnete Measured-Move-Projektion für die Zeitachse, die das Erreichen der Parität auf den 14. Juni 2024 datiert, ist im Gegensatz zum Kursziel ein Richtwert.
EUR/CHF-Ausblick
Es werden weitere Daten, in der Form von Tageskerzen benötigt, um einzustufen, wie stark der Breakout ist. Bisher sieht es nach einem kräftigen Breakout aus. Die ersten Momentum-Trader haben den Euro bereits zum gestrigen Schlusskurs gekauft. Aus ihrer Sicht ist ein weiterer Anstieg unausweichlich.
Andere warten ab. Sie wollen, dass der Euro seine Stärke mit einem Anstieg in den nächsten Tagen auf knapp 0,99 CHF untermauert. Danach kalkulieren sie mit einem Rücksetzer auf den Breakout-Punkt (Pullback). Jetzt muss der Euro erneut eine Trendkerze gewinnen, erst dann kaufen sie.
Bleibt der Pullback aus, haben die Vorsichtigen ein Problem, als sie unbedingt zu Kursen unter 1,00 kaufen wollen. Sie müssen dem Anstieg hinterherrennen, schütteln ihre vorsichtige Haltung ab und kaufen überhastet. Dies führt zu einem Overshooting, der Euro-Franken-Kurs würde bereits Anfang Juni auf 1,00 hochschießen.
Euro überrumpelt CHF: Was ist da los?
Der Euro bringt sich mit einem Zwillings-Double-Top kopfüber in Stellung brüsk auf 0,99 CHF zu steigen. Das ist eine völlig neue Entwicklung.
Der Schweizer Franken verfolgt seit Wochen das Ziel, den Aufwärtstrend des Euro zu beenden und den Kursverlauf zu einer Seitwärtsentwicklung (Trading Range) auszurichten.
Bislang sah es so, dass ihm das auch gelingt. Doch nun blinken plötzlich die Alarmsignale. Der Euro steht vor einem Aufwärts-Stoß (Spike).
Heutige Kerze 2 und gestrige Kerze 1 haben zwei identische Hochs: 0,9825. Sie bilden ein Zwillings-Double-Top. Das ist eine extrem gefährliche Formation für Devisenmarktakteure, die auf einen fallenden EUR/CHF-Kurs setzen (Bären).
Morgen wäre dann der große Tag für den Euro: Er knackt den Widerstand bei 0,9825 CHF. Dadurch wird ein Kaufsignal ausgelöst. Der Eurokurs steigt auf ein neues Jahreshoch bei 0,9860 CHF - möglicherweise sogar noch höher.
Euro mit hohem Tagesgewinn
Ein Double Top ignorierend steigt der EUR/CHF-Kurs hurtig auf 0,9805. Es ist das größte Tagesplus in diesem Monat.
Fällt das schlechte Abschneiden des Euro gegenüber dem Schweizer Franken dieses Jahr aus?
Die große Trendkerze 2 zeigt, dass der Euro den Handelstag klar gewonnen hat. Einen so hohen Tagesgewinn hatte er zuletzt am 30. April erzielt.
Der EUR/CHF-Kurs ist allerdings nicht länger in einem Aufwärtstrend, sondern in einer Trading Range. Eine eingestreute Trendkerze in einer Trading Range sagt nicht viel aus.
Kursentwicklung
Zuvor wurde ein Euro-Verkaufsignal aus einem Double Top nicht ausgelöst. Das Tief von Kerze 2 ist identisch mit dem Tief von Kerze 1 (0,9758). Das Verkaufsignal wäre bei 0,9757 ausgelöst worden.
Zieht man einen Wechselkurs mit fünf Nachkommastellen heran, ist das Tief von Kerze 2 sogar etwas höher.
Für das Kurspotenzial des Euro wäre es besser gewesen, kurz auf 0,9757 oder etwas tiefer zu sinken, und erst danach über 0,98 zu steigen.
Dadurch hätte er die Bären in der Falle. Deren Stop-Loss wären ausgelöst worden. Sie wären vorsichtiger und würden abwarten, bevor sie erneut auf einen fallenden EUR/CHF-Kurs wetteten.
Ausblick
Trotz des hohen Tagesgewinns steigen die Chancen für den Euro, einen Aufwärtstrend anzufangen, nicht. Die meisten solcher Breakout-Versuche scheitern.
Wahrscheinlicher ist ein Zurückfallen an das untere Ende der Trading Range bei 0,9730. Auch hier dürfte ein Versuch, noch tiefer zu fallen, scheitern.
Wo geht der Schweizer Franken hin?
Der Schweizer Franken verfolgt das Ziel per Double Top und Breakout Pullback Short den Euro unter 0,97 zu drücken.
Weil der EUR/CHF-Kurs in einer engen Trading Range ist, spielt sich die Price Action im Mikrobereich ab: Die schwarzen Kerzen 1 und 2 sanken per Breakout unter eine Aufwärtstrendlinie .
Nach diesem Breakout kam es zu einem leichten Gegenanstieg auf 0,9780 (Pullback). Die Bären verteidigten verteidigten erfolgreich ihre Stop-Loss (siehe unten).
Ein Breakout-Pullback-Verkaufsignal wird ausgelöst, wenn der EUR/CHF-Kurs unter 0,9750 sinkt. Dadurch wäre ein Rückgang auf 0,9690 angezeigt.
CHF muss sich gedulden
Der Euro ist dabei die Aufwärtsdynamik zu erhöhen. Ziel ist es denen auf einen fallenden EUR/CHF-Kurs setzenden Marktakteuren (Bären) per Breakout Test eins auszuwischen.
In den letzten beiden Handelstagen hat der Euro etwas aufgewertet. Dem Schweizer Franken ist es nicht gelungen, das Euro-Verkaufsignal bei 0,9727 zu aktivieren. Er ist in der Defensive.