Der Euro-Franken-Kurs versucht die Marke von 0,92 nach unten zu durchbrechen. Schon jetzt wird die Euro CHF Entwicklung auf dem tiefsten Stand seit sechs Monaten gehandelt.
Die prompte Nachfrage für den Schweizer Franken hat den Euro belastet. Marktteilnehmer wechseln in den Franken. Dahinter steckt die Furcht vor einer Bankenkrise. In den USA tauchen bei Regionalbanken faule Kredite auf. Davon profitiert der als sichere Hafen wahrgenommene Franken.
Der Eurokurs sank seit Mitte September von 0,9450 CHF auf 0,9220 (-2,4%). Damit hat er einen weiteren Anlauf gestartet, die Marke von 0,92 zu durchbrechen. Dreimal scheiterte er hier bereits, und zwar im August 2024, November 2024 und April 2025.
Noch sind EUR/CHF-Kurse unter 0,92 etwas für die Gerüchteküche. Allerdings ist es nicht so abwegig, dass es im vierten Anlauf klappt, zumal der Euro im April 2025 nur durch Stützungskäufe der Schweizerischen Nationalbank (SNB) über 0,92 CHF blieb.
Derweil wird der Euro durch neue Probleme mit seiner Geldwertstabilität weniger attraktiv. Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone stieg im September auf 2,2 Prozent. Das war der höchste Stand seit fünf Monaten. In der Schweiz lag die Teuerung bei 0,2 Prozent.
Zwei Prozent Inflationsunterschied machen dem Euro das Leben schwer sich gegenüber dem Schweizer Franken stabil zu halten. Aus technischer Sicht ist das ständige Anklopfen der Kursentwicklung an 0,92 ein Warnsignal.
Bricht der Euro durch die horizontale Unterstützungslinie, ist aus charttechnischer Sicht ein noch tieferer Rückfall angezeigt. Dadurch könnte der Eurokurs sehr rasch auf 0,90 CHF sinken. Andernfalls kommt es zu einem erneuten Hochpraller auf 0,93.