Banken schrauben EUR/CHF-Prognosen zu früh hoch
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Banken schrauben EUR/CHF-Prognosen zu früh hoch

Der Euro wird aller Voraussicht nach seinen Abstieg fortsetzen und auf mindestens 1,1710 Franken sinken. Damit macht er der Prognose von Raiffeisen Salzburg erst einmal ein Strich durch die Rechnungen: "In den nächsten Monaten erwarten wir uns Devisenkurse vorwiegend im Bereich von EURCHF 1,1800 bis 1,2000", sagt das Geldhaus.

Das Momentum spricht zunächst für weiter sinkende Kurse. Die Verkäufer sind längst nicht fertig. Der Euro-Franken-Kurs hat vor Pfingsten mit 1,1740 beinahe auf seinem Wochentief von 1,1730 geschlossen. Läuft es aus der Sicht der Euro-Supporter glimpflich ab, stabilisiert sich der EUR/CHF-Kurs bei 1,1710. Wenn nicht, wäre ein Rückgang auf 1,1590 angezeigt.

Noch ist es aber zu früh den Euro abzuschreiben. Kurzfristig überwiegen zwar die Abwärtsrisiken, auf Sicht von mehreren Monaten wäre ein Anstieg des Euros auf 1,20 Franken charttechnisch nicht ungewöhnlich. Sollte er dann erneut zurückprallen, läge allerdings ein dickes Verkaufsignal wegen einer Doppel-Top-Formation vor.

"Die Stimmen mehren sich, wonach die EZB Gefahr laufen könnte, die Zinswende in einer wirtschaftlichen Abschwächung einleiten zu müssen", meint die St.Galler Kantonalbank. Sie nennt eine 3-Monats-Spanne für den EUR/CHF-Kurs von 1,15-1,20. Für 2019 ist sie mit 1,12-1,17 pessimistischer.

Kurz vor der sich Regierungsbildung in Italien zwischen rechten und linken Populisten schrieb die Graubündner Kantonalbank: "Mangels akuter Krisenherde und aufgrund freundlichem globalem Wirtschaftsverlauf ist derzeit generell eine Franken-Schwäche beobachtbar. Wir tragen diesem Umstand Rechnung und beurteilen EUR/CHF leicht positiver."

Auch dieser Einschätzung machte der EUR/CHF-Kurs mit dem Rückfall von 1,2005 Franken am 20. April auf 1,1730 am 18. Mai erst einmal ein Strich durch die Rechnung. Allerdings stuft die Graubündner Kantonalbank im Gegensatz zu anderen Auguren die Chancen für Kurse deutlich über 1,20 gering ein, da ein noch höherer Euro wegen der starken Schweiz eher nicht in Frage komme.

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