Heben Helmut Kohls Erben den Euro auf 1,30 Franken?
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Heben Helmut Kohls Erben den Euro auf 1,30 Franken?

Angela Merkel ist ein großes Unglück für den Euro. Diese Meinung macht sich gerade in der Finanz-Community breit. Die Zeiten, in denen Deutschland immer nur gerade so viel für die gemeinsame Währung tut, damit es sie nicht zerreißt, neigen sich dem Ende. Wer glaubt, das alles sei noch Zukunftsmusik, irrt. Der Devisenmarkt ist bereits dabei, die Ära nach Merkel einzupreisen.

"Eine Haushaltspolitik für die Euro-Zone, die dem Zusammenhalt und der Zukunftsfähigkeit des Währungsgebietes dient, und eine gemeinsame Arbeitsmarktpolitik bis hin zu einer europäischen Arbeitslosenversicherung sind jetzt nötig, um glaubhaft zu machen, dass Europa auch im Innern zusammenhält."

Das fordert Friedrich Merz, der Merkel als CDU-Parteichefin beerben will, in einem Gastbeitrag für das Handelsblatt.

Würden Themen wie Eurozonen-Haushalt und europäische Arbeitslosenversicherung in Euro-Gesetze gegossen, sei es wahrscheinlich, dass der Euro "scharf nach oben ausbricht", zitiert Bloomberg Hans Redeker, Chef für globale Währungsstrategie bei Morgan Stanley in London. Redeker sieht den Euro-Dollar-Kurs von aktuell 1,14 auf 1,32 bis Ende 2019 steigen.

Damit wäre der Anfang für den Siegeszug des Euro, wie ihn der Star-Devisenexperte Ulf Lindendahl prognostiziert, gemacht. Er rechnet damit, dass 1 Euro 2 US-Dollar im Jahr 2024 kosten wird. Sollte es tatsächlich dazu kommen, dürfte der Euro-Franken-Kurs auf mindestens 1,30 steigen.

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"Ein weiteres Auseinanderdriften in der Euro-Zone muss verhindert, eine Politik, die zu mehr Konvergenz führt, muss eingeleitet werden. (...) Dazu müssen wir zu echten Kompromissen bereit sein, auch zu deutschen finanziellen Beiträgen, fordern Merz und die anderen fünf Unterzeichner, unter ihnen der frühere hessische Ministerpräsident Roland Koch.

Die Schlüsselwörter für den Euro-Franken-Kurs sind "Konvergenz" und "deutsche finanzielle Beiträge". Was sich da anbahnt, ist vergleichbar mit der EU-Politik Helmut Kohls in den Neunziger Jahren. Deutschland ist bereit große (finanzielle) Opfer zu bringen, um die Konstruktionsfehler, die bei der Einführung des Euros vor zwanzig Jahren gemacht wurden, zu beheben.

Es kann jetzt alles sehr schnell gehen. Bereits in wenigen Wochen ist CDU-Parteitag. Sollte Merz zum Vorsitzenden gewählt werden, könnte der Euro-Dollar-Kurs (aktuell: 1,14) bis Ende 2018 auf 1,20 zulegen. Der Euro-Franken-Kurs hätte Platz auf 1,17-1,20. Würde die Merkelianerin Kramp-Karrenbauer den CDU-Vorsitz erringen, wäre dieser Ausblick allerdings hinfällig.
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