Europas Geld gewinnt an Stabilität - dem Euro gefällt's
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Europas Geld gewinnt an Stabilität - dem Euro gefällt's

In der Schweiz ist Geldwertstabilität bereits eine Konstante. Europa kommt von seiner chronisch hohen Sockelinflation mit einmonatiger Verzögerung runter. Das macht den Euro im 4. Quartal zu einem heißen Anstiegskandidat. 

"Die Inflationsrate in der Eurozone war im August höher als erwartet", meldet das Wall Street Journal. Daraufhin kommt der Schweizer Franken seinem Ziel, den Eurokurs im September auf 0,94 CHF zu drücken, näher.

In der Schweiz lagen die Konsumentenpreise im August 2023 um 1,6% höher als im August 2022. Die Teuerung war 3,7% niedriger als in der Eurozone. Die Schweiz bleibt deutlich besser. Ist damit eine Aufwertung des Euro zum Franken vom Tisch?

Mitnichten! Der Ausblick für den Euro in den kommenden zwei Monaten bleibt freundlich. Der Eurokurs dürfte sich stabilisieren und anschließend ca. 2% gegenüber dem Schweizer Franken zulegen.

Inflation Entwicklung Flächendiagramm mit Prognose

Im Herbst dürfte die Inflation in der Eurozone tiefer ausfallen als erwartet. Aus Deutschland kommen gleich mehrere dämpfende Effekte.

"Im September dürfte die Inflationsrate um schätzungsweise 1,5 Prozentpunkte zurückgehen, weil dann der Effekt des 9-Euro-Tickets und des Tankrabatts aus dem Vorjahresvergleich herausfällt", so Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.

Hinzu kommt die schwache Konjunktur in Europas größter Volkswirtschaft sowie die tiefen Gaspreise.

Der für den europäischen Gashandel richtungsweisenden Terminkontrakt TTF) notiert aktuell bei 37 Euro pro Megawattstunde (MWh). Vor einem Jahr war er bei 200 Euro.

So reagiert der EUR/CHF

Am 26. September 2022 plumpste der Eurokurs im Intraday-Handel auf ein Rekordtief bei 0,94 CHF. Im Oktober 2022 war die Inflation in der Eurozone um sage und schreibe 7,6% höher als in der Schweiz.

Der Inflationunterschied verringerte sich dann bis März 2023 auf 4%. Der Eurokurs kletterte am 2. März 2023 auf 1,0040 CHF. Während die Eurozone den Abstand zur Schweiz verkürzte, wertete der Euro um 7,3% zum CHF auf.

Diesen Herbst ist ein ähnlich starkes Aufbäumen des Euro gegenüber dem Schweizer Franken zwar unwahrscheinlich. Etwas Platz nach oben hat der EUR/CHF-Kurs allerdings.

Der Inflationsunterschied zwischen der Eurozone und der Schweiz dürfte sich auf ca. 2,5% verkleinern. Das spricht für den von der Charttechnik angezeigten Anstieg des EUR/CHF-Kurses auf 0,97.