Die Schweizerische Nationalbank (SNB) kann oder will den Euro nicht über 0,92 CHF zu halten. Der Wechselkurs fällt mit 0,9185 auf ein Rekordtief.
Marktteilnehmer könnten nun in Erwägung ziehen, den Euro zu kaufen. Denn der ist nicht so schwach, wie es den Anschein hat.
Der Euro-Yen-Kurs klettert auf auf Rekordhoch bei 180. Zum Britischen Pfund steigt die Gemeinschaftswährung mit 0,8865 auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren.
EUR/CHF fällt nahe Rekordtief: Franken stark gefragt
Der EUR/CHF gerät im frühen europäischen Handel kräftig unter Druck, nachdem Technologiewerte und chipnahe Aktien massiv nachgegeben haben.
Die riskoaverse Stimmung belastet den Euro und drückt das Währungspaar auf 0,9212 – nur knapp über dem Rekordtief von 0,9210, das am 21. Oktober 2025 markiert wurde.
Zusätzlich erhält der Schweizer Franken Auftrieb durch die Erwartung, dass die Schweiz bald ein günstigeres Zollabkommen mit den USA erreichen könnte.
Wirtschaftsminister Guy Parmelin ist hierzu in die Vereinigten Staaten gereist, wo er zu Gesprächen mit dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer zusammenkommt.
Franken steigt zum Euro - wie so oft im November
Der Eurokurs sinkt drei Tage in Folge und notiert damit auf einem 2-Wochentief bei 0,9230 CHF. "Hoffnungen auf eine Einigung im Zoll-Streit mit den USA stützen die Schweizer Währung", melden awp/cash.ch.
Zum Thema: November ist gut für den Schweizer Franken - auch 2025?
Wann gibt die SNB auf EUR/CHF über 0,92 zu halten?
Einmal mehr geht es sich für einen längeren Anstieg des Euro-Franken-Kurses nicht aus. Die Devisennotierung sinkt auf 0,9265, nachdem sie zuvor bei 0,9330 starkem Widerstand begegnete.
Der Schweizer Franken liebäugelt mit einem Rekordkurs, während sich eine Einigung im Zollstreit zwischen der Schweiz und den USA abzeichnet.
Dazu muss das Rekordtief vom 21. Oktober 2025 bei 0,9210 unterboten werden. Das würde den Weg zum ersten Mal in der Geschichte für einen Euro-Franken-Kurs im 0,91er-Bereich frei machen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) stand einer solchen Entwicklung bisher im Weg. Mit 100-prozentiger Gewissheit lässt es sich zwar nicht sagen. Die SNB dürfte aber in diesem Jahr mehrmals knapp über 0,92 eingegriffen haben.
Der letzte Eingriff im Oktober fand unter recht ruhigen Konditionen an den Finanzmärkten statt, was zum Erfolg der Euro-Stützungskäufe beigetragen hat.
Setzt eine größere Fluchtbewegung in den Schweizer Franken ein, so wie im April nach den sehr hohen Trump-Zöllen, dürfte die SNB wackeln.
Was macht der Euro bei 0,9325 CHF?
Der Euro setzt die am 21. Oktober 2025 begonnene Aufwärtsbewegung fort, und so steigt der EUR/CHF-Kurs im europäischen Handel auf 0,9325. Das ist der höchste Stand dreieinhalb Wochen.
Der Spike-und-Channel-Trend steht jedoch auf wackligen Beinen. 0,9260 ist ein heißer Kandidat für eine Abwärtskorrektur (bärisches Retracement).
Umgekehrt eröffnet dem Eurokurs ein Breakout über 0,9330 Platz auf knapp 0,94 CHF zu steigen.
EUR/CHF-Wochenausblick: Die Stimmung kippt
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) bremst übers Ziel hinausgeschossenen Erwartungen an Negativzinsen, woraufhin der EUR/CHF-Kurs bei 0,9320 deckelt. Untermauert wird der zurückrudernde Wechselkurs von neuen Risikoaufschlägen am Devisenoptionsmarkt.
Für negative Zinsen bestehe keine Notwendigkeit. Man sei gut aufgestellt, sagt SNB-Direktorin Petra Tschudin dem Schweizer TV-Sender TeleZüri.
Zu Wochenbeginn hatten Devisenpresse und einigen institutionelle Markteilnehmer wegen der tiefen Inflation heftig spekuliert, dass dies zu einer Leitzinssenkung in den negativen Bereich der SNB führen könnte.
Dies begünstigte den Anstieg des EUR/CHF-Kurses auf ein 3-Wochen-Hoch bei 0,9320. Doch der Ausblick auf SNB-Neagtivzinsen ist aktuell weder ein Basisszenario noch ein Extremszenario, bekunden Tschudins Kommentare.
CHF vor Stärkephase
Der Schweizer Franken dürfte relativ schnell Kurse unter 0,93 CHF per 1 Euro zurückfordern, zeigt der Devisenoptionsmarkt an.
Die Tabelle zeigt 25-Delta Risk Reversals (RR) für das Währungspaar EUR/CHF – ein wichtiges Maß für die Markterwartung in den FX-Optionen. Hier eine kurze Einordnung:
| Laufzeit | 25Δ Risk Reversal | Veränderung | Interpretation |
|---|---|---|---|
| 1W | -0,63 | (-0.23) | Zunehmende Nachfrage nach Put-Optionen auf EUR/CHF, also Absicherungen gegen einen fallenden EUR bzw. stärkeren CHF. Kurzfristig leicht defensiver Bias zugunsten des Franken. |
| 1M | -0,73 | (-0.09) | Weiterhin negativer Bias, stabile Abwertungserwartung für EUR gegenüber CHF über einen Monat. |
| 3M | -0,88 | (-0.03) | Leicht stärkerer, aber weitgehend stabiler Franken-Bias über drei Monate. Markt bleibt skeptisch gegenüber einer deutlichen EUR-Erholung. |
Der negative Wert der Risk Reversals über alle Laufzeiten zeigt eine anhaltende Präferenz für CHF-Calls (EUR-Puts) – also eine Absicherungsneigung gegen EUR/CHF-Abwärtstrends.
Der Rückgang (z. B. -0.23 bei 1W) deutet auf wachsende kurzfristige Risikoaversion oder verstärkte Nachfrage nach sicheren Anlagen im CHF hin.
Der Euro ist aktuell am steigen
Der Eurokurs klettert mit 0,9315 CHF auf den höchsten Stand seit drei Wochen. Die erste Reaktion auf eine unerwartet tiefe Inflation in der Schweiz ist eine Abschwächung des Frankens. Man muss da aber vorsichtig sein.
Die Konsumentenpreise in der Schweiz lagen im Oktober um 0,3% tiefer als in September. Ökonomen hatten lediglich ein Minus von 0,1% erwartet. Die Jahresinflation sank von 0,2% auf 0,1%. In der Eurozone fiel sie von 2,2% auf 2,1%.
Am Devisenmarkt sind Währungen mit sehr tiefen Zentralbankzinsen seit letzten Mittwoch, als US-Notenbankchef Powell eine weitere Leitzinssenkung im Dezember unter Vorbehalt stellte, unter Druck.
Der von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) mit einem Leitzins von 0% unattraktiv gemachte Franken schwächt sich gegen den US-Dollar, der einen Leitzins von 4% und gegen den Euro, der eine Leitzins von 2% hat, ab.
Das Blatt kann sich aber schnell wenden, rücken die deutlich höheren Geldentwertungen in den USA und der Eurozone in den Fokus und werden die kurzfristigen Zinsakteure rausgedrängt. Dann wird der Franken aufwerten.
Schweizer Wirtschaft nimmt Fahrt auf - der Franken reagiert
Die Stimmung in der Schweizer Wirtschaft hat sich im Oktober spürbar aufgehellt. Das vom KOF-Institut ermittelte Konjunkturbarometer stieg um 3,3 Punkte auf 101,3 Zähler und übertraf damit die Erwartungen deutlich – Ökonomen hatten mit 98 Punkten gerechnet.
Bereits im September zeichnete sich eine leichte Besserung der zuvor gedrückten Stimmung ab, die jedoch durch Donald Trumps Zollpolitik gebremst worden war. Weil sie keinen Deal machen konnte, bezahlt die Schweiz auf ihre US-Exporte einen der höchsten Zölle weltweit.
Am Devisenmarkt reagierte der Franken auf die positiven Wirtschaftsdaten mit einer Aufwertung: Der EUR/CHF-Kurs prallte bei 0,93 nach unten ab und geriet anschließend unter Druck.
Euro steigt vor EZB-Sitzung sprunghaft auf 0,93 CHF
Die Grenzlinie bei 0,92 unter sich lassend, steigt der Eurokurs in einer schnellen Bewegung auf 0,9290 CHF. Damit setzt sich die Erholung der Gemeinschaftswährung, die am Tiefpunkt bei 0,9210 vom 21. Oktober 2025 begann, fort.
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird heute die Zinsen nicht senken, und auch nicht auf ihrere nächsten Sitzung im Dezember, lässt sich mit hoher Gewissheit sagen. Ob die Zinsstabilität dem Eurokurs hilf, Jahresende über 0,93 CHF reinzukommen, ist jedoch unwahrscheinlich.
In der Schweiz läuft die Wirtschaft besser als erwartet: "Die Konjunkturbeule durch Donald Trumps Zollkeule wird kleiner", schreibt cash.ch. Es ist der erste Hinweis auf eine Outperformance der Schweizer Wirtschaft.






