Die Rückfallgefahr nimmt weiter zu - KW44/2017
Home » » Die Rückfallgefahr nimmt weiter zu - KW44/2017

Die Rückfallgefahr nimmt weiter zu - KW44/2017

Samstag, 4. November 2017

Hoher Ölpreise Gefahrenquelle für EUR/CHF-Kurs

Verbraucher nehmen zähneknirschend einen Anstieg der Ölpreise in Kombination mit dem weichen Euro gegen den US-Dollar zur Kenntnis. So kostet das Nordseeöl Brent mit 62 US-Dollar je Fass so viel wie letztes Mal vor mehr als zwei Jahren. Der Euro-Dollar-Kurs (EUR/USD) krebst bei 1,16 herum - nach 1,21 im September.

Kosten die höheren Energiepreise der Eurozone einige Zehntel Wirtschaftswachstum, dürfte der EUR/CHF-Kurs darauf allergisch reagieren. Noch ist allerdings nichts passiert. Der Euro hat sogar mit 1,1612 Franken das höchste Wochenschluss seit Anfang 2015 geschafft. Die Intraday-Price-Action tendierte allerdings zuletzt abwärts.



Freitag, 3. November 2017

Euro mit Bauchplatscher wegen OeNB-Chef Nowotny

Während der Kaufrausch am Aktienmarkt in die nächste Runde geht, reagiert der EUR/CHF-Kurs verschnupft. Die Devisennotierung steht kurz davor unter 1,16 zurückzufallen. Hintergrund sind Aussagen von Österreichs Notenbankchef, EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny.

Die Verringerung des monatlichen Kaufvolumens ab Anfang 2018 von 60 Milliarden Euro auf 30 Milliarden Euro könne nicht als ein "Tapering", also ein schrittweises Reduzieren der Anleihenkäufe auf null verstanden werden, sagt der dienstälteste EZB-Notenbanker laut einer Reuters-Meldung.

Etliche Marktteilnehmer waren davon ausgegangen, dass die EZB im September 2018 mit den Anleihenkäufen auf einen Schlag von 30 Milliarden Euro auf null runtergehen würde. Diesen Ausblick können sie sich in die Haare schmieren, signalisiert Nowotny.

Die Aussagen von Nowotny legen nahe, dass die EZB erst Anfang 2019 fertig wäre. Dadurch verschiebt sich eine erste Leitzinserhöhung, die nach Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi erst lange nach dem Ablauf der Anleihenkäufe stattfinden dürfe, ins Jahr 2020 nach hinten.

Angesichts des neuen EZB-Ausblicks ist nachvollziehbar, dass es den Euro nach unten zieht. Der Zins auf 10-jährige deutsche Bundesanleihen sinkt mit 0,36% auf den niedrigsten Stand seit zwei Monaten. Er bestätigt damit die Abwärtsbewegung des EUR/CHF-Kurses.


Wo die nächsten Ziele für den EUR/CHF-Kurs liegen

Der EUR/CHF hat zuletzt seine Kursausschläge verkleinert und ist jetzt reif für einen Ausbruch. Charttechniker haben eine Dreiecks-Formation identifiziert, dessen Ausgangspunkte das 34-Monatshoch bei 1,1712 und das einen Tag später markierte Tief bei 1,1560 sind. Es gibt drei Szenarien für das Auflösen der Dreiecks-Formation:
  1. Ausbruch nach oben, gefolgt von einem Anstieg auf 1,1750-1,18.
  2. Ausbruch nach unten, gefolgt von einem Rückfall auf die Unterstützung bei 1,1470.
  3. Lethargische Kursentwicklung bis zur Dreiecksspitze.

Donnerstag, 2. November 2017

Ein neuer Euro-Sargnagel eingeschlagen von Draghi persönlich

Die Banca d'Italia hat unter ihrem früheren Chef Mario Draghi bei der Skandalbank Montei dei Paschei Verluste verheimlicht, berichtet Bloomberg. Besonders pikant: Zwei Wochen nachdem Draghi den EZB-Chefsessel eingenommen hatte, deckte die Banca d'Italia einen Verlust von 370 Millionen Euro, über den Montei dei Paschi schon Ende 2008 hätte berichten müssen, auf. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Möglicherweise hat sich die Banca d'Italia mit der PR-Agentur, die Draghi seinerzeit beauftragte, um sein Image in Deutschland aufzupolieren, abgesprochen, um die brisanten Informationen zurückzuhalten. Wenn Notenbanken einmal mit dem Schummeln anfangen, können sie nicht mehr aufhören, wie ein Blick nach Venezuela zeigt. Dort gibt es nun einen 100.000 Schein der Landeswährung Bolivar. Sein Wert: 2 Euro oder 0,0003 Bitcoin.


EUR/CHF: Was hinter dem Anstieg auf 1,1665 steckt

Der Euro kletterte an Allerheiligen auf 1,1665 Franken - den höchsten Stand seit einer Woche. Aktuell steht er bei 1,1640. Die Antriebsfeder ist momentan der Dollar-Franken-Kurs (USD/CHF). Hier kommt es zu einer deutlichen Abschwächung des Schweizer Frankens, die dann auf den EUR/CHF-Kurs abfärbt.

1 Dollar war zur Wochenmitte stellenweise bis zu 1,0040 Franken wert. Zum Vergleich: Anfang September brachte der Greenback lediglich 0,94 Rappen auf die Waage. Es sind die steigenden US-Zinsen, die dem Anstieg des USD/CHF-Kurses Vorschub leisten. Der Zins auf 2-jährige Treasuries kletterte in den vergangenen zwei Monaten von 1,26% auf 1,61%.

Der starke US-Dollar ist nicht zuletzt eine schöne Sache für die Schweizerische Nationalbank (SNB). Von ihren Devisenreserven im Gegenwert von 724 Milliarden Franken stecken 35% im US-Dollar. Das ist nach dem Euro, der auf 40% kommt, die mit Abstand werthaltigste Position im Portfolio von SNB-Chef Thomas Jordan.


Zum Thema:
Wie gefährlich sind die Schweizer Währungshüter?



Mittwoch, 1. November 2017

Der EUR/CHF-Kurs ist zu hoch, sagt Kantonalbank

"Der EUR/CHF konnte sich gestern Morgen von den Tiefkursen um 1,1580 verabschieden und durchbrach die 1,1600 Marke. Dennoch erachten wir diese Bewegung als nicht nachhaltig", heißt es in einem Devisenkommentar der Thurgauer Kantonalbank. Ungeachtet der guten Konjunktur gebe es in Euroland viele Baustellen.


EUR/CHF-Kurs an wichtiger Weggabelung

Der Euro macht im November damit weiter, womit er im Oktober aufgehört hat, und so steigt der EUR/CHF-Kurs auf 1,1640. Damit kommt das 34-Monatshoch der letzten Woche bei 1,1712 in Reichweite. Sollte es übertroffen werden, stünde die Tür für einen Anstieg auf 1,20 sperrangelweit offen.

Eine hohe Risikobereitschaft an den Finanzmärkten spielt dem Euro in die Karten. In Asien klettern die Aktienmärkte auf ein 10-Jahreshoch, Dax und Mdax markieren Rekordstände. Gleichzeitig steigt der Ölpreis für die Nordseesorte Brent mit 61,40 US-Dollar je Fass auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren.

Den steilen Anstieg des Ölpreises dürften viele Verbraucher und Unternehmen nicht auf dem Zettel haben. Teures Öl kann der Eurozone einige Zehntel Wachstum kosten. Der EUR/CHF-Kurs dürfte darauf mit Verlusten reagieren, als er den Konjunkturboom braucht wie die Luft zum atmen. Mit einer Unterstützung von den Zinsmärkten ist in Anbetracht von deutschen Bundesanleihen, die bei 0,36% rentieren, nicht zu rechnen.


Der Pfeil ist grün und zeigt nach oben



Dienstag, 31. Oktober 2017

Neue Bankenprognosen sehen EUR/CHF bei 1,15-1,16

Nach dem mordsmäßigen Anstieg auf 1,1712 Franken in der letzten Woche steckt der Euro in einer Korrekturphase. Die Devisennotierung pendelt in einer engen Spanne zwischen 1,1570 und 1,1610. Ein Blick in die aktuellen Prognosetabellen der Banken ist vielversprechend. Die Commerzbank sieht den Euro Jahresende bei 1,16 Franken. Bayerische Landesbank und Deka Bank veranschlagen für Anfang 2018 1,15-1,16.

Das heißt allerdings nicht, dass der EUR/CHF-Kurs vor einem Rückfall gefeit ist. Obiges Banken-Trio hat sich mit seinem EUR/CHF-Prognosen in den letzten Jahren nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Was kann man also tun, sollte der Franken wider erwarten an Stärke gewinnen und das passieren, womit derzeit niemand rechnet, in dem der EUR/CHF-Kurs auf seine Tiefs von Jahresanfang auf 1,06-1,07 zurückfällt?
  • Man kann Gold kaufen, als das gelbe Edelmetall ein sicherer Hafen ist und dazu neigt teurer zu werden, wenn der ebenfalls als sichere Hafen wahrgenommene Schweizer Franken die Muskeln spielen lässt.
  • Silber ist auch eine Möglichkeit, allerdings sind seine Preisschwankungen mitunter brutal. Und so muss man damit rechnen, dass Silber auf 15 US-Dollar oder 10 Dollar je Feinunze zurückfällt, während der EUR/CHF-Kurs auf 1,10 absackt. Sollte Silber hingegen mit seinen Sicheren-Hafen-Qualitäten aufwarten, wäre ein Anstieg auf 20 Dollar oder 25 Dollar gut vorstellbar.
  • Wer gerne ins Casino geht, muss sich Bitcoin anschauen. Die Schweizer stehen der Kryptowährung sehr aufgeschlossen gegenüber, und so ist es auch die eidgenössische Bank Vontobel, die ein 🔗 Bitcoin-Partizipationszertifikat emittiert hat, mit dem Privatanleger and der Wertentwicklung des Bitcoin teilhaben können.

Montag, 30. Oktober 2017

Deutschland lässt EUR/CHF-Kurs im Regen stehen

Für den Euro geht es zinstechnisch zurück auf Los. Die Renditen von 10-jährigen Staatsanleihen aus Deutschland sinken auf 0,37%, nachdem die deutsche Inflation im Oktober tiefer ausfiel als erwartet.
  • Als der EUR/CHF-Kurs in der Vorwoche auf 1,1710 kletterte, rentierten Bundesanleihen bei 0,48%.
  • Als Bundesanleihen Mitte Oktober das letzte Mal bei 0,37% rentierten, war der EUR/CHF-Kurs bei 1,15.


Droht jetzt der Schweiz und ihrem Franken ein Crash?

Schlechte Nachrichten aus der Schweiz sind gute Nachrichten für den Euro, und so steigt der EUR/CHF-Wechselkurs auf 1,1610. Auf dem Immobilienmarkt gebe es Risiken, warnt Fritz Zurbrügg, Vizechef der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Die Ungleichgewichte seien groß. Bei einem raschen Zinsanstiegs müsse mit erheblichen Verlusten und Ausfällen bei Hypotheken gerechnet werden, warnt Zurbrügg in der "Neuen Zürcher Zeitung".

Die deutsche Wirtschaft lässt von der Regierungsbildung nicht verunsichern. Das Gegenteil ist der Fall. Solange die sozialdemokratisch angehauchten Politik-Dinos Merkel und Seehofer verhandeln, können sie wenigstens nichts falsch machen, ist ganz offenbar das Motto. Die Konjunktur werde auch 2018 boomen, prognostizieren die Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Deutsche Presse-Agentur.

"Wir könnten uns aber gut vorstellen, dass das kommende Jahr besser wird als erwartet. Wir überlegen daher unsere Wachstumsprognose von derzeit 1,8 Prozent noch einmal anzuheben", so DZ-Bank-Volkswirt Michael Holstein.

Für die Eurozone und den Euro ist das so eine Sache mit dem deutschen Konjunkturboom. Auf der einen Seite macht er den Euro härter, weil Deutschland den Leistungsbilanzüberschuss der Eurozone mit seinen hohen Exporten in die große weite Welt hinaus hochtreibt. Auf der anderen Seite werden die Ungleichgewichte innerhalb des Währungsraums größer. Nur Frankreich kann noch mithalten.

"Frankreich und Deutschland blieben im Oktober die Hauptwachstumsmotoren. In den übrigen von der Umfrage erfassten Ländern war das Wachstumstempo zwar weiter solide, es schwächte sich jedoch auf den tiefsten Wert seit einem Jahr ab", erläutert IHS Markit seine für Oktober erhobenen Einfkaufsmanager-Daten.

Besser wäre es, käme Deutschland lediglich auf sein Potenzialwachstum von 1,3%, während Frankreich und Italien mit 2% und Spanien mit 3% wachsen würden. Und das am besten für mehrer Jahre hintereinander.