CHF wieder gefragt: Der Euro sitzt in der Falle
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CHF wieder gefragt: Der Euro sitzt in der Falle

Den Euro belasten Insider-Verkäufe, und so steht der EUR/CHF-Kurs kurz davor unter 1,10 zu fallen. Ursache: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wehrt eine Attacke ab. Der Franken ist weit davon entfernt auf den Boden zu fallen und den Ringrichter bis zehn zählen zu lassen.

Das letzten Donnerstag bei 1,1150 erreichte 20-Monatshoch ist um gut ein Rappen weg. Der EUR/CHF-Kurs sinkt auf 1,1040, nachdem die SNB einem höheren Inflationsziel zusammen mit einer spürbaren Erhöhung ihrer Devisenreserven eine Absage erteilt.

"Ihre Attacke im letzten Monat auf die SNB war eine der stärksten seit langer Zeit", berichtet Bloomberg über die sich selbst nennenden SNB-Observierer. Die 115 jährige Notenbank mit ihrem Chef Thomas Jordan haben die Forderungen der Observierer inzwischen zurückgewiesen.

Weiterlesen: Spendiert die Schweiz dem Euro ein Mindestkurs von 1,10?

Drei hochdekorierte Schweizer Ökonomen hatten die SNB im Februar attackiert mehr Inflation anzurühren. Damit könne man den Schweizer Franken gegenüber dem Euro per Wechselkursmodell à la Singapur dauerhaft schwach halten, so die Quintessenz des Vorschlags.

EUR/CHF-Verlauf Buy the Rumor und Sell the News

Am Devisenmarkt gab es natürlich Akteure, die das Gerücht über ein neues Wechselkursmodell als Grund nahmen, den Euro gegenüber dem Schweizer Franken zu kaufen (Buy the Rumor). Wegen der SNB-Absage verkaufen diese Akteure ihre Euros wieder (Sell the News). Infolge geht es für den EUR/CHF-Kurs abwärts.

Viele Devisenexperten lehnen die Buy-the-Rumor-Käufe als Ursache des steilen Anstiegs des EUR/CHF-Kurses auf 1,1150 ab. "Die Bewegung wurde vor allem durch die verbesserten globalen Wirtschaftsaussichten getrieben, die zu einer Risk-on-Stimmung unter den Anlegern führten", sagt Raiffeisen Research.

Wenn dem so wäre, hätte der EUR/CHF-Kurs in den letzten Tagen mit einer neuen Welle der Risk-on-Stimmung weiter zulegen müssen, lässt sich erwidern. Die Aktienindizes Dow Jones und Dax kletterten gerade auf Rekordhochs.

"Diesmal geht die Bewegung von einer Schwäche des Frankens aus." Das sagte der Anlagechef der St. Galler Kantonalbank, Thomas Stucki, zu Wochenbeginn als der EUR/CHF-Kurs noch bei 1,11 stand. Wie so oft in den vergangenen Jahren ist die Schwäche des Frankens offenbar nur vorübergehend.
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