Neue Gemengelage an Finanzmärkten viel explosiver
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Neue Gemengelage an Finanzmärkten viel explosiver

Jetzt geht das Rätselraten von vorne los: Die US-Notenbank (Fed) kündigt überraschend an, bereits in vier Wochen den Leitzins erhöhen zu wollen. Handelt es um eine Alles-Schall-Rauch-Aktion? Oder steckt mehr dahinter? Wie reagiert der Euro-Franken-Kurs? Star-Ökonom Nouriel Roubini entlarvt die Fed als Aufplusterungs-Maschine.

Steigende US-Zinsen sind für den Euro-Franken-Kurs positiv. Darauf hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) bereits des öfteren hingewiesen. Eine von Amerika ausgehende Zinswende spricht dafür, dass es früher oder später auch in Europa zu Normalisierungen der Geldpolitik kommt. Damit sollte auch eine Normalisierung des Eurokurses, der vor der Finanzkrise bei bis zu 1,68 Franken stand, einhergehen, so das Kalkül.

Ohne roten Faden

Fed-Chefin Janet Yellen verfährt nach dem Prinzip: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern. Es ist keine zwei Monate her, da stellte sich Yellen vor den Wirtschaftsclub in New York und brachte Leitzinssenkungen und Anleihekäufe ins Gespräch. Nun übertreibt sie in die andere Richtung, in dem sie ihr "Committee" und ihre Regionalpräsidenten aus den Kadern der Wall-Street-Banken über Leitzinserhöhungen spekulieren lässt.

Die Fed-Chefs von Atlanta und San Francisco, Dennis Lockhart und John Williams, sagten am Dienstag, zwei Leitzinserhöhungen in diesem Jahr dürften gerechtfertigt sein. Einen Tag später erklärte Star-Ökonom Roubini, der die Finanzkrise 2008 korrekt prognostiziert hatte: "Die Fed wird lediglich einmal, nicht viermal und auch nicht zweimal in diesem Jahr die Zinsen erhöhen."

Indes sacken die Aktienmärkte zusammen und der US-Dollar wird gegenüber Euro, Franken und Co. stärker. Sollte der Dollar weiter aufwerten, und die Aktienmärkte sich anschicken die Tiefs vom Februar zu testen, müsste die Fed wieder einen Rückzieher machen, um zu verhindern, dass die Rezessions-Stimmung an den Finanzmärkten auf die Realwirtschaft übergreift.

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