Von einem Plus von 4% ist der Schweizer Franken 2025 noch ein gutes Stück entfernt. Die von der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) ins Spiel gebrachte Aufwertung kann aber in den ber-Monaten noch kommen. Die vom Euro in den ersten neun Monaten geschriebene schwarze Nullen hätte demnach kein Bestand.
Um jährlich 4,1% habe der Franken gegenüber einem Währungskorb in den letzten fünf Jahren aufgewertet. Zwischen 2015 und 2025 lag das Plus bei 2,7%. Der Trend hin zu einer stärkeren Aufwertung des Frankens zu Euro, US-Dollar und Co. habe gute Chancen sich fortzusetzen.
Dafür nennt der Anlagechef der St. Galler Kantonalbank, Thomas Stucki, in der NZZ drei Gründe:
- Die Schweizerische Nationalbank (SNB) interveniert weniger als früher am Devisenmarkt, um die Frankenaufwertung zu bremsen.
- Die Inflationsdifferenz zwischen dem Schweizer Franken und den meisten anderen Währungen wird größer.
- In vielen Ländern laufen die Staatsfinanzen komplett aus dem Ruder. In der Schweiz ist das nicht der Fall. Hier sind Staatsfinanzen sehr solide.
Der Euro hat sich bisher einer Aufwertung des Frankens widersetzt. Mit aktuell knapp 0,94 notiert er auf dem Wechselkursniveau zu Jahresbeginn. Allerdings neigt sich diese Phase der Stabilität dem Ende.
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Legt man eine best-fit Abwärtstrendlinie an die EUR/CHF-Kursentwicklung der letzten Jahre, zeigt sich die Chancenlosigkeit des Euros. Für einen solchen Abwärtstrend gibt es ein wichtige Regel, die in der täglichen Berichterstattung und den Devisenprognosen der Banken keine Beachtung findet.
Ein solcher Abwärtstrend besitzt eine hohe Trägheit (Inertia). Dies führt dazu, dass es stetig weiter nach unten geht. Für einen Wechsel in eine Seitwärtsbewegung oder gar einen Aufwärtstrend ist die Trägheit zu ausgeprägt.
Auf den ersten Blick erscheint es widersprüchlich bei einem so schnellen und deutlichen Abwärtstrend von Trägheit zu sprechen. Trägheit beschreibt aber nicht Tempo oder Momentum, sondern die Eigenschaft von Preis- und Kursentwicklungen das Gleiche zu tun.
🔗 Frankenaufwertung von 4% pro Jahr ist vielleicht das neue Normal, NZZ, 23.08.25