Der Eurokurs CHF wird noch tiefer sinken müssen
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Der Eurokurs CHF wird noch tiefer sinken müssen

Der mit epischen Verkaufsignalen gespickte Rückgang setzt sich fort, und so sinkt der Euro zum Schweizer Franken auf den tiefsten Stand seit sechs Wochen. Hier ist ein aktueller Überblick der neuesten Entwicklungen und besten EUR/CHF-Signalen:

  • Der Eurokurs fällt nach einer trickreichen Aktion (siehe unten) auf 0,9775 CHF. So tief war er das letzte Mal am 15. März 2023.
  • Dynamikloses Deutschland: In Europas größer Wirtschaft herrscht Schlafwagen-Konjunktur. Es fehle die Dynamik, so das ifo-Institut. Der Geschäftsklimaindex steigt einen nicht redenswerten Hauch.
  • Der Schweizer Franken klettert zum Japanischen Yen (auch ein Sicherer Hafen) auf ein 40-Jahreshoch. Sind Euro und US-Dollar als nächstes dran?

Der Devisenmarkt knausert aktuell nicht mit soliden Signalen für den CHF. Umgekehrt bedeutet das: Für den Euro kommt fast täglich eine Hiobsbotschaft hinzu. Nach Spike-und-Channel und Low-2-Verkaufsignal nun ein Dreieck-Breakout.

Wer das Dreieck auf dem hier abgebildeten Tages-Chart gerne besser sehen möchte, kann auf einen 1-Stunden-Chart runtergehen.

Mit der großen schwarzen Kerze vom letzten Donnerstag (20. April) ging es los. Neben dem Dreieck machte sie ein horizontales Doppel-Bottom kaputt, und so fiel der EUR/CHF-Kurs auf 0,9790.

Es folgte ein Aufbäumen des Euro. Dieser Pullback fand am Freitag statt, der Euro bekam eine weiße, bullische Kerze. Das Tief dieser Pullback-Kerze wurde am Montag (24. April) unterboten. Dadurch wurde das Verkaufsignal der Dreieck-Formation schlussendlich ausgelöst (Breakout Pullback Sell).

Bärenfalle schnappt zu

Anschließend gab es für die Euro-Shortseller eine böse Überraschung. Das Hoch der Pullback-Kerze wurde am Dienstag leicht überboten. Hier lagen ihre Stop-Loss-Aufträge.

Sehr ärgerlich für die Shortseller, als der Euro anschließend wieder runterging und auf das 6-Wochentief bei 0,9775 sank. Die Tages-Kerze von gestern (25. April) war eine Outside-Kerze, die Hoch und Tief der Kerze vom Montag durchbrach.

Diese Kerze löste die Stop-Loss aus und führte vor Augen, dass ein Signal nie ganz wasserdicht ist und die Eintrittswahrscheinlichkeit nur selten größer als 60% ist. Wer das nicht einsehen kann oder will, sollte keine Devisenkurse analysieren.

Aktuell bildet der EUR/CHF-Kurs bereits den nächsten Evergreener: Ein expandierendes Dreieck (Expanding Triangle), welches auch unter dem Namen Megaphone-Pattern geläufig ist.

Wieder hilft ein Runterzoomen auf den 1-Stunden-Chart weniger routinierten Kerzenchat-Lesern die Formation zu erkennen. Man sieht sie aber auch gut auf dem Tages-Chart.

Eine Expanding-Triangle-Bottom ist das, was jenen vorschwebt, die Euro in Schweizer Franken zu tauschen haben. Diese Formation fällt in die Kategorie Reversal (Trendumkehr) und wäre ein Euro-Kaufsignal.

EUR/CHF-Ausblick

Der Eurokurs könnte bei 0,9750-0,9775 einen Boden finden und anschließend steigen. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dafür beträgt aber bei weitem keine 60%. Das liegt am Abwärtstrend.

Der Euro ist in einer Schwächephase. Er hat es im laufenden Quartal bisher nicht vermocht, die 20-Tage-Linie zu berühren, geschweige denn sie zu übersteigen. Überdies ist ihm bislang nicht gelungen, mit zwei bullischen (weißen) Tages-Kerzen Stärke zu demonstrieren.

Die Always-In-Richtung zeigt beim EUR/CHF-Kurs aktuell deutlich nach unten. Die, die den Euro in Erwartung eines Gegenanstiegs kaufen, werden früher oder später ins Schwitzen kommen. Zwar ist ein Anstieg bis zur 20-Tage-Linie möglich.

Schwäche des Euro zum CHF 2. Quartal 2023 in Kerzenchart dargelegt

Danach müsste man aber mit der Bildung eines weiteren Verkaufsignals rechnen. Der erste Berührungspunkt mit der 20-Tage-Line nach einen längeren Abwärtstrend ist eine exzellente Shortselling-Gelegenheit.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Eurokurs dann wieder nach untern abdreht, wäre in diesem Fall sogar 65%.

Weiterlesen:
Neues Ordnungsschema lenkt den EUR/CHF-Kurs im 2. Quartal

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