Ruppiger EUR/CHF: Geht es über Ostern wieder tief her?
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Ruppiger EUR/CHF: Geht es über Ostern wieder tief her?

In den vergangenen Jahren kam es an Ostern immer wieder zu Kapriolen. Der Handel über die Feiertage ging regelmäßig zu Lasten der Gemeinschaftswährung. Am markantesten sank der Euro über Ostern 2012, als er den damals gültigen Mindestkurs bei 1,20 Franken brach. Die Devisenmärkte haben den Auslöser für eine neuerliche Talfahrt des Eurokurses bereits ausgemacht.

Diesmal geht es an Gründonnerstag, Karfreitag und Ostermontag für den Eurokurs um die Marke bei 1,04 Franken. Der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wird nachgesagt, dass sie Wechselkurse darunter als Bedrohung für ihre finanzielle Gesundheit und Risiko für die Schweizer Volkswirtschaft ansieht.

Für die einen sind es kreative Bemerkungen aus dem Vokabular eines Notenbankers. Die anderen sprechen vom Lügen, bis sich die Balken biegen. Die Rede ist von der SNB. Sie versucht seit kurzem mit Worten und unfundierten Prognosen den Euro-Franken-Kurs zu einem Anstieg zu verführen.

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Aktuell notiert der Euro-Franken-Kurs mit 1,0465 für seine Verhältnisse bereits recht deutlich unter dem Hoch vom Februar 2015 bei 1,0812. Die monotone Talfahrt des Devisenpaares könnte sich über Ostern beschleunigen. Griechenland droht, seine Schulden nicht mehr zu bezahlen.

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras legt den Gläubigern nun seine Reformliste (sog. full list) vor. Das Strickmuster der geplanten Reformen ist vergleichbar mit der Agenda von Giorgos Papandreou, der die deutsche Kanzlerin Angela Merkel einst brüskierte.

Tsipras will durch Einnahmeerhöhungen den Haushalt in Ordnung bringen. Etwas ähnliches versuchte bereits Papandreou. Er wollte mit Steuererhöhungen das Ruder herum reißen, und scheiterte kläglich. Daher sind die Chancen hoch, dass auch diesmal die versprochenen Einnahmen ausbleiben werden.

Die Geldgeber fordern Ausgabenkürzungen. Der Staatsapparat soll verschlankt werden. Ein erneuter Streit zwischen Griechenland und der Eurogruppe ist vorprogrammiert. Alexis Tsipras wird damit zum Garanten dafür, dass es die Gemeinschaftswährung über Ostern wieder einmal schwer haben dürfte.

Sollte die Unterstützung bei 1,0400-1,0410 nicht halten, droht dem Euro-Franken-Kurs ein Abstieg auf 1,0150.

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