Auf den Kopf gestellte Solidarität führt zum Grexit
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Auf den Kopf gestellte Solidarität führt zum Grexit

"Es wird enden mit dem Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone. Die Frage ist nur wann", zitiert der Tagesspiegel einen hohen Brüsseler Beamten. Die Angst vor einem Grexit ist wieder da, weil es zwischen der griechischen Regierung und ihren Geldgebern keine Annäherung gibt. Der Euro-Franken-Kurs beendet seine Mini-Erholung und nähert sich der Parität.

Bisher gingen die Finanzmärkte davon aus, dass es auf einem Treffen der Euro-Finanzminister am 24. April zu einer Einigung kommt. Davon könne nun nicht mehr die Rede sein. Es sei ausgeschlossen bis dahin ein konkretes Reformprogramm verabschieden zu können, das es den Geldgebern ermögliche frische Hilfsmilliarden freizugeben, heißt es aus Verhandlungskreisen.

Der Euro-Franken-Kurs hat nun keine andere Wahl als der neu aufkeimenden Grexit-Gefahr wieder ein größeres Gewicht beizumessen. Der Zusammenhalt des Euroraums, wie man ihn bisher kennt, steht auf dem Spiel. 1 Euro ist aktuell 1,0310 Franken wert - nach knapp 1,04 am Vortag und 1,08 vor zwei Monaten.

Das Ansinnen von Ministerpräsident Alexis Tsipras das niedrige griechische Steueraufkommen fortwährend von den Steuerzahlern anderer Euroländer auffüllen zu lassen, geht nicht auf. Selbst Zypern will bei diesem Modell nicht mitmachen. Auch in anderen Bereichen fordern die Griechen eine Sonderstatus.

So sind die griechischen Renten höher als in Lettland und der Slowakei. Die Solidarität im Euroraum wird damit auf den Kopf gestellt. Ferner weigert sich Tsipras den hohen Staatsbesitz seines Landes zu veräußern. Schmerzhafte Privatisierungen waren hingegen für osteuropäische Länder die Eintrittskarte für ihre Mitgliedschaft im Euroraum.

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