Der Franken lässt sich aus gutem Grund nicht weichklopfen
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Der Franken lässt sich aus gutem Grund nicht weichklopfen

Die Schweizer Wirtschaft feuert auf allen Zylindern. Trotz des starkem Franken und der hohen Abhängigkeit von Exporten hängt die Alpenrepublik den Euroraum beim Wachstum ab. Es ist also nicht aus der Luft gegriffen, dass der Euro in den vergangenen Wochen von 1,12 auf 1,08 Franken abtauchte. Mit den alten Herren von der Europäischen Zentralbank (EZB) geht es zurück zum Kassettenrekorder.

In den letzen drei Monaten des Jahres 2015 verzeichnete die Schweizer Wirtschaft ein Wachstum von 0,4%, teilt das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) mit. Das war doppelt so viel wie von Volkswirten erwartet. Im Euroraum lag die Erhöhung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im Schlussquartal lediglich bei 0,3%.


"Der Frankenschock (der Wegfall der Euro-Stützgrenze bei 1,20 Franken, der die Schweizer Exportwirtschaft vor große Herausforderungen stellte) ist noch nicht voll verdaut, aber die Schweizer Wirtschaft befindet sich in einer robusten Verfassung, zitiert Bloomberg die Volkswirtin Cornelia Luchsinger von der Zürcher Kantonalbank. "Vor einem Jahr hätte niemand gedacht, dass 2015 so gut auslaufen würde."

In der Schweiz liegt die Arbeitslosenrate bei 4%, in Euroland bei 10%. Die Regierungen in Paris, Rom und Madrid wollen oder können nicht mehr Leute in Lohn und Brot bringen. Die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) spülen den Ländern Milliarden-Einnahmen wegen niedrigen Zinsen in die Kassen. Es gibt somit keinen Druck etwas zu ändern, solange die EZB Schecks für Arbeitslose ausstellt.

Während die Schweiz mit hochinnovativen Projekten wie der Cargo-Metro in die Zukunft investiert, versuchen die Euro-Europäer nicht mehr wettbewerbsfähige Wirtschaftszweige mit einer Weichwährung ins nächste Jahrzehnt zu retten. In diese Falle tappten sie schon einmal in den 1980er-Jahren, als sie dachten, sie könnten ihre Elektronikindustrie retten.
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