Der Euro nimmt Druck von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) den Franken abzuschwächen. Hintergrund ist der aktuelle Anstieg des EUR/CHF-Wechselkurses auf 0,9395.
"Bei einer Inflationsrate von 0% ist es unwahrscheinlich, dass die SNB in diesem Monat eine Zinsänderung vornimmt", schreibt der Börsenprofi-Fondsdienst Morningstar.
Zum Thema: Schweiz ist bei Inflation deutlich besser
Angesichts des immer weiter gehenden Anstiegs des Euro hat der eine oder andere Markteilnehmer ein mulmiges Gefühl. Der Schweizer Franken hat den Euro noch jedes Mal zurück nach unten gebracht.
Das etwas wie zwischen Dezember 2023 und Mai 2024 passiert, als der EUR/CHF-Wechselkurs von 0,9250 auf 0,9930 (+7,3%) kletterte, bleibt mit einer Wahrscheinlichkeit unter 20% ein Extremsszenario.
Gleichwohl gilt es die gute Performance des Euro anzuerkennen. Er wertete in den letzten vier Wochen um 2,3% gegenüber dem Schweizer Franken auf.
Die SNB dürfte ihren Leitzins auf der Sitzung am 11. Dezember unverändert bei 0% belassen, erwartet Morningstar. "Eine Rückkehr zu negativen Zinssätzen bleibt für 2026 unwahrscheinlich."
Entscheidend ist der Zinsausblick. Bleibt SNB-Präsident Martin Schlegel bei seinem Mantra, dass die Hürde zu Negativzinsen hoch ist, könnte der in Euro Schwierigkeiten geraten.
Der EUR/CHF-Wechselkurs dürfte dann auf 0,9330 zurückrudern und wäre auf fast identischem Niveau wie Anfang 2025.
Schlegel wird sich eine Drohung und spätere Einführung von Negativzinsen für den Fall aufsparen, dass der EUR/CHF-Kurs auf oder unter das Rekordtief vom 14. November 2025 bei 0,9180 fällt.
