Euro-Währungshüter machen den Schweizer Franken attraktiv
Home » , » Euro-Währungshüter machen den Schweizer Franken attraktiv

Euro-Währungshüter machen den Schweizer Franken attraktiv

Für den Eurokurs geht es unter 1,09 Franken, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) entschieden hat, trotz steigender Inflation die Geldpolitik nicht zu straffen. Das ist der tiefste Stand seit vier Monaten.

"Jede Diskussion über einen Ausstieg aus dem Notkaufprogramm PEPP wäre verfrüht", sagt EZB-Chefin Lagarde. Die auf 2% gestiegene Inflationsrate sei nur vorübergehend, ist sich die Französin sicher.

Seit März 2021 ist der Euro gegenüber dem Schweizer Franken auf dem absteigenden Ast. Er fiel von 1,1150 auf 1,0885 (-2,4%). Die spürbare Wachstumsbelebung in den Euroländern hat diese Talfahrt nicht verhindern können.

"Das Herunterspielen der Inflationsrisiken ist riskant", sagt Jörg Krämer von der Commerzbank. Dem Ökonom bereitet Sorge, dass sich die äußerst expansive Geldpolitik der EZB nur zu hohen Nebenwirkungen zurückfahren lasse.

Weidmann und Holzmann verstecken sich


Aus der Sicht des Euro-Franken-Kurses sind die EZB-Vertreter Deutschlands, der Niederlande und Österreichs eine Enttäuschung. Bundesbank-Chef Weidmann, OeNB-Präsident Holzmann und der Niederländer Knot sind abgetaucht.

Zum Aufgabenbereich der nationalen Notenbankchefs gehört es, die EZB-Entscheide in ihren Ländern der Öffentlichkeit zu erläutern. Weidmann, Holzmann und Knot tun das aber schon lange nicht mehr.

EUR/CHF-Kurs Entwicklung Juni 2021 duellierende Linien

Die Talfahrt des Euro-Franken-Kurses über die letzten Monate hat eine explosive Situation auf dem Devisendiagramm herbeigeführt: Es kommt nun zu einem Duell zwischen der Aufwärtstrendlinie und dem Abwärts-Kanal.

Die Aufwärtstrendlinie hat bessere Chancen aus diesem Duell als Sieger hervorzugehen. Der Euro würde dann bis August 2021 auf 1,10 Franken steigen, und so auf den Kurs vieler Devisen-Auguren doch noch einschwenken.