2 Seiten einer Medaille: Die CHF-Kredite und der Eurokurs
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2 Seiten einer Medaille: Die CHF-Kredite und der Eurokurs

Der Schweizer Franken lässt dem Eurokurs ein wenig Luft zum atmen. Polens Notenbankchef spricht sich gegen eine Umwandlung von Franken-Krediten zu früheren Wechselkursen aus. Aktuell steht der Eurokurs bei 1,0325 Franken - nach 1,0278 Ende Mai. In der Schweiz muss man für 1 Franken knapp 0,97 Euro-Cents hinblättern.

Kommen polnische Franken-Kreditnehmer in den Genuss einer Rückabwicklung zu besseren Wechselkursen? Der neue Präsident Andrzej Duda hatte im Wahlkampf gesagt, dass dies möglich sei. Banken müssten bei einer gesetzlichen Zwangskonvertierung zunächst Zloty gegen Euros tauschen und dann mit den Euros Franken erwerben.

Eine Umwandlung der in Polen ausgereichten Franken-Fremdwährungskredite würde demzufolge zu einer Abwärtsbewegung des Euro-Franken-Kurses führen.

Weiterlesen: Franken-Kreditnehmer müssen vor SNB auf der Hut sein

Bei einer in Ungarn im November 2014 von Premier Viktor Orbán durchgeführten Umwandlung zu vorteilhaften Wechselkursen kam es zu einem Rückgang des Euros auf den damals noch gültigen Mindestkurs bei 1,20 Franken.

"Wenn wir Schweizer-Franken-Hypotheken zu historischen Kursen konvertierten, kämen solche Banken ohne ausländische Eltern in schwieriges Fahrwasser, und dann müssten wir (die polnischen Steuerzahler) in die Presche springen", sagte Notenbankchef Marek Belka dem Sender TVN24.

Damit stellt sich die Lage in Polen ähnlich da wie in Österreich, wo sich die Regierung strikt dagegen ausspricht, Franken-Kreditnehmer staatliches Geld zukommen zu lassen. Ungarn ist ein Sonderfall: Hier ist die Dichte ausländischer Banken besonders hoch. Orbán konnte sie zur Kasse beten, ohne ungarische Institute mit Steuermitteln raushauen zu müssen.

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