Was läuft da mit Hilfsgeldern und dem EUR/CHF? - KW45/2017
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Was läuft da mit Hilfsgeldern und dem EUR/CHF? - KW45/2017

Samstag, 11. November 2017

Euro dreht noch ins Plus

Der EUR/CHF-Kurs rettet sich mit einem leichten Plus von 0,1% aus der Handelswoche. Am Donnerstag sinkt die Devisennotierung auf 1,1545. Anschließend kommt es zu einer Erholung auf 1,1617.


Freitag, 10. November 2017

EZB bereitet sich auf Crash vor

In der Eurozone laufen die Vorbereitungsarbeiten für den nächsten Wirtschaftsabschwung auf Hochtouren. Es muss mal wieder alles ganz schnell gehen, so wie bei der überhasteten Einführung der Bankenunion und dem Einstieg in den Ankauf von Staatsanleihen mit Geld aus der Notenpresse.

Frankreichs Notenbankchef, EZB-Ratsmitglied Villeroy de Galhau, will neue Geldtöpfe für in Schieflage geratene Länder einrichten. Kredite zur Stabilisierung sollen es sein, die nicht an Sparauflagen und Reformen gebunden sind. Die Einführung eines Eurozonen-Budget, wie es sein Präsident Macron fordert, soll verschoben werden.

Da fragt man sich:
  1. Warum sind neue Geldtöpfe erforderlich? Draghi, den de Galhau unterstützt, erzählt doch immer, dass in der Eurozone alles zum Besten bestellt ist und es nur Gewinner der ultralockeren Geldpolitik gibt?
  2. Draghi hat ferner öffentlich erklärt, dass aus der Sicht der EZB die Schulden aller Euroländer tragfähig sind. Hat er da geflunkert?


Es zeichnet sich eine Trendwende ab

Ein langsames Abseilen des EUR/CHF-Kurses findet statt. Hintergrund ist die Trendlinien-Verletzung vom Dienstag. Zunächst sah es so aus, als ob der Euro über die Trendlinie zurückkehren könnte. Dieses Ansinnen schlug allerdings am Donnerstag fehl. Der Euro prallte von unten kommenden an der Trendlinie zurück, womit nun ein bestätigtes Verkaufssignal vorliegt.

Bei 1,1540 Franken kann der Euro auf eine mittelstarke Unterstützung bauen. Sollte sie brechen, wäre ein Rückfall auf 1,1470 vorprogrammiert. Wenn 1,1540 Franken hält, läuft es auf eine Seitwärtsbewegung hinaus. Der Euro hätte trotz Trendlinien-Verletzung noch einmal die Möglichkeit auf 1,1620 zu steigen, um danach erneut auf das untere Ende des Seitwärtskanals bei 1,1540 zu sinken.



Donnerstag, 9. November 2017

SNB steht bereit EUR/CHF-Kurs zu stützen

Der EUR/CHF-Kurs sinkt auf 1,1550 im Lichte von Kursverlusten an den europäischen Aktienmärkte von 1-2%. An der Wall Street geht es um etwas mehr als ein halbes Prozent bergab.

Thomas Jordan, Chef der Schweizerischen Nationalbank (SNB), sagt Donnerstagabend bei einer Vorlesungsveranstaltung in Frankfurt: Man werde, falls nötig, erneut am Devisenmarkt intervenieren. Darüber hinaus bestünde die Möglichkeit den CHF 3-Monats-Libor (aktuell: -0,74%) zu senken.


Wie lange tritt EUR/CHF noch auf der Stelle?

Der EZB fehle Feuerkraft, um neue Krisen bekämpfen zu können, räumt Notenbankdirektor Benoit Coeure ein. Die Staatsschulden in der Eurozone seien zu hoch und der Ankauf von Staatsanleihen nur begrenzt wiederholbar. Seine Landsfrau, EZB-Bankenaufseherin Daniele Nouy, kündigt im EU-Parlament an, neue Regeln zum Abbau von faulen Krediten aufzuweichen.

Der Euro bleibt stabil bei 1,16 Franken. Er ist jedoch verwundbar bei sinkenden Aktienkursen, signalisiert die Price Action vom Vormittag. Weil an der Wall Street Anleger dazu neigen, in jeden noch so kleinen Rücksetzer von Dow Jones oder S&P 500 reinzukaufen und Aktienpositionen aufzustocken (Buy The Dip), ist der EUR/CHF-Kurs ganz gut abgesichert.

Anders sähe es aus, würden an der Wall Street die Kurse um mehr als 1% nachgeben. Aber bis jetzt hat noch jedes Mal die Gier obsiegt. Spätestens wenn die Aktienbarometer ein halbes Prozent im Minus liegen, kommen so viele Käufer in den Markt, die die Börsenbarometer dann oft bis zur Schlussglocke auf neue Allzeithochs heben.


Die neuen Wachstumsprognosen der EU-Kommission



EUR/CHF-Kurs muss sich warm anziehen

Ein überzeugender Exportüberschuss Deutschlands hält den Eurokurs bei knapp 1,16 Franken. Frankreich werde im Schlussquartal ein robustes Wirtschaftswachstum von 0,5% hinlegen, sagt die französische Notenbank.

Derweil nehmen die geplanten US-Steuersenkungen Gestalt und Verzögerung an. Die Senkung der Unternehmenssteuer auf 20% könnte erst 2019 kommen, berichtet die Washington Post. Dadurch vergrößern sich Abwärtsrisiken beim Euro-Franken-Kurs. Die Trump-Rallye und eine hohe Risikobereitschaft am Aktienmarkt hat in den letzen zwölf Monaten den Schweizer Franken bei vielen Anlegern obsolet gemacht.

Der Ölpreis kletterte am Vorabend mit 64,50 US-Dollar je Fass auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Seit Juni 2017 hat sich Öl um knapp 50% verteuert. Für den Euro-Franken-Kurs ist die steigende Ölpreisentwicklung ein zweischneidiges Schwert:
  • Auf der einen Seite haben die Verbraucher in der Eurozone aufgrund von höheren Energiekosten weniger Geld für den Konsum. Das Wirtschaftswachstum bremst sich ab. Die Prognosen der Konjunkturforscher für die BIP-Entwicklung basieren auf einem niedrigeren Ölpreis.
  • Auf der anderen Seite steigt die Inflation in der Eurozone. Neben dem teureren Öl kommt eine Abschwächung des Euros um fünf Cents gegen den US-Dollar dazu. Die höhere Inflation könnte die EZB zwingen, die Staatsfinanzierung über die Notenpresse weiter herunterzufahren.

Mittwoch, 8. November 2017

10,2% im Plus: Anleger rotieren in den Euro

Der Euro klebt bei 1,16 Franken. Er ist damit am oberen Ende seiner Trading-Range 2017, die durch ein Hoch vom Oktober bei 1,1712 Franken und einem Tief vom Februar bei 1,0630 Franken abgesteckt wird. "Die Motivation für den diesjährigen Aufwärtstrend beim EUR/CHF ergibt sich aus der breit angelegten Rotation zurück in den Euro aufgrund einer Verbesserung der Fundamentaldaten der Eurozone", resümiert die Rabobank.



EUR/CHF-Ausblick 2018: Das tut weh

Ein leichter Anstieg der geopolitischen Risiken ist zu beobachten, was den Sicheren Häfen Gold und Japanischer Yen in die Hände spielt. Die USA fordern UN-Maßnahmen gegen den Iran (wegen dessen Rolle im Jemen) und üben Druck auf Nordkorea aus. Wenn der Goldpreis weiter steigt und der Dollar-Yen-Wechselkurs sinkt, dürfte es früher oder später den bei 1,16 liegenden Euro-Franken-Kurs erwischen.

Lauwarme Konfliktherde auf der Welt sind aus der Sicht von US-Finanzminister Mnuchin nicht unbedingt eine schlechte Sache. Die von zwei Ozeanen geschützten USA können sich als Sicherer Hafen gerieren, was es erleichtert, ihre Twin-Defizite zu finanzieren. Die US-Staatsschulden werden durch die geplanten Steuersenkungen mindestens um 1,5 Billionen US-Dollar steigen.

Die Trump-Regierung sagt, dass sich die Steuersenkungen durch ein höheres Wirtschaftswachstum selbst finanzieren würden. Am Anleihenmarkt hält man diese Einschätzung für eine Fata Morgana. Der wichtige Zinsunterschied (Spread) zwischen 10-jährigen und 2-jährigen US-Staatsanleihen sinkt mit 0,68% auf den tiefsten Stand seit 2007.

Seit 1980 gab es fünf Rezessionen in den USA: Ihnen ging stets zunächst ein fallender und dann negativer Spread zwischen Langläufern und Kurzläufern voraus. An dieser Stelle kommt die Eurozone ins Spiel. Denn die Zinsdifferenz zwischen den bei 0,33% rentierenden 10-jährigen Bundesanleihen und 10-jährigen US-Staatsanleihen (aktuell: 2,31%) ist fürchterlich groß.

Die unvermeidliche Verringerung des deutsch/amerikanischen Spreads dürfte von einem deutlichen Zinsrückgang bei US-Staatsanleihen und weniger von einem Zinsanstieg bei Bundesanleihen herrühren. Eine solche Entwicklung in Verbindung mit einer Wirtschaftsabkühlung würde einen weiteren Anstieg des der Euro-Franken-Kurs in 2018 verunmöglichen.


Dienstag, 7. November 2017

EUR/CHF: Showdown am Trendlinien-Support

Der Euro kratzt die Kurve bei 1,1540 Franken und steigt auf 1,1590 Franken. Dabei geht die Aufwärtstrendlinie kaputt. Das ist ein Indiz dafür, dass der Eurokurs weitere Versuche unternehmen wird, nach unten auszubrechen.

Damit sich die nächste Aufwärtswelle etablieren kann, braucht es einen Anstieg des Euros über 1,17 Franken. Danach sieht es aber derzeit wegen den tiefen Euro-Zinsen und der eingetrübten Lage am Devisenoptionsmarkt nicht aus.



Schweizer Franken stutzt dem Euro die Flügel

Der Euro sinkt auf 1,1565 Franken, nachdem EZB-Präsident Draghi das Thema faule Kredite im Bankensektor auf die Tagesordnung setzt. Dem Italiener schwebt ganz offenbar eine europäische Institution zur Auslagerung und zum Handel von faulen Krediten vor. Dahinter steckt der Eurobonds-Ansatz: Wenn man Verbindlichkeiten aller Euroländern bündelt, lasse sich daraus ein liquider Markt mit Kostenvorteilen für die Emittenten schaffen.

Gefallen findet die Idee beim Euro nicht: Er sinkt mit 1,1550 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit dreieinhalb Monaten. Der Euro-Franken-Kurs seilt sich langsamer ab. Sollte jedoch die seit August andauernde Rallye am Aktienmarkt zum Erliegen kommen, dürfte der Schweizer Franken dem Euro noch sehr viel mehr die Flügel stutzen.



Hob die SNB den Euro auf 1,17 Franken?

Die Devisenreserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) haben sich überraschend deutlich erhöht. Ihr Gegenwert stieg von 724 Milliarden Franken Ende September auf 742 Milliarden Franken Ende Oktober. Auf den ersten Blick könnte man vermuten, die SNB habe Euro-Stützungskäufe durchgeführt, um den Euro auf das am 26. Oktober 2017 erreichte 34-Monatshoch bei 1,1712 Franken zu heben. Dem ist aber nicht so. Die Wertsteigerung hat mit Bewertungsgewinnen auf Wertschriften im Bestand der SNB zu tun.


Montag, 6. November 2017

EUR/CHF-Rallye so gut wie beendet

Sichere Hafen sind gefragt: Neben Gold wird der Schweizer Franken teurer. Im Gegenzug sinkt der Euro auf 1,1575 Franken - den tiefsten Stand im laufenden Monat. Der Ölpreis legt zur Freude der OPEC erneut kräftig zu und verhagelt damit die tiefen Inflationsprognosen der EZB. Das Nordseeöl Brent kostet mit 64 US-Dollar je Fass so viel wie letztes Mal vor zweieinhalb Jahren.

Hinzu kommt: Der EUR/USD-Kurs übt keine Schutzfunktion mehr aus. Vor der Draghi-Ära ging in der Regel ein steigender Ölpreis und und steigender EUR/USD-Kurs Hand in Hand. Das Gelddrucken fordert aber seinen Tribut, und so hat der Euro in den letzten zwei Monaten fünf Cents auf den Dollar eingebüßt.


Euro wird auf 1,22 Franken steigen, sagt Morgan Stanley

Der Euro werde auf 1,22 Franken steigen, prognostiziert Morgan Stanley. "Das Devisenpaar notiert auf dem höchsten Level seit der Aufhebung des Mindestkurses, und wir glauben es gibt noch Platz nach oben."

Die Finanzmärkte hätten eine Leitzinserhöhung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) um 0,10% bis Ende 2018 eingepreist. Dies sei allerdings in Disharmonie mit der Ausrichtung der SNB, begründet die Bank. (Mit Material von Dow Jones).


EUR/CHF-Ausblick: Zuckerbrot und Peitsche

In Jubelstürme bricht der Euro-Wechselkurs nicht aus, weil der sentix-Konjunkturindex für die Eurozone auf den höchsten Stand seit zehn Jahren steigt. Ein Loseisen von der Marke bei 1,16 Franken bleibt aus. Der Price Action fehlt das Momentum für einen Anstieg auf 1,17, stattdessen ist ein sorgfältiges Abwägen von Risiken angesagt:
  • Europa sei in einem Dilemma, 🔗schreibt der renommierte US-Ökonom Martin Feldstein. Frankreich und Italien machten keine Strukturreformen, Deutschland verbitte sich Ausgabenprogramme. Die EZB habe keine Munition mehr, um die nächste Rezession, die unweigerlich kommen werde, zu bekämpfen.
  • Risiken in Chinas Finanzsystem werden größer, sagt Zentralbankchef Zhou Xiaochuan. Die Risiken seien versteckt, komplex, abrupt, ansteckend und gefährlich. Der Fünfklang an negativen Adjektiven aus dem Munde des obersten Währungshüters der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt ist bemerkenswert.


Was läuft da mit Öl, Zinsen und der EZB?

Noch niedrigere Zinsen in Deutschland und ein noch höherer Ölpreis: Die Woche beginnt suboptimal aus der Sicht des EUR/CHF-Kurs. Ein erneuter Anstieg der Devisennotierung 1,17 dürfte angesichts einem Zins auf zehnjährige Bundesanleihen von nurmehr 0,35% und dem auf knapp 63 US-Dollar je Fass steigenden Ölpreis (28-Monatshoch) schwierig werden.

EZB-Talkshow
"Ich denke, die Inflationsraten 2018 könnten höher liegen als derzeit angenommen wird", meint OeNB-Chef, EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny zu Bloomberg TV. Ein Grund seien anziehende Energiepreise. EZB-Direktor Benoit Coeure lehnt sich aus dem Fenster, in dem sagt, die Verlängerung der EZB-Anleihenkäufe könnte den Euro beflügeln. Chefvolkswirt Peter Praet predigt, eine "substanzielle Lockerung" der Geldpolitik sei weiter notwendig.


Die aus charttechnischer Sicht interessante Dreieck-Formation hat sich inzwischen aufgelöst. Das dritte Szenario kam zum tragen. Aktuell ist der EUR/CHF-Kurs in einer Seitwärtsbewegung zwischen 1,1560 und 1,1660.