Auf ein Kaufsignal für den Euro kann man lange warten
Home » » Auf ein Kaufsignal für den Euro kann man lange warten

Auf ein Kaufsignal für den Euro kann man lange warten

Am Devisenmarkt steht es Spitz auf Knopf. Der Euro ist der große Verlierer. Er sinkt mit 1,0699 Franken und 1,1670 US-Dollar auf die tiefsten Stände seit neun Monaten. Der Euro-Pfund-Kurs purzelte bereits in der letzten Woche mit 0,8450 auf ein 18-Monatstief.

Beim Euro-Franken-Kurs hat sich die Lage so sehr zugespitzt, dass ein Eingreifen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) erforderlich ist. "Wir vermuten, dass die SNB im Moment stützend eingreift", sagt die Thurgauer Kantonalbank.

Inzwischen konnte sich der Euro auf 1,0740 Franken erholen. Aus der Gefahrenzone ist er damit nicht. "Sollte die Unterstützung um 1,0700 fallen, sind Kurse im Bereich 1,0680 oder gar 1,0620 wieder möglich", erläutert obige Kantonalbank.

Devisenexperten führen den fallenden Euro-Franken-Kurs in erster Linie auf die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus zurück. Das wird der Sache jedoch nicht gerecht.

Frankreich: Wurzel des schwachen Euro


Die Triebfeder des schwachen Euro ist Frankreichs frühere Finanzministerin, EZB-Chefin Lagarde. Sie betreibt aus politischen, ideologischen und wirtschaftlichen Gründen eine Weichwährungspolitik. Mit der neuen geldpolitischen Strategie hat die EZB den letzten Rest der Stabilitätspolitik der Deutschen Bundesbank beseitigt.

Frankreich hat großes Interesse das Schwergewicht der Staatsanleihenkäufe auf die Südländer zu richten. Französische Unternehmen haben sich während der Draghi-Jahre massiv verschuldet, um in Italien und Spanien auf Einkaufstour zu gehen. Die erworbenen Unternehmen sind jedoch nicht sonderlich wettbewerbsfähig.

Die französische Politik hängt der Ideologie an, dass der Staat und eine Zentralbank alles steuern kann und soll. Daher wird eine massive Staatsfinanzierung der Südländer über die EZB-Notenpresse gemacht. Man glaubt so, seine Investitionen rentabel halten zu können.

Tatsächlich führt das zu einem Modell "Staatsanleihenkäufe statt moderne Marktwirtschaft".

Es werden keinerlei wirtschaftliche Reformen mehr gemacht. Italien wird künftig in wirklich guten Jahren nur noch ein Wirtschaftswachstum von 0,5% haben. In den normalen und schlechten Jahren steht im besten Fall eine Null, wahrscheinlicher ist sogar eine schrumpfende Wirtschaftsleistung.

Die Staatsfinanzierung über die EZB-Notenpresse führt damit zu immer kleineren Wachstumsraten. In einigen Jahren sind die französischen Investitionen in Südeuropa so unrentabel geworden, dass Frankreichs Banken ein Problem bekommen.

Dann hat es Frankreich mit seiner Wirtschaftspolitik wieder einmal vermasselt, so wie unter den Präsidenten Mitterand und Hollande.