Euro profitiert etwas vom Tagesgeschäft
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Euro profitiert etwas vom Tagesgeschäft

Der Euro bekommt ein wenig Wind unter die Flügel, und so steigt der EUR/CHF-Kurs von 1,1220 auf 1,1330. Auf dem deutschen Staatsanleihen-Markt knistert es. Der Zins auf 10-jährige Bundesanleihen klettert auf den höchsten Stand seit drei Monaten. Derweil setzt sich ausgerechnet die Deutsche Bank an die Spitze jener Bewegung, die eine gemeinsame Einlagensicherung in der Eurozone fordern.

Sollte der Zins auf Bundesanleihen (aktuell: 0,49%) auch über die Halbprozent-Marke klettern, würde das die Dynamik der Ende August 2018 bei 0,31% gestarteten Aufwärtsbewegung hoch halten. Begünstigend aus der Sicht des Euros kommt hinzu, dass der Zins auf 10-jährige italienische Staatsanleihen in den letzten drei Wochen von 3,24% auf 2,83% gesunken ist.

Die zu einer bedeutungslosen, mittelgroßen europäischen Bank geschrumpfte Deutsche Bank fordert eine Vollendung der Bankenunion in der Eurozone. Bank-Austria-Mutter Unicredit stößt ins gleiche Horn. Mit dem jetzigen System seien die Banken im Vergleich zu den Großbanken in Nordamerika und Asien nicht wettbewerbsfähig, so ihr Tenor.

Neben einer gemeinsame Einlagensicherung geht es darum, einen fruchtbaren Boden zu schaffen, auf dem dann grenzüberschreitende Banken-Fusionen und Übernahmen problemlos möglich sind. Bis es zu einer Harmonisierung kommt und die Kleinstaaterei bei den Banken aufhört, dürfte es aber wohl noch eine halbe Dekade dauern. Und so kann derzeit nur die EZB den Banken mit einem Ende der Strafzinsen auf die Sprünge helfen. Das will sie aber nicht vor September 2018 tun.

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Die Schweiz erntet die Früchte für ihre Schrothkur nach dem Mindestkurs-Aus. Die dem Schweizer Wirtschaftsministerium angeschlossene SECO-Expertengruppe erhöht ihre Wachstumsprognose für 2018 von 2,4% auf 2,9%. Damit fällt das Schweizer Wirtschaftswachstum aller Voraussicht nach im laufenden Jahr knapp 50% höher aus als das der Eurozone.


Da wundert es nicht, dass der EUR/CHF-Kurs seinen Ausflug über die Marke von 1,13 schon wieder beendet hat. Der charttechnische Ausblick für den Euro bleibt düster. Damit sich das ändert, muss er die Abwärtstrendlinie brechen und dann noch einen Widerstandszone bei 1,1420-1,1450 rausnehmen.
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