Pflaster für Banken würde Euro helfen
Home » » Pflaster für Banken würde Euro helfen

Pflaster für Banken würde Euro helfen

Der Euro hat seit Jahresbeginn knapp 4% gegenüber dem Schweizer Franken eingebüßt. Die Devisennotierung sank von 1,1250 auf 1,0850. Hat der Euro damit das Gröbste überstanden? Seit seinem Allzeithoch im Herbst 2007 bei 1,68 sank der Euro-Franken-Kurs jedes Jahr im Durchschnitt um 3%. Es kommt nun auch darauf an, was mit den Banken geschieht.

Um die Banken in der Eurozone ist es aktuell so schlecht bestellt wie das letzte Mal bei Whatever-it-Takes. Der Euro Stoxx Bankenindex sinkt auf den tiefsten Stand seit Mitte 2012. Die in dem Index vertretenen deutschen- und italienischen Banken sind extrem schwach. Die beiden Schwergewichte aus Österreich, Erste und Raiffeisen, sind besser unterwegs. Es handelt sich aber um Ausnahmen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird den Banken also eine Vitaminspritze geben müssen. Den Geldhäusern dürften Ausnahmen beim Strafzins eingeräumt werden. Die EZB werden werde im September mit ihrem Einlagenzins (aktuell: -0,40%) nach Einschätzung von Erste-Group-Chef Treichl um 0,10-0,20% runtergehen.


Ohne Strafzins-Ausnahme würden an der Börse sehr angeschlagene Geldhäuser wie Deutsche Bank, Commerzbank und Unicredit noch mehr in die Bredouille geraten. Sie haben bereits wegen der Konjunkturabkühlung ein Riesenproblem. Ihre kleinen Zinsmargen lassen sich nicht länger durch eine kräftige Kreditvergabe ausgleichen.

Sollten sich die Banken in der Eurozone stabilisieren, dürfte das den Euro-Franken-Kurs ebenfalls stabilisieren. Neben einer Staffelung des Einlagenzins könnte die EZB von Banken ausgegebene Anleihen kaufen und schließlich deren Aktien. Das wären natürlich weitere Tabubrüche, die man aber lieber in Kauf nehmen wird, als Banken pleite gehen zu lassen oder mit Steuergeldern zu retten.

Fazit:
Die schwachen Banken in der Eurozone haben einen maßgeblichen Anteil am Sinkflug des Euro-Franken-Kurses. Sollte die EZB Notenpressen-Euros in den Bankensektor hineingeben, könnte das die Geldhäuser und damit den Euro-Franken-Kurs für sechs bis zwölf Monate stabilisieren.
Fremdwährungsfinanzierung: Was Sie als Kreditnehmer jetzt wissen sollten (für Österreich)
  • Praxisbeispiele speziell für Fremdwährungskredite in Österreich
  • Das im Tilgungsträger schlummernde Potential erkennen
  • Veränderungen vornehmen - mit Bank auf Augenhöhe verhandeln