Innerer Wert des Euros sinkt immer weiter
Home » » Innerer Wert des Euros sinkt immer weiter

Innerer Wert des Euros sinkt immer weiter

Der Euro sinkt auf 1,0949 Franken. Das ist der tiefste Stand seit Juli 2017. Der Zins auf zehnjährige Bundesanleihen fällt unter den Einlagenzins. Das ist ein weiterer Grund, warum der Euro immer schwächer wird. Kein Wirtschaftswachstum in den großen Drei der Eurozone sowie die geplante Anhebung des Inflationsziels sind klare Indizien dafür, dass die Schweiz in Sachen Wirtschaft und Währung davonzieht.

Die EZB hat mit ihren Ankündigungen die Geldpolitik noch radikaler zu gestalten den Zins auf zehnjährige Staatsanleihen aus Italien von 2,7% auf 1,6% runtermanipuliert. Man muss in diesem Zusammenhang des Wort Manipulieren verwenden, weil die Fiskalposition und die Bonität des italienischen Staates einen so niedrigen Zins in keinster Weise rechtfertigen.

Nun zahlt die Regierung in Rom weniger Zinsen und hat mehr Geld für Ausgabenprogramme. Helfen tut es nichts. In Italien gab es im zweiten Quartal Nullwachstum. Es war bereits das vierte von fünf Quartalen ohne Wirtschaftswachstum. Deutschland und Frankreich sind mit ihren mickrigen Raten von 0,1-0,2% im Grund genommen genauso schlecht wie Italien.

Für jede Million, die sich der deutsche Staat auf zehn Jahre leiht, muss er nur 995.400 Euro zurückzahlen. Hintergrund ist ein Bundesanleihe-Zins von -0,46%. Und so steht eine Bank vor die Wahl, ob sie dem deutschen Finanzminister Scholz einen Kredit gibt und dafür einen Strafzins von 0,46% bezahlt, oder ob sie das Geld bei der EZB parkt und einen Strafzins von 0,40% entrichtet.

Schweiz in allem besser


Nullwachstum und Negativzinsen machen den Euro unattraktiv. In der Schweiz gibt es zwar auch negative Zinsen. Dafür ist das Wachstum mit 1-1,5% im Vergleich zur Eurozone sehr robust. Das wichtige KOF Konjunkturbarometer für die Schweizer Wirtschaft konnte im Juli gegen den Trend zulegen. Ifo-Geschäftsklima und Einkaufsmanager-Daten für Deutschland und die Eurozone haben sich hingegen eingetrübt.

Es gibt einen weiteren Grund aus dem Euro in den Schweizer Franken zu flüchten: Die EZB ist dabei ihr Inflationsziel anzuheben. Konkret geht es darum das Ziel von 1,9% auf 2% zu erhöhen und es zu symmetrisieren. Ein solcher Strategiewechsel gäbe der EZB mehr Spielraum, um in der Geldpolitik womöglich noch aggressiver voranzuschreiten, zitiert die "Frankfurter Allgemeine" den Ökonom Ulf Krauss von der Landesbank Hessen-Thüringen.

Fazit:
Die Schweiz zeigt: Man muss nicht ständig Geld drucken. Man kann eine niedrige Inflationsrate in Kauf zu nehmen und bekommt auch in schwierigen Zeiten ein Wachstum von mehr als 1%. In der Eurozone haben sie nicht den Mumm in den Knochen es der Schweiz gleichzutun. Es herrscht ein grassierende Angst in den Wettbewerb zu treten. Eigeninitiative und Eigenverantwortung wird durch EZB-Sozialismus und Weichwährung ersetzt.

Weiterlesen:
Credit Suisse jagt CHF-Schuldnern Angst und Schrecken ein
Fremdwährungsfinanzierung: Was Sie als Kreditnehmer jetzt wissen sollten (für Österreich)
  • Praxisbeispiele speziell für Fremdwährungskredite in Österreich
  • Das im Tilgungsträger schlummernde Potential erkennen
  • Veränderungen vornehmen - mit Bank auf Augenhöhe verhandeln