EUR/CHF-Ausblick: Wenn 1,12 reißt, wird es zappenduster
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EUR/CHF-Ausblick: Wenn 1,12 reißt, wird es zappenduster

Der EUR/CHF-Kurs fällt wie ein Kartenhaus zusammen. Die aktuelle Tiefstmarke liegt bei 1,1265. Zum Vergleich: Vor einer Woche kostete der Euro noch 1,1550 Franken, vor einem Monat 1,17 und vor weniger als vier Monaten 1,20. Da es derzeit kein Halten mehr gibt, droht nun das zu passieren, was vor wenigen Monaten noch undenkbar schien. Es geht unter 1,10.

Von Ende April bis Anfang Mai 2018 pendelte der Euro wochenlang bei 1,19-1,20 Franken. Seitdem hat er sechs Prozent eingebüßt. Für Franken-Kreditnehmer handelt es sich um eine Paukenschlag, der sich wie Kaugummi zieht. Bei einem Franken-Kredit im Gegenwert von 100.000 Euro, aufgenommen zu einem Wechselkurs von 1,50, erhöht sich die Rückzahlungslast von 125.000 Euro auf 133.096 Euro.


"Die aktuelle Nervosität an den Märkten lässt die Anleger in die sicheren Häfen flüchten. Der Schweizer Franken ist dementsprechend gesucht", kommentiert die St.Galler Kantonalbank. Sie ist eines der wenigen Geldhäuser, das im nicht auf den fahrenden Zug höhere EUR/CHF-Prognosen aufsprang, als vor knapp vier Monaten der frühere Mindestkurs erreicht wurde.

Noch ist Ferienzeit. Es bietet sich somit eine günstige Gelegenheit für UBS, Danske Bank, Deka Bank und andere Auguren ihre über 1,20 liegenden EUR/CHF-Prognosen einigermaßen geräuschlos zurückzuziehen. Sollte der Euro unter 1,12 Franken fallen und damit die Megafon-Formation nach unten auflösen, hätten die Euro-Verkäufer endgültig das Ruder übernommen.

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