EUR/CHF fällt auf 10-Wochen-Tief - Was ist da los?

Liniendiagramm zeigt EUR/CHF Entwicklung auf 10-Wochen-Tief

Der Euro hat gegenüber dem Schweizer Franken deutlich nachgegeben. Der EUR/CHF-Kurs fiel am Freitag auf 0,9280 und damit auf den tiefsten Stand seit 1. August 2025.

Auslöser des Kursrutsches waren neue Spannungen im Handelskonflikt zwischen den USA und China. US-Präsident Donald Trump kritisierte Chinas jüngste Ausweitung der Exportbeschränkungen für seltene Erden und drohte mit neuen Zöllen in Höhe von 100 Prozent auf chinesische Waren.

Die Aussagen sorgten an den Börsen für eine spürbare Flucht in sichere Häfen – wovon der Schweizer Franken als klassische Sicherheitswährung profitierte.

Der EUR/CHF-Kurs sinkt trotz ermutigender Entwicklungen in Frankreich, wo es Fortschritte bei der Regierungsbildung gibt.


Euro steigt: EZB-Protokoll und Fortschritte in Frankreich stützen

Karikatur zeigt steigenden Eurokurs CHF wegen EZB und Macron

Der Euro hat sich gegenüber dem Schweizer Franken erholt. Nachdem das Währungspaar Wochenmitte zwischenzeitlich auf ein 10-Wochentief bei 0,9295 fiel, geht es nach oben. Zwei Beweggründe stecken hinter dem Anstieg:

1. Ruhige Hand der EZB

Die Europäischen Zentralbank (EZB) bestätigt ihre stabile Geldpolitik. Das am Donnerstag veröffentlichte Protokoll der EZB-Ratssitzung bestätigte, dass die Notenbank derzeit keine Eile sieht, ihren geldpolitischen Kurs zu verändern.

Die Währungshüter betonten, dass die Leitzinsen aktuell auf einem neutralen Niveau liegen – sie hemmen das Wachstum weder noch befeuern sie es.

Diese Einschätzung verringert Markterwartungen an weitere Zinssenkungen und stützt den Euro. Der EUR/CHF-Kurs steigt auf 0,9330, nachdem es zuvor leichte Verluste auf 0,9301 gab.

2. Politische Stabilisierung in Frankreich stärkt Vertrauen

Auch von der politischen Front kamen positive Impulse. In Frankreich, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone, zeichnen sich Fortschritte bei der Regierungsbildung ab. Macron steht kurz davor, einen neuen Premierminister zu ernennen.

Zudem wächst die Hoffnung, dass bis Jahresende ein Haushalt verabschiedet wird – ein wichtiges Zeichen für politische Handlungsfähigkeit. Diese Entwicklung untermauert die gegenwärtige Stabilisierung des Euros über 0,93 Franken.

Fazit: Der EUR/CHF profitiert derzeit sowohl von geldpolitischer Berechenbarkeit als auch von einer Entspannung der politischen Lage in Frankreich.


Franken verliert an Zugkraft, Risikofreude lässt Euro leicht steigen

Der Euro hat sich leicht gegenüber dem Schweizer Franken erholt, nachdem Anleger erneut in risikoreiche Anlagen investieren. Der EUR/CHF-Kurs steigt auf 0,9330.

🔍 Hintergrund: Ein starker Rebound an der Wall Street, angeführt vom Technologiesektor. Die Erholung in US-Techaktien strahlt auf globale Märkte aus und hat zu einem Stimmungsumschwung geführt.

Der Dax klettert auf ein Rekordhoch. Der Atx legt ebenfalls zu, ihm fehlen noch zwei Prozent um auf ein 17-Jahreshoch zu steigen.

💹 Marktstimmung: "Risk-on" Anleger zeigen wieder mehr Risikoappetit. Sichere Häfen wie der Schweizer Franken sind vorübergehend weniger stark gefragt.

Der Euro profitiert davon – allerdings in einem weiterhin fragilen Umfeld, welches von politischer Unsicherheit in der Eurozone geprägt ist.

 🧭 Einordnung: Trotz der kurzfristigen Erholung zeigt der Ausblick für EUR/CHF nach unten. Großanleger erwarten fallende EUR/CHF-Kurse über 1 Monat bis 1 Jahr ein.

Linienchart Euro CHF Entwicklung

Near-term Kursziel sinkt auf 0,9275

Die horizontale Unterstützung bei 0,9315 dabei zu durchbrechen, nimmt die Euro-Franken-Rate Kurs auf 0,9275. Dieses Kursziel basiert auf Price Action.

Weil es bei der politischen Krise in Frankreich um die Finanzen geht, ist sie gefährlich für den Euro. Ausgelöst durch eskalierte Haushaltsverhandlungen tritt Premierminister Lecornu weniger als einen Monat nach seiner Ernennung zurück.

Frankreichs Staatsverschuldung im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung (BIP) liegt bei knapp 120 Prozent. Österreich hat knapp 80 Prozent, Deutschland niedrige 63 Prozent, doch sie wird auf 80 Prozent steigen.

Tatsächlich sind die Schulden der Euroländer höher, als sie in den letzten Jahren das Schuldenmachen geschickt auf die EU-ebene verlagert haben. Die 750 Milliarden Euro des EU-Aufbaufonds tauchen in den nationalen Budgets nicht auf.

Säulendiagramm Staatsschulden im Verhältnis zum BIP

Hier liegt ein Risiko für den Euro, welches die Finanzmärkte bisher vernachlässigt haben. Es wird wahrscheinlicher, dass die EZB am Ende die EU-Schulden mit Geld aus der Notenpresse überrollen wird müssen. Ein solches Vorgehen wird den Euro zum Schweizer Franken langfristig schwächen.


Rücktritt in Paris schickt Euro auf Talfahrt

Euro - Schweizer Franken Linienchart Wechselkurs am sinken

Der Euro schwächt sich zum dem Schweizer Franken auf ein 2-Monatsteif bei 0,9305 ab, nachdem Frankreichs Premierminister Lecornu überraschend seinen Rücktritt erklärt. Warum der EUR/CHF-Kurs fällt:

1. Politische Unsicherheit in Frankreich

Lecornus Rücktritt wirft Fragen über die politische Stabilität in einem der wichtigsten Länder der Eurozone auf. Investoren reagieren sensibel auf solche Entwicklungen, da sie Unsicherheit über die zukünftige Ausrichtung der Regierung mit sich bringen.

2. Flucht in sichere Häfen – Schweizer Franken gefragt

In Krisenzeiten gilt der Schweizer Franken traditionell als sicherer Hafen. Die Nachfrage nach der sicheren Währung steigt, während der Euro unter Druck gerät.

3. Breitere Risikoaversion in Europa

Auch wenn die politische Krise Frankreichs zunächst national erscheint, hat sie Auswirkungen auf die gesamte Eurozone. Anleger meiden risikobehaftete Anlagen und ziehen sich aus dem Euro zurück.

4. Steigende Risikoaufschläge für französische Staatsanleihen

Die Zinsen auf französische Staatsanleihen sind im Vergleich zu den sicheren deutschen Bundesanleihen gestiegen – ein Zeichen für wachsende Risikoprämien und sinkendes Vertrauen in Frankreichs Zahlungsfähigkeit.

Fazit und Ausblick

Der EUR/CHF-Kurs sinkt auf den tiefsten Stand seit Anfang August 2025. Der Euro verliert nicht nur gegenüber dem Franken, sondern auch gegenüber anderen wichtigen Währungen an Wert. Je länger die Unsicherheit anhält, desto größer der Druck auf den Euro.

Weiterlesen:
EUR/CHF-Ausblick: Es geht abwärts in Q4/2025