Zeitgeist am Devisenmarkt: Merkel meiden, Franken suchen
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Zeitgeist am Devisenmarkt: Merkel meiden, Franken suchen

Der Euro sitzt auf einem morschen Ast. Die Wirtschaftspolitik der deutschen Regierung ist nach dem fremdenfeindlichen Gusto von AfD und Pegida. Berlin komplementiert damit den von EU und EZB verfolgten Abschottungs- und Weichwährungskurs. Investoren wären schön doof, würden sie dem Trio Merkel-Juncker-Draghi Glauben schenken. Der Zeitgeist am Devisenmarkt ist in den Franken zu gehen.

Bei Börsianern und Devisenhändlern war das Thema durch: Clinton gewinnt die US-Wahl, man wird sich mit ihrem Mikro-Management in Wirtschaftssachen arrangieren. Plötzlich ist nun wieder ein Präsident Trump möglich. Wer sich am Morgen des 9. November 2016 über die Finanzmärkte informiert, könnte eine böse Überraschung erleben. Der Schweizer Franken wäre einer der wenigen Gewinner mit grünem Vorzeichen.

Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel kapiert es nicht! Vor einigen Jahren hatte der deutsche Vizekanzler auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos noch mit einem starken Auftritt überzeugt. Inzwischen verstrickt sich der frühere Pop-Beauftragte der SPD in einer obskuren Abschottungspolitik. Gabriel fühlt sich berufen, die vom weißen Mann aufgebaute deutsche Wirtschaft vor einer gelben Gefahr zu schützen.

"Wenn ich Zäune hochziehe, dann werden die Unternehmen müde und träge", sagt Daimler-Chef Dieter Zetsche dem "Handelsblatt" an die Adresse des Vizekanzlers. Gabriel will chinesische Firmenübernahmen in Deutschland rigoros kontrollieren. Zetsches Warnung sollten sich auch EU-Kommission und EZB zu Herzen nehmen. Juncker schottet die EU mit höheren Handelsmauern ab, Draghi macht die Eurozone mit einer Weichwährung so richtig träge.

Gabriel spielt in Sachen Wirtschaftspolitik die AfD/Pegida-Karte. Er wird damit zum Sicherheitsrisiko für den Wirtschaftsstandort Deutschland, der auf Vielfalt und Weltoffenheit genauso angewiesen ist, wie auf den Import von Rohstoffen. Am Ende sind die deutschen Unternehmen so träge, dass sie von chinesischen Firmen direkt aus deren Heimat mühelos überholt werden. Arbeitsplätze und Technologievorsprung sind futsch.

"Lasst die Chinesen doch deutsche Firmen kaufen", sagen die, die sich damit auskennen. Sollten die neuen Eigentümer nur auf Technologietransfer aus sein (was höchst unwahrscheinlich ist), würden sich jene Mitarbeiter mit dem Know-how einen neuen Arbeitgeber suchen oder eine eigene Firma gründen und die Kunden gleich mitnehmen. Sie hätten fortan einen Ansporn, noch innovativer zu sein als ihr alter Arbeitgeber.

Bundeskanzlerin Merkel fängt vieles an, bringt aber nie etwas zu einem erfolgreichen Ende. Dies zeigen Energiewende, Flüchtlingspolitik, Euro-Politik. Nach elf Jahren hat sie außer Rentenerhöhungen, für die sie inzwischen Draghi als Co-Financiers braucht, nichts Substanzielles vorzuweisen. Das unterscheidet sie von ihren Vorgängern. Schröder hat die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft erhöht, Kohl die deutsche Wiedervereinigung und europäische Einigung gemeistert.
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