500-Euro-Scheine unter die Matratze: Der Krimi geht weiter
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500-Euro-Scheine unter die Matratze: Der Krimi geht weiter

Totgesagte leben länger: Während Gold auf den höchsten Stand seit über einem Jahr klettert, macht der Euro etwas Boden gegenüber dem Schweizer Franken gut. Ob sich der Euro aber bei 1,09 Franken halten kann, ist ungewiss. Zum einen rechnet die Schweizer Regierung für das laufende Jahr mit einem starken Franken. Zum anderen denken deutsche Sparkassen darüber nach, 500-Euro-Scheine in Tresoren vor Negativzinsen zu schützen. Das ist ein weiteres Indiz dafür, wie unseriös es im Euroraum zugeht und wie unglaubwürdig der Euro ist.

Gold und der Schweizer Franken sind sichere Häfen, wie sie im Buche stehen. Es passt zur Kurs-Kuriosität 2016, dass das gelbe Edelmetall aktuell mit 1.275 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) so teuer ist wie zuletzt vor 13 Monaten. Der Franken bekommt erst einmal keine Fluchtwährungsgelder ab. Er schwächt sich gegenüber dem Euro von 1,08 auf 1,09 Franken ab. Die Situation ist recht dynamisch. Ein erneuter Rückfall des Euros würde nicht verwunden, zumal die Gemeinschaftswährung zum Ende einer Woche oft dazu tendiert gegenüber dem Franken schwächer zu werden.


"Der Franken wird zum Euro in diesem Jahr sicher stark bleiben", sagt Eric Scheidegger vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) zu "cash.ch". Der Leiter für Wirtschaftspolitik beim Seco weist auf einen interessanten Zusammenhang hin, der dem Franken in die Hände spielt. Die Erfahrung zeige, dass die Konjunkturlage in den Auslandsmärkten mindestens so wichtig ist wie der Wechselkurs. Soll heißen: Bleibt die Eurozone auf ihrem Wachstumspfad, könnte der Euro wohl auch auf 1,05 Franken sinken, ohne das die exportabhängige Schweizer Wirtschaft einen Schaden davon trüge.

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Indes denken deutsche Sparkassen über das Horten von Bargeld nach. Sie wollen keine Strafzinsen mehr bei der Europäischen Zentralbank (EZB) zahlen. Für 1 Million Euro Liquidität, die die Geldhäuser bei der EZB parken, werden aktuell 3.000 Euro Strafzinsen fällig. Ab nächster Woche, wenn die EZB den Einlagenzins voraussichtlich von -0,30% auf -0,40% senkt, wären es dann schon 4.000 Euro. Der Sparkassenverband Bayerns berechnet nun, ob es nicht günstiger wäre, das Geld in Tresoren zu bunkern, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

Ein Versicherungsschutz für große Bargeldmengen kostet 0,18% je 1.000 Euro, rechnet der Verband vor. Das ist weniger als der bei 0,30% liegende Strafzins. Sollten Banken damit beginnen Bargeld zu horten, wäre das ein weiteres Indiz für Sparer, dass etwas nicht stimmt. Um die Glaubwürdigkeit der EZB ist es ohnehin nicht gut bestellt. Sie versucht mit einer Weichwährung die Wirtschaft vor Modernisierungen und Veränderungen abzuschirmen. Hinzu kommt, dass sie Unwahrheiten verbreitet und in Erwägung zieht, den 500-Euro-Schein abzuschaffen.

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