EUR/CHF-Kurs und Aktienmarkt schaukeln sich auf
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EUR/CHF-Kurs und Aktienmarkt schaukeln sich auf

Die Hoffnung auf ein Ende der ultralockeren Geldpolitik stirbt zuletzt, und so steigt der EUR/CHF-Wechselkurs auf 1,1760. Alle Risikoampeln sind grün, rund um den Globus steigen die Aktienkurse. Aus der Reserve lässt sich der Euro von Finanz-Ingenieuren mit Aktienrückkaufprogrammen bisher nicht locken und so bleibt ihm ein Anstieg auf 1,18 Franken verwehrt.

EZB-Direktor Benoit Coeure, ein enger Vertrauter von Mario Draghi, und Ewald Nowotny von Österreichs Nationalbank stellen eine Beendigung der Anleihenkäufe noch in diesem Jahr in Aussicht. Es dauert etwas, bis der EUR/CHF-Kurs anbeißt und auf Anstiegskurs geht. Er honoriert dann am Ende aber doch die hawkishen Töne zweier Notenbanker, die Draghi bisher blindlings ins Papiergeld-Scheinparadies hinterhersprangen.

Der Staatsanleihen-Markt glaubt nicht so recht daran, dass die EZB in neun Monaten ihre Notenpresse abstellt. Der Zins auf 10-jährige deutsche Bundesanleihen sinkt von 0,47% auf 0,43%. Er ist damit allerdings immer noch höher als Mitte Dezember. Seinerzeit lagen die Bundesrenditen bei 0,30%, der Euro wäre beinahe unter 1,16 Franken abgetaucht.

An der Wall Street steht der Dow Jones kurz davor über die Marke von 25.000 Punkten zu klettern. Das wäre dann wieder einmal so ein Allzeithoch. Auch die asiatischen Börsen laufen prima. Europas Aktienmärkte hinken hinterher. In der Eurozone hat das meiste Aufwärtspotenzial wohl Österreichs Leitindex ATX. Ansonsten werden europäische Aktien in erster Linie gekauft, weil man mit Anleihen nichts verdienen kann.

In Deutschland kann man von den wirklich guten Unternehmen ohnehin keine Aktien kaufen, weil sie nicht an der Börse sind. Die Gewinne börsengelisteter Unternehmen werden oft mithilfe von Finanz-Ingenieuren, also den CFO's (Chief Financial Officer), gepusht. Denn die bekommen subventionierte Niedrigzinsen von der EZB. Damit sinken die Aufwendungen, Gewinn- und Verlustrechnungen sehen hübscher aus.

Hinzu kommen Aktienrückkaufprogramme, mit denen die CFO's Kennzahlen wie Gewinn je Aktie und Kurs-Gewinn-Verhältnis aufpolieren. Wenn eine Unternehmen beispielsweise 10% seiner ausgegebenen Aktinen zurückkauft, kann es seinen Gewinn je Aktie um 10% steigern. Und dieser Zaubertrick funktioniert, ohne mehr Waren/Dienstleistungen zu verkaufen oder an der Kostenschraube zu drehen.
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