Der Schweizer Franken ist die heimliche Weltwährung
Home » , » Der Schweizer Franken ist die heimliche Weltwährung

Der Schweizer Franken ist die heimliche Weltwährung

Der Schweizer Franken bietet höchste Geldwertstabilität. Die Währung der auf einem Globus nicht einmal Daumengröße erreichenden Schweiz ist auf der ganzen Welt gern gesehen. Der Appeal des Franken steigt kontinuierlich weiter.

1989: Den Umfang ihres Güteraustauschs geben China und die damalige Sowjetunion in Schweizer Franken an. Den US-Dollars, die D-Mark oder den japanischen Yen der kapitalistischen Welt wollte man nicht nehmen.

Die eigenen Währungen waren völlig unsolide oder unbrauchbar. Daran hat sich bis heute nichts geändert:

  • Der russische Rubel ist die extrem schwankungsanfällige Rohstoffwährung des stets kriegslüsternen und imperialistischen Putin-Regimes.
  • Chinas Yuan ist nicht einmal für Söhne und Töchter des Himmels frei in Fremdwährung konvertierbar. Für Ausländer schon einmal ganz und gar nicht. Das China von Eigenbrötler¹-Präsident Xi sei "eine tickende Bombe", sagte gerade US-Präsident Biden.

Hört man sich in den USA auf der Main Street um, findet der Schweizer Franken hohen Zuspruch. Den US-Dollar stützen nicht gesunde Fundamentaldaten, sondern die militärische Überlegenheit Amerikas. Die Schweiz hat hingegen diese gesunden Fundamentaldaten (niedrige Staatsschulden, tiefe Inflation, Exportüberschuss).

Militär stützt US-Dollar

Die Ratingagentur Fitch senkte Anfang August die Kreditwürdigkeit der USA. Das hat der Chef der größten Bank der USA, Jamie Dimon, als "lächerlich" abgetan.

Länder mit besseren Bonitätsnoten (gemeint dürfen Deutschland, Niederlande und Norwegen sein) seien auf den Schutz des US-Militärs angewiesen sein. Ohne diesen Schutz wären sie unsicherer und hätte eine schlechtere Kreditwürdigkeit als die USA, so die Logik des CEO von JPMorgan.

Dem lässt sich aus deutscher Sicht entgegenhalten: Der frühere bayerische Ministerpräsident und deutsche Verteidigungsminister, Franz-Josef Strauss, wollte dass Deutschland eigene Atombomben hat.

Der beste Abiturient Bayerns des Jahres 1935 sah deutsche Atombomben zum Schutz vor der Sowjetunion als notwendig an. Man hat sich dann aber darauf verständigt, dass die USA die atomare Abschreckung übernehmen.

Vor diesem Hintergrund ist der Vorwurf von JPMorgan-Chef Dimon, dass Länder wie Deutschland sich nicht selbst um ihre Sicherheit kümmern wollten, und sich auf die USA verlassen würden, nicht ganz richtig. Für solche Details hat man sich in den USA aber noch nie interessiert.

Finanz-Casino: CHF muss draußen bleiben

Die Wall Street wird damit reich, dass ihre Kunden ständig etwas kaufen und verkaufen. Hinzu kommt die Lancierung vermeintlicher neuer, innovativer Finanzprodukte, wie den Junk Bonds in den 1980er-Jahren und den verbrieften Hypothekentranchen mit erschummelten Triple-A Rating in den 00er-Jahren.

Nein, an der Wall Street mögen sie den Schweizer Franken nicht. Viel zu langweilig. Mit Franken-Wertschriften lassen nicht keine hohen Kommissionen verdienen.

Der Schatten der Wall Street ist so groß, dass selbst die Banken in Deutschland und Österreich sich nicht trauen, aus ihm zu treten. Seit inzwischen anderthalb Jahrzehnten stufen sie die Chancen des Euro gegenüber dem Schweizer Franken zu bestehen, viel zu optimistisch ein.

Würde Deutsche Bank oder Erste Group den Euro zu sehr kritisieren und Prognosen für den EUR/CHF-Kurs von 0,90 treffen, sägten sie zudem am Ast, auf dem sie sitzen. Bereits die Erwartung, dass der Euro zum Schweizer Franken noch deutlich weicher wird, führt zu einem Glaubwürdigkeitsverlust.

Zunächst verliert die Institution, die den Euro ausgibt, also die Europäische Zentralbank (EZB), Glaubwürdigkeit. Dann die Geschäftsbanken. Sie sind, wie die EZB, in der Lage "Euro zu machen", in dem sie Kredite vergeben.

Die Einlagen von Sparern auf Konten von Geschäftsbanken sind nicht so sicher wie viele glauben. Spareinlagen werden nicht mit Bargeld sondern mit Buchgeld (Giralgeld) unterlegt und abgesichert.

Schweizer Franken Entwicklung 2003 bis 2023

Der Euro hatte eine Chance zu einer besseren und attraktiveren Währung heranzureifen als der US-Dollar. Seit dem mit der Euro-Schuldenkrise eingeleiteten Weichwährungsschwenk ist das allerdings kein Thema mehr. Der Weg zurück zu einer Hartwährung ist unmöglich. Man kann sich das so vorstellen:

Beispiel:
Der Euro ist eine Kreditkarte. Seine Kreditkartennummer und der dreistellige Sicherheitscode ist seit Draghis Whatever-it-Takes nicht mehr alleine den Euro-Europäern bekannt. Einzige Lösung: Kreditkarte sperren und neue beantragen.

Weiterlesen: Wo wird der Euro-Franken-Kurs in 10 Jahren stehen?

Der Schweizer Franken sei viel zu klein, um eine Weltwährung zu sein, sagen seine Kritiker. In der Tat gibt es nicht genügend Wertpapiere in CHF, um der immense Nachfrage internationaler Investoren gerecht zu werden. Diese Banken, Versicherung und Fonds müssen im Euro und US-Dollar bleiben.

Währungsdemokratie

Für Kleinanleger sieht das anders aus: Sie können mit dem Schweizer Franken alles machen, was sie mit dem Euro machen können. Viele sitzen dem Irrtum auf, man brauche die Erlaubnis von irgendwelchen EU- oder Schweizer Währungsbehörden, um von dem Euro auf den Schweizer Franken umzusatteln.

Das ist nicht der Fall. Die USA können und wollen auch nichts dagegen tun, wenn Ecuador den US-Dollar als Landeswährung einführt. Ebenso kann die Schweiz etwas dagegen tun, wenn sich Bürger*innen aus dem Euroraum des Franken bedienen. 

Daher ist es möglich von der besten Geldwertstabilität der Welt, die der Schweizer Franken bietet, zu profitieren, obwohl man gar nicht in der Schweiz wohnt.

Fazit

Die vor der Haustür liegende Schweiz hat die beste Währung der Welt. Wegen kurzen Strecken lohnt sich der Besuch eines Speisewagens der Schweizer Bahn in der Regel nicht. Was sich allerdings sehr wohl lohnt, ist Folgendes: Euro in Schweizer Franken umtauschen und auf die hohe Kante legen.

Zum Thema:
Bares Geld sparen: Starker CHF senkt hohe Euro-Preise ab


¹Der Vorgänger von Präsident Xi, Hu Jintao, wollte den Yuan frei konvertierbar machen und Shanghai zu einem internationalen Finanzzentrum. Xi hat diese Pläne zurückgenommen. Als unlängst Alibaba-Gründer Jack Ma eine Öffnung des Finanz- und des Devisenmarktes forderte, verschwand er.