Macht der tiefe Euro Kreditnehmer am Zinsende glücklich?
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Macht der tiefe Euro Kreditnehmer am Zinsende glücklich?

Die Anzeichen für ein Eingreifen der Schweizerische Nationalbank (SNB) verdichten sich. Der Euro-Franken-Kurs prallt zweimal sehr verdächtig an der Marke bei 1,03 zurück. Neben den sich abzeichnenden Euro-Stützungskäufen steigen die Chancen für Zinssenkungen, von denen viele Franken-Kreditnehmer profitieren würden.

"Der Euro sei gegenüber anderen Währungen stark unter Druck, vor allem wegen der Schwierigkeiten in Griechenland und der Negativzinsen in Europa, sagte Andreas Ruhlmann, Analyst bei der IG Bank, der Nachrichtenagentur AWP. Damit verstärke sich der indirekte Druck auf den Franken.

Es sei "ziemlich wahrscheinlich", dass die SNB bereits interveniere, um der Aufwertung des Frankens Herr zu werden. Ferner könnte die Zentralbank den Einlagenzins von derzeit -0,75 Prozent auf -1,25 Prozent nach unten schrauben, meint Ruhlmann. Käme es zu einer Zinssenkung, würde der 3-Monats-Libor, an den in Österreich die Zinssätze der meisten Franken-Kredite gekoppelt sind, weiter fallen.

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Ob Franken-Kreditnehmer wegen den negativen Zinsen künftig mit ihrem Kredit etwas verdienen, wird eine Verbandsklage des Verein für Konsumenteninformation (VKI) zeigen. Die Ausrede der Banken, das Auszahlen von Zinsen an einen Schuldner sei mit dem traditionellen Kreditgeschäft unvereinbar, lässt sich nicht länger halten, nachdem eine dänische Bank einer Kundin erstmals Zinsen auszahlt.

Die dänische Therapeutin Eva Christiansen bekommt von ihrer Bank für die Aufnahme eines Kredites Zinsen. Die Bank Realkredit Danmark will für ein Darlehen mit drei Jahren Laufzeit minus 0,0172 Prozent zahlen, berichtet die Financial Times. Das bringe der Kundin ein Euro pro Monat.

Wenn dänische Banken Zinsen an Kreditnehmer auszahlen, dann müssten österreichische Banken auch dazu in der Lage sein. Ansonsten könnte sich folgende Annahme als richtig herausstellen: Die hiesigen Geldhäuser arbeiten dermaßen ineffizient aufgrund immenser Personal- und Verwaltungskosten, dass sie es sich schlichtweg nicht leisten können bzw. wollen.
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