Nach sechs Zinssenkungen in Folge von einer weiteren Lockerung der Geldpolitik absehend, nimmt die Schweizerische Nationalbank (SNB) Unsicherheit vom Schweizer Franken. Ist das der Startschuss für einen Rückgang des EUR/CHF-Entwicklung auf 0,92?
Zwar sagt die SNB: "Bei Bedarf ist die Nationalbank weiterhin bereit, am Devisenmarkt aktiv zu sein." Allerdings sind frankenschwächende Interventionen unwahrscheinlich, als die Schweizer Regierung mit den USA am verhandeln ist, um die hohen Zöllen abzusenken.
Die Schweiz hat ein Interesse daran, das Thema Währungsmanipulation nicht wieder hochzukochen. Darüber hinaus hat der Franken gegenüber dem Euro, der Währung des wichtigsten Handelspartners der Schweiz, in diesem Jahr noch gar nicht aufgewertet.
Der Euro-Franken-Kurs notiert aktuell bei 0,9350 und liegt damit auf dem selben Niveau wie zu Jahresbeginn. Es gibt drei Besonderheiten, auf die es in der Kursentwicklung zu achten gilt:
- In der kurzen Sicht ist die kleine Trading Range zwischen 0,9315 und 0,9360 entscheidend. Ein Ausbruch nach oben oder unten entscheidet über die weitere Richtung. Da dieser kleinen Trading Range eine Abwärtsbewegung von 0,9415 auf 0,9315 zwischen Mitte August und Anfang September vorausging, ist ein Ausbruch nach unten wahrscheinlicher.
- Das expandierende Dreieck zeigt einen Rückgang des EUR/CHF-Kurses auf Punkt 6 auf 0,9230 bis spätestens Ende November 2025 an.
- Eine große Trading Range verläuft zwischen 0,9220 und 0,9450. Nachdem die Oberseite bei 0,9450 bereits zweimal getestet wurde, ist als nächstes ein Test der Unterseite angezeigt.
Fazit:
Der Franken hat diesem Jahr noch nicht in Höhe des Inflationsunterschieds zum Euro aufgewertet. Das dürfte im vierten Quartal 2025 nachgeholt werden, zeigt die charttechnische Konstellation an.
