Franken-Kreditnehmer sitzen in der Falle
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Franken-Kreditnehmer sitzen in der Falle

Während die Schweiz mit ihrem harten Franken Hochqualitätswachstum hat wie es im Buche steht, muss die Eurozone einen Konjunkturdämpfer nach dem anderen einstecken. Das Ergebnis ist freilich ein weiter sinkender Euro-Franken-Kurs, verärgerte Franken-Kreditnehmer und Österreichs größte Bank, die von nichts gewusst haben will.

"Die Eurozone wuchs im September mit der zweitniedrigsten Rate seit Ende 2016", heißt es im neuen Einkaufsmanager-Bericht von IHS Markit. Hintergrund waren stagnierende Exporte. Der Dienstleistungssektor konnte dieses Mal die Kohlen noch aus dem Feuer holen. Gleichwohl sei die Gefahr einer Abwärtsspirale für die Eurozonen-Wirtschaft durchaus realistisch", kommentiert der Experte Chris Williamson von IHS Markit.

Demgegenüber stehe eine Schweizer Wirtschaft, die vor Kraft kaum laufen kann: "Im zweiten Quartal 2018 wuchs das BIP mit aufs Jahr hochgerechneten 2,9% erneut schneller als das geschätzte Produktionspotenzial", berichtet die Schweizerische Nationalbank (SNB). Die Schweiz erzielte in der ersten Jahreshälfte ein annähernd so hohes Wirtschaftswachstum wie die USA.

Sie schaffte das allerdings gänzlich ohne die massiven Steuersenkungen und Ausgabensenkungen, wie sie die US-Wirtschaft vonnöten hatte, um dieses Wachstumslevel zu erreichen. Das Schweizer Hochqualitätswachstum spiegelt sich denn auch in einer Abschwächung des US-Dollar gegen den Franken wider, was den Euro-Franken-Kurs mit nach unten zieht.

Schon bald beginnt das 4. Quartal 2018 und dann wird es vermutlich jede Menge Korrekturen bei den Wechselkursprognosen geben. Die Banken haben sich von dem Anstieg des Euros im April 2018 auf 1,20 Franken euphorisieren lassen. Man könnte auch sagen, sie sind in eine klassische Bullenfalle getappt.

Im Fokus steht die Erste Group: "daher raten wir den Kreditnehmern, ernsthaft zu überlegen, zum jetzigen Zeitpunkt den Schweizer-Franken-Kredit zur Gänze (oder wesentliche Teile davon) in Euro zu konvertieren", empfahl die Erste Bank im April 2018 als der Euro bei 1,20 Franken war. Im Juli gab die Erste Group ihr Quartalsheft Global Strategy heraus mit einer EUR/CHF-Prognose von 1,19 für Juni 2019.

Warum soll ein Franken-Kreditnehmer somit in einen Euro-Kredit mit deutlich höheren Zinsen konvertieren, wenn der EUR/CHF-Kurs laut Erste Group auch 2019 nahe bei 1,20 bleiben wird?

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