Euro schaltet Gang hoch: Ausgerechnet jetzt...
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Euro schaltet Gang hoch: Ausgerechnet jetzt...

Der Euro hat die Richtung gewechselt. Seit Anfang September ging es bergab. Nun die Wende, zumindest eine kleine. Der Eurokurs steigt auf 1,08 Franken. Was steckt dahinter? Hat der Schweizer Franken seine Rolle als Safe-Haven-Währung erfüllt und wird ausgemustert? Dieser Ausblick hat gleich mehrere Haken.

Fallen die Börsen auf breiter Flur, verkaufen Vermögensverwalter und Fondsmanager Aktien. Die frei werdenden Barmittel parken sie in sicheren Währungen. Der Franken steht ganz oben auf ihrer Liste. Die Schweizer Währung gehört seit 1983 zu den meist gehandelten und meist genutzten Währungen der Welt. Devisenexperten sprechen von einer "G10-Währung".

An der Frankfurter Börse kletterte der Dax Anfang September auf den höchsten Stand seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Der amerikanische Leitindex S&P 500 erreichte sogar ein Allzeithoch. Der Euro-Franken-Kurs ließ sich angesichts dieser Hausse nicht lange bitten. Er marschierte auf eine 3-Monatshoch bei 1,09.

Börsianer nahmen dann Gewinne mit. Steigende Corona-Infektionszahlen bestärkten sie darin. Der Dax verlor bis Ende September 6%, der S&P 500 sogar 10%. Der Selloff griff auf den Euro-Franken-Kurs über. Er sank auf 1,07. Anleger parkten ihre durch die Aktienverkäufe freiwerdenden Barmitteln in der Schweizer Währung.

Seit Ende September bauen sie ihre Frankenbestände wieder ab und investieren in die Aktienmärkte (Buy the Dip). Dies hat zu der aktuellen Abschwächung des Franken auf 1,08 per 1 Euro maßgeblich beigetragen.

Verhaltenskodex


Die Richtung des Euro-Franken-Kurs wird zuweilen sehr stark von den Aktienmärkten vorgegeben. Bei einem Ausverkauf oder gar einem Crash ist der Schweizer Franken gefragt.

Kaufen Börsianer Aktien und treiben die Kurse hoch, hat der Euro die Nase vorn. Darauf ist aber kein Verlass. So stiegen die Aktienmärkte von Ende 2018 bis Anfang 2020 steil. Der Euro-Franken-Kurs sank während dieser Hausse deutlich.

Geht es an den Börsen seitwärts, ist der Schweizer Franken regelmäßig stärker gefragt als der Euro. Ursache: Die Schweiz ist nicht nur Sicherer Hafen. Sie hat eine sehr wettbewerbsfähige Volkswirtschaft.

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